Angespannte Situation zu Vater. Was tun?
Hallo zusammen,
ich bin momentan, ich würde schon wirklich sagen, verzweifelt. Ich habe das Gefühl, dass ich ein wirklich schlechtes Verhältnis zu meinem Vater habe. Ich bin jetzt 18 Jahre alt, stecke gerade inmitten meiner Abiturvorbereitung und bin gerade auch selber mit mir beschäftigt, was ich den nach dem Abitur machen möchte. Ich würde also so schon sagen, dass ich ziemlich angespannt bin, da kann ich jetzt so einen Stress in der Familie auch nicht wirklich gebrauchen.
Seit Jahren ist es schon so, dass mein Bruder, 7 Jahre jünger als ich, ein wenig "anders" behandelt wird, als ich. Damit habe ich mich aber abgefunden und dies stört mich ehrlich gesagt nicht mehr. Allerdings finde ich, dass er besonders frech gegenüber mir ist. Beleidigungen und wirklich schlechte Behandlung liegen da an der Tagesordnung (ist vielleicht aber auch normal unter Brüdern). Vor meinen Eltern, besonders vor meinem Vater, werde ich aber für jede Situation zum Schuldigen gemacht, egal was passiert. Auch wenn ein Fehler klar und offensichtlich auf meinen Bruder zurückzuführen sind, wird irgendwie ein Bezug zu mir hingestellt, damit ich auch noch mein Fett weg bekomme. Mit den Jahres bis heute wurde die familiäre Situation aber nicht besser. Auf diesen Kindergarten habe ich aber auch keine Lust mehr, an jede Ecke Stress, überall Sticheleien.
Kommen wir jetzt mal zum akuten Problem: Ich weiß noch nicht wirklich, wie ich mein Ziel nach der Schule erreichen möchte, da mein Abitur nicht schlecht, aber auch kein 1,0 ist. Egal ob es jetzt der Vertrag für die Ausbildung, die ich als Zwischenschritt absolvieren möchte, war, oder die Auswahl für eine Universität. Bei Fragen, wie ich jetzt am besten weiter plane, wie ich an meine steuerrechtlichen Unterlagen ausfülle und co., wurde ich immer mit dem Spruch "Du kannst ja sonst immer alles, da helfe ich dir jetzt auch nicht" abgestempelt. Fakt: Die Unterlagen (SteuerID, etc.), die im Büro meines Vaters lagen, musste ich neu beantragen, um an diese zu gelangen.
Aber auch bei normalen Diskussionen wird mir immer der Mund verboten. Eine häufige Antwort ist: "Ich brauche mich nicht mit dir zu unterhalten". Ich werde also überall wo es geht, dumm und weit unterlegen dargestellt. Generell bin ich der Meinung, dass man auch mit seinem Sohn, gerade mit 18, auch konstruktiv sprechen kann. Man kann doch also vernünftig über Sachen sprechen, die einem nicht passen und muss sich nicht anschreien. Kann man als Sohn nicht auch etwas "Respekt" erwarten, oder bin ich in einem komplett falschen Film.
Ich bin auch mittlerweile so weit, dass ich sage, dass ich mit Beginn der Ausbildung ausziehen und den Kontakt zu meinem Vater abbrechen würde.
Auf der anderen Seite kann ich sagen, dass ich ein super Verhältnis zu meiner Mutter habe. Klar, streiten tut man immer mal, aber hier unterscheiden sich Welten.
Wenn ihr auch so Erfahrungen oder Tipps habt, würde ich mich freuen, wenn ihr mir antworten würdet.
Viele Grüße
3 Antworten
Es tut mir leid zu hören, dass du dich in einer angespannten Situation mit deinem Vater befindest. Es ist verständlich, dass du dich in dieser Situation hilflos und frustriert fühlst. Es scheint, dass dein Vater deine Anliegen und Bedenken nicht ernst nimmt und dich unfair behandelt.
Es ist wichtig, dass du weißt, dass du nicht allein bist und dass es Wege gibt, mit dieser Situation umzugehen. Es ist verständlich, dass du den Kontakt zu deinem Vater abbrechen möchtest, wenn du ausziehst, aber es wäre hilfreich, wenn du vorher versuchst, mit ihm darüber zu sprechen. Vielleicht kann ein offenes und ehrliches Gespräch dazu beitragen, dass er deine Perspektive versteht und dass ihr eine Lösung findet, die für euch beide akzeptabel ist.
Wenn du das Gespräch mit deinem Vater nicht direkt führen möchtest, kannst du auch versuchen, mit einem Familienmitglied oder einem Freund zu sprechen, der dich unterstützen und dir helfen kann, deine Anliegen zu formulieren. Auch eine professionelle Beratung, wie sie zum Beispiel von Familienberatern oder Therapeuten angeboten wird, kann dir helfen, mit der Situation umzugehen und Wege zu finden, wie du deine Beziehung zu deinem Vater verbessern kannst.
Es ist wichtig, dass du dich selbst nicht in Frage stellst und deine Bedürfnisse und Wünsche respektierst. Du hast das Recht auf eine gesunde und respektvolle Beziehung zu deinem Vater. Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass du einen Weg findest, mit dieser Situation umzugehen.
Auf der anderen Seite kann ich sagen, dass ich ein super Verhältnis zu meiner Mutter habe. Klar, streiten tut man immer mal, aber hier unterscheiden sich Welten.
Dann wäre doch die Frage, ob du sie nicht darum bitten könntest, zu vermitteln. Wäre es nicht möglich, dass sie zumindest so eine Art »Waffenstillstand« zwischen dir und deinem Vater aushandelt? Wenigstens so lange, bis du deinen Schulabschluss in der Tasche hast, das dauert doch nicht mehr allzu lange.
Lieber Manettii,
für mich sieht Dein Konflikt zum Vater wie ein Männerding aus. Könnte es sein, dass Deine Fähigkeiten und Deine echt guten Möglichkeiten die Zukunft positiv zu gestalten, Deinem Vater unterschwellig ein Dorn im Auge sind?
Motto Deines Vaters könnte sein: Was mir nicht möglich war/ist, soll auch meinem Sohn nicht möglich sein! So ein Motto passt aus meiner Sicht ganz prima zu dem destruktiven Verhalten Deines Vaters. Wenn das Motto Deines Vaters so oder ähnlich lautet, dann nenne ich das Missgunst oder Neid.
Neid ist die Wurzel allen Übels.
Reibe Dich an Deinem Vater nicht auf! Du brauchst Deine Kräfte, um Deine Ziele zu erreichen. Merke Dir: Wir können einen anderen Menschen nicht verändern!
Für mich wäre an Deiner Stelle schnellstmöglicher Auszug eines meiner Ziele. Und bis es soweit ist, würde ich lediglich meine Ohren auf Durchzug stellen bzw. die Faust in der Tasche machen.