Amazon personenbezogene Daten komplett löschen?
Da es jetzt die SUPER DSGVO gibt, wollte ich diese auch in Anspruch nehmen und meine personenbezogenen Daten bei Amazon löschen lassen. Also eigentlich mein ganzes Konto schließen und löschen. Ich verstehe ja das ein Unternehmen weiter Daten behält wie Alter, Geschlecht, PLZ, Bezahlmethode. Das sind relevante Daten für die wirtschaftliche Entwicklung. Amazon behält aber weiter alle Daten wie folgt beschrieben:
"Anmerkung: Nachdem Sie Ihr Konto geschlossen haben, prüfen wir, welche Informationen gespeichert werden müssen. Normalerweise entscheiden wir uns dafür, einige Daten im Einklang mit unseren gesetzlichen Verpflichtungen, einschließlich des luxemburgischen Handelsgesetzbuches, für die Begründung, Ausübung oder Verteidigung von Rechtsansprüchen und zur Verhinderung von Betrug und zur Gewährleistung der Sicherheit zu halten, wie in der Allgemeinen Datenschutzverordnung (DSGVO) vorgesehen. Aus diesen Gründen speichern wir normalerweise Transaktionsdaten in Bezug auf Bestellungen eines Kunden für Produkte und Dienstleistungen, z. B. Kundenname, bestelltes Produkt, Bestelldatum, Lieferadresse, Zahlungsmethode, Preis und Mehrwertsteuer. Nach Kontoschließung speichern wir möglicherweise auch gewisse personenbezogene Kontoinformationen, um diesen Rechten und Pflichten nachzukommen."
Das heißt es wird einfach alles behalten. Rechtlich berufen sie sich auf den Zusatz:
"3. Die Absätze 1 und 2 gelten nicht, soweit die Verarbeitung erforderlich ist
(e) zur Geltendmachung, Ausübung oder Verteidigung von Rechtsansprüchen."
Ich trete gerne alle meine Garantieansprüche ab, nur sollen Name, Str., Telefonnummer und E-Mail gelöscht werden so dass keine Rückschlüsse auf die konkrete Person mehr möglich sind.
Was ist das bitte für ein Recht auf Vergessen werden, wenn weiter alle Daten gespeichert werden ?
Vom Amazon Kundensupport bekam ich natürlich keine Hilfe, lediglich dass ich mein Konto löschen kann.
5 Antworten
Es dürfen nur Daten gelöscht werden wenn diese nicht einer anderen gesetzlichen Anforderung widersprechen.
In Österreich gilt z.B. eine Aufbewahrungspflicht für Rechnungen für 7 Jahre, in Luxemburg wird es eine ähnliche Vorschrift geben. Daher dürfen Bestelldaten nicht früher gelöscht werden.
Das Alter hingegen (weil du es angesprochen hast) ist meines Erachtens zu löschen, weil es kein rechnungsrelevanter Datensatz ist. Amazon speichert beispielsweise auch welche Artikel du dir wann angesehen hast, solche Informationen sind ohne Zweifel zu löschen, wenn du das verlangst.
Ist doch ganz einfach. Man beruft sich auf Luxemburgisches Recht. Dem hast du mit Erstellung deines Kontos zugestimmt.
Meines Wissens nach gibt es aber Nationale Unterschiede.
Aber nichts desto trotz bleibt der Fakt das man sich bei erstellen des Kontos den AGB des jeweiligen Unternehmens unterwirft.
Also eigentlich mein ganzes Konto schließen und löschen. Ich verstehe ja das ein Unternehmen weiter Daten behält wie Alter, Geschlecht, PLZ, Bezahlmethode.
Das Problem ist, jedes Unternehmen muss alle Rechnungen und Belege, die steuerlich von Bedeutung sind, 10 Jahre aufheben.
nur sollen Name, Str., Telefonnummer und E-Mail gelöscht werden so dass keine Rückschlüsse auf die konkrete Person mehr möglich sind.
Wann genau wer was von wo nach wo gekauft hat und wie, was von dem wann, woher und genau wie bezahlt wurde, müssen die aufheben.
Rechnungen halt, was da so draufsteht, Name, Adresse, was genau verkauft wurde, wieviel Steuer fällig werden, dazugehörend auch die Bezahldaten, wann genau der Schotter gekommen ist, von welchem Konto auf welches und wann genau, all diese Dinge interessieren Finanzbehörden ungemein.
Und 10 Jahre lang, sonst zieht man denen sowas von die Hammelbeine lang, das Steuerrecht ist hierbei unerbittlich und macht auch vor der DSGVO nicht halt.
Was ist das bitte für ein Recht auf Vergessen werden, wenn weiter alle Daten gespeichert werden ?
Man wird Dich vergessen, aber erst ab 10 Jahre danach, wenn auch die Unterlagen nicht mehr gespeichert werden müssen.
Macht leider alles Sinn, danke für die Antwort.
Ich kam drauf weil im privaten Umfeld ein Freund sich Bewerber Daten über Dritte bei Amazon beschafft hat. Und da ist mir aufgefallen, dass ich doch nicht möchte das alles was ich so bestelle im schlimmsten Fall bei Arbeitgeber und/oder Freunden landet. :D
Da sind wir glasklar bei der DSGVO, die haben ein Datenleck.
Dein Weg führt also zunächst zum Datenschutzbeauftragten, welchem Du genau erläuterst, wie und woher Du Daten über Dich aus Amazonbestand bekommen hast.
Die ziehen denen dann die Hammelbeine lang.
Sie sind verpflichtet, bestimmte Daten zu speichern (für eine gewisse Frist), z.B. für Gewährleistungsansprüche, oder zur Abwicklung von Zahlungen.
Nach Ablauf der entsprechenden Fristen werden die Daten gelöscht.
Wenn du einmal bei Amazon bestellt hast, bleiben die Daten, die du in dem Zusammenhang abgegeben hast, auch bei dem Unternehmen gespeichert. Wie sollen sie sonst evtl. Reklamationen von dir bearbeiten, wenn du gar nicht mehr im System bist?
Luxemburg liegt in der EU, daher gilt die DSGVO uneingeschränkt