Andere Wege um stottern zu heilen?

9 Antworten

Bitte bleib ruhig, Break98.

Die Behauptung, du würdest es später nie schaffen, stimmt nicht.

Ich war als Kind stumm, obwohl Ohren und Sprechapperat, Atmung absolut in Ordnung waren, und ich auch stimmhaft lachen konnte.

Das war eine Blockade, Verweigerungshaltung gegenüber der WELT.

Mutter liess mich Wattebällchen über den Tisch pusten, blies sie mir zurück und eine Logopädin übte mit mir, machte immer wieder u.a. : Phhiii.

Mit 4 Jahren begann es dann zu funktionieren.

Bei dir meine ich aber, dass du auf Teufel komm raus funktionieren willst, weil es ja ALLE tun, und dich dann fürchtest, zu versagen, weshalb dann gar nix mehr geht.

Versuch mal dieses Phhiii (ich musste da immer lachen- entspannt ja ungemein!) oder setz dich ganz entspannt hin, die Hände mit den Flächen nach oben auf deinen Oberschenkeln parkend, wobei Lotussitz nicht notwendig ist, und summe dieses Mantra: Omm mani padme humm (Bedeutung: Heil dem Juwel in der Lotus) , die Ms möglichst lang haltend.

Du wirst merken, wie dein Summen dabei den gesamten Körper entspannt.

Jetzt kann ich sogar die krassesten Nonsensworte wie antiboxe Verknispelung zweier Eichhörnchen fehlerfrei aussprechen, lG.


Break98 
Beitragsersteller
 11.05.2016, 22:11

Danke dir ilknau! das nehme ich als Motivation! könntest du vielleicht nochmal diese "phhii Methode erklären? und ja ich werde diese Methoden mal anwenden nochmal danke!

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ilknau  11.05.2016, 22:23
@Break98

Die Frau und ich sassen uns an einem Tisch gegenüber, kamen auch immer die Wattebällchen zum Einsatz (das Pusten entspannt) und dann übten wir eben Worte, wobei eben von mir dieses Phhii nachgemacht werden sollte.

Aber beginne sanft, nicht krampfhaft rauspressen sondern fliessen lassen: phhiihhh, flüsternd, leise.

Noch ein guter Tipp für bzw. gegen Aufregung von meiner Grundstufenlehrerin: 10x innerlich sagen: sch- Heuwägelchen, half mir auch sehr.

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Ich als 16 Jähriger Stotterer, (Selber Fall wie du) kann dir empfehlen darauf zu achten, dass du deine Bauchmuskeln entspannst, wenn es blockt. Wenn ich sie daraufhin entspanne, komme ich aus 90% der Blockaden raus.

Und noch ein Tipp: Singen ist auch ganz gut. Nicht beim sprechen, sondern wenn du alleine Zuhause bist. Das entspannt deine Stimmbänder und hilft auch ein wenig.

Mfg: -)


Break98 
Beitragsersteller
 11.05.2016, 22:19

Danke dir! :) hast du dann immernoch oft solche Blockaden oder wurden diese Blockaden dann irgendwie nach einer zeit immer weniger? Grüße :)

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xfragensteller9  11.05.2016, 22:22

Hat sich im Allgemeinen eher bei mir gelegt. Blovkaden hab ich allerdings ab und zu immernoch. wobei ich NIE Blockaden habe, ist wenn ich meine Stimme verstelle (z.b. ich Versuche mit Akzent zu sprechen oder ich imitiere Benlexer (ich hoffe der sagt dir was)) 😂

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xfragensteller9  11.05.2016, 22:23

Wenn ich dann wieder normal rede sind Blockaden wieder da, aber wenn ich meine Stimme verstelle tatsächlich NIE.

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Break98 
Beitragsersteller
 11.05.2016, 22:36

Ja das kenne ich hahaha das ist bei mir auch so 😂 meistens versuche ich dann irgendwie langsam und gelangweilt zu reden damit ich flüssig und verständlich reden kann. wobei das hilft manchmal 😅

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Lieber break98,

ja, es gibt einen Weg...der Heilung möglich macht. Und zwar, wenn wir die Ursachen und Wirkungen der gestörten Präzisionsarbeit unserer Areale im Sprachzentrum und in der Aktivität "Kommunikation" als systemische Ladung verstehen. Ladung hat alles, was nicht Liebe ist. Angst, Wut, Schuld und Negativfokus sind einige Worte dafür (siehe auch: Uwe Albrecht, Intuitive Diagnostik, 2015)...wenn wir diese Ladung erkennen und heilen, dann wissen wir Stotternden, worüber wir im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder stolpern und gestolpert sind.

Im März diesen Jahres habe ich eine Ausbildung in energetischer Medizin gemacht: Innerwise. "Ändere das Feld...und die Wirklichkeit wird folgen. Es ist nur eine Frage der Zeit" (Uwe Albrecht). Seit dem behandel ich mein Stottern, das in den letzten 10 Jahren sich sehr verschlimmerte (ich bin 48 Jahre) und an zunehmenden Tagen jedes Wort Kampf und Anstrengung war. Wie eine Mauer in meiner Kommunikation, die ich durch nichts überwinden konnte...was ich auch tat. Modifikationsübungen. Friedensverhandlungen mit meinem Stottern. Und ehrlich gesagt...Vieles mehr.

Ich kann zwar noch nicht genau sagen, wie lange es dauert...doch sage ich mit klopfendem Herzen:

                          Stottern ist heilbar! Egal, wie alt wir sind...

Ich bin gerade auf dem Heilungsweg und habe schon Tage, an denen ich frei BIN und frei spreche und Kommunikation ein WUNDERbares Erlebnis ist. Nach 2 Monaten...ohne Sprechübungen. Es ist möglich, unser Sprachzentrum wieder in den urgesunden Zustand zu begleiten. Das Originalprogramm wieder zu erschaffen. Und nicht nur das. Unser ganzes System richtet sich neu aus. Wir kultivieren, was uns stärkt und lassen immer mehr von dem, was uns schwächt. 

Stottern ist DAS Geschenk für uns, das wir auspacken können, um frei und integer zu leben. Eine Einladung zur Entfesselung unserer Kraft!

Lieber break98 und liebe interessierte Menschen, gern könnt ihr mehr über diesen Heilungsweg lesen, entweder in der nächsten Ausgabe vom Kieselstein (hoffentlich, wenn alles gut geht) oder dort:

https://innerwise.com/de/coaches-mentoren/coach/459-kerstin-kramer

Alles spricht - ich auch wieder!

Kerstin Kramer, Innerwise Coach 

(Von Ergotherapeutin)Baaaah! Es ist später zu spät das Problem zu lösen... Viel zu viel Druck! Durch Druck und Stess wird doch jedes Problem noch viel größer. Diesen Satz musst du auf jeden Fall aus deinem Kopf bekommen finde ich. Ich stottere selbst nicht, daher bist sowieso du hier die Expertin (- hast du schon geschaut ob es ein spezielles Internetforum für Gleichgesinnte gibt?- vielleicht weiß dort jemand was Atemtechnik genau bringt -)aber ich vermute dass man da ganz schön unter Druck steht. Und zwar wegen den Mitmenschen. Um den Druck raus zu nehmen würde ich mir 1. kleine Ziele setzen 2. Situationen suchen bei denen ich entspannt bin, also wenn ich denke ich bringe ein Wort nie raus das an einer Person üben die mir fremd und total egal ist. Ich würde vermutlich einen Ausflug machen und etwas tun was mir Spaß macht und nur kurz dieses Wort oder den Satz der dann "mein Tagesziel" wäre an jemanden ausprobieren. Im besten Fall weiß ich dann, dass es einmal geklappt hat und es wieder klappen kann. Ich vermute auch, dass mir generell ein Entspannungsverfahren wie Yoga oder PMR oder sowas helfen würde, hauptsache es macht mir Spaß. (Ich hasse Yoga also müsste ich erstmal suchen was für mich in Frage kommt, vielleicht würde ich eher Taekwondo machen -ich bin nämlich entspannt wenn ich mich auspowere- du verstehst was ich mit dem Spaß meine?) Google doch mal Neurologische Programmierung NLP. Wenn du schon Logopädie und alles mögliche versucht hast könntest du das Problem mal aus einer ganz anderen Richtung anpacken. Und wenn du schon seit deiner Kindheit stotterst könntest du diese "Glaubenssätze " von denen da die Rede ist mal anpacken. 3. Selbstvertrauen stärken. Was kann ich besonders gut?... Gut da müsste ich erstmal versuchen eine Liste zu machen. Aber dann würde ich auch versuchen in Situationen zu kommen bei denen ich mit meinen Stärken glänzen kann.


Break98 
Beitragsersteller
 11.05.2016, 22:47

ich danke dir! bedeutet mir gerade viel das du mich so ermutigst! ich habe mir deswegen auch eine Sportart ausgesucht wo ich mich entspannen kann und einfach meinen Gefühlen folgen kann und nicht auf meine art achten muss... und ja Danke ich werde mal nachgucken ob ich sowas finde :)

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MartinaMiddle  12.05.2016, 23:51
@Break98

Danke für das Danke ;) Ich freu mich das dir Isabel als Expertin geantwortet hat. Ich denke das ist die Antwort die dir am meisten weiterhilft. Alles Gute wünscht ich Dir!

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Hallo Break98! 

Die Blockaden, die du beschreibst, kenne ich aus meiner persönlichen Erfahrung sehr gut. 

Mein Stottern hat in der Grundschule angefangen und ich hatte hauptsächlich Sprechblockaden. Ich hab mich dabei ähnlich gefühlt, wie du es beschrieben hast. Je mehr ich versucht habe, dieses bestimmte Wort zu sagen, desto mehr habe ich mich am ganzen Körper verkrampft. Phasenweise war ich total flüssig, bis ich wieder an so einem Wort hing usw.

Ich kann dir leider nicht sagen, wie genau du deine Blockaden überwinden kannst, ich kann dir aber erzählen, wie ich es geschafft habe. Vielleicht ist mein Weg ja auch etwas für dich.

Ich habe sehr viele Therapien ausprobiert, die aber irgendwie nicht das richtige für mich waren. Letztes Jahr hab ich dann endlich eine Therapie gefunden, die mir super geholfen hat und das langfristig! Ich habe dort gelernt, mein Stottern zu kontrollieren - und das mit 32 Jahren :-) Es ist nie zu spät, etwas gegen sein Stottern zu tun - und schon gar nicht mit 17! 

Ich habe gelernt, mit einer neuen Atemtechnik zu sprechen. Und ein ganz wichtiger Punkt ist auch, dass die Psychologie des Stotterns berücksichtigt wird. 

Das McGuire-Programm ist neu in Deutschland und alle, die daran beteiligt sind, sind selbst Menschen, die stottern und gelernt haben, mit der Methode ihr Stottern zu kontrollieren. Das ist mir eine große Hilfe, weil alle wissen, wie es ist, mit dem Stottern und solchen Blockaden zu leben und sie können mir gute Tipps für meinen eigenen Weg geben.

Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg!

Viele Grüße, Beate