Andreas gryphius lebenseinstellung?

2 Antworten

Liebe Vanessa13758,

Andreas Gryphius ist ein sehr bedeutender Dichter der Epoche des Barocks. Wenn du dir verschiedene Titel seiner Werke und ihre Inhalte näher ansiehst, wirst du erkennen, dass er sich sehr stark mit dem vanitas-Gedanken auseinandersetzt, welcher für diese Zeit sehr zentral ist. Betrachte, um dies genauer verstehen zu können, beispielsweise sein bekanntes Sonett „Alles ist eitel“ (http://www.rhetoriksturm.de/es-ist-alles-eitel-gryphius.php), in welchem du den Gegensatz zwischen „memento mori“ und „carpe diem“ anhand vieler Antithesen gut erkennen kannst. Auch die Betrachtung seiner Lebensumstände kann dir helfen, herauszufinden, welche Lebenseinstellung Gryphius pflegte. Zu seinen Lebensdaten findest du hier Näheres: https://wortwuchs.net/lebenslauf/andreas-gryphius/.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Liebe Grüße

Klasse8berta

Natürlich ist jemand, der erst lernen soll, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden, von 139.000 Ergebnissen überfordert.

Aber dass du noch nicht einmal bereit bist, die ersten zwei Zeilen des Wikipediaartikels zu lesen, wo sie deutlich formuliert wird, ist erschreckend. Oder solltest du wirklich noch nie von der Wikipedia gehört haben?

Wenn ich dir hier noch die zwei Zeilen erklären würde, ginge es zu weit. Aber ein Gedicht darf ich anführen, wo jede Zeile, selbst die Überschrift die Lebenseinstellung von Gryphius ausdrückt. Damit hast du die Grundlage, selbst zu formulieren, wie er menschliches Leben sieht.

Menschliches Elende

Was sind wir Menschen doch? ein Wohnhaus grimmer Schmertzen.
Ein Baal deß falschen Glücks / ein Irrlicht dieser Zeit.
Ein Schauplatz herber Angst / besetzt mit scharffem Leid /
Ein bald verschmeltzter Schnee und abgebrante Kertzen.

Diß Leben fleucht davon wie ein Geschwätz vnd Schertzen.
Die vor uns abgelegt deß schwachen Leibes Kleid
Und in das todten-Buch der grossen Sterbligkeit
Längst eingeschrieben sind / sind uns auß Sinn und Hertzen.

Gleich wie ein eitel Traum leicht auß der acht hinfällt /
Und wie ein Strom verscheust / den keine Macht auffhält:
So muß auch unser Nahm / Lob Ehr und Ruhm verschwinden /

Was itzund Athem holt / muß mit der Lufft entflihn /
Was nach uns kommen wird / wird uns ins Grab nach zihn
Was sag ich? wir vergehn wie Rauch von starcken Winden