Alte Wut ist hoch gekocht?
Mich beschäftigt eigentlich was und morgen bin ich bei meiner Psychologen aber würde das gerne heute los werden und weiß nicht Recht was ich davon halten soll wie ich damit umgehen soll und rattert eigentlich die ganze Zeit.
Ich bin schon eine ganze Weile bei meiner Mutter zu Besuch. Ach so, bin Traumapatient schlechte Kindheit und sie ist eben auch mit schuld am Trauma. Will jetzt nicht soweit ausholen. Meine Mutter ist ebenfalls psychisch krank und sehr negativ. Sie ist den ganzen Tag und wirklich jeden Tag nur am meckern, richtig unzufrieden mit sich und der Welt. Ich komme eigentlich gut damit klar und schaffe es sie zu beruhigen und so. Den einen Tag aber ging mir das richtig auf die Nerven, konnte sie nicht aushalten und ich habe sie angeschrien
Ist jetzt mal Schluss? Irgendwann reicht's auch.
Ja und sie nimmt meine Grenzen nicht ernst und macht immer weiter, fällt mir ins Wort weil nur ihres wichtig ist. Mir ist so der Kragen geplatzt und dann packte ich sie an den Armen und hab sie geschüttelt. Sie schrie dann auch: au, du tust mir weh. Hab auch sofort losgelassen und gesagt: du weißt nie wann genug ist. Ihre Arme waren am nächsten Tag etwas Blau und fühle mich nicht gut, das ich die Kontrolle verloren habe. Das Fass ist einfach übergelaufen. Aber schon zum zweiten. Bei meinem Stiefvater genauso, den hab ich fast tot geschlagen. Aus dem Grund bleibe ich lieber für mich.
Ist das alte Wut vom Trauma oder verlieren gesunde Menschen auch derart die Fassung? Wo vielleicht die Kinder non Stop am kreischen sind und man ihnen 100x sagt das sie ruhig sein sollen und das interessiert sie nicht.
Ich will ehrliche Antworten und nicht so tun als seid ihr IMMER gefasst. Ich möchte wissen ob ich mir Sorgen machen muss oder ob das verständlich war. Keine Ahnung
Warum bist du bei ihr, wenn es so schlecht läuft zwischen euch ? Wie alt bist du ?
Weil sich sonst niemand um sie kümmert von mein Geschwistern und eigentlich kommen wir immer gut miteinander aus, nur sie hat eine richtig ätzende Art manchmal.
4 Antworten
Sorgen machen bringt dir nichts. Deine Beziehung zu deiner Mutter ist wohl noch angeschlagen. Es klingt so, als ob bei euch beiden unverarbeitete Emotionen nach und nach hochkommen. Sprich offene emotionale Wunden.
Es ist wichtig darüber zu reden. Dazu müssen aber beide bereit sein.
Ich würde dir Vorschlagen, dass du deiner Mutter eindeutige Grenzen zeigst. Nicht auf die Art, wie du es beschrieben hast. Es ist auch für dich selbst wichtig auf den Teppich zu bleiben. Dann muss man manchmal auch runter schlucken. Zur Not distanziere dich und sag, dass du auf diese Art und Weise nicht mit dir reden lässt. Geh ihr solange aus den Weg bis sie wieder runtergekommen ist. Für sie ist es wohl auch nicht leicht ihre Emotionen zu kontrollieren. Klar, Familie kann sehr belastend sein. Ich kenne das auch.
Um sicher zu sein solltest du dich selber beobachten. Es kann sein, dass dein Verhalten nur in Verbindung mit bestimmten Thema hochkommt oder nur bei betroffenen Personen. Wenn du aber dein Verhalten auch außerhalb bemerkst ist es wichtig, dass du das aufklärst.
Sei dir bewusst, dass du nicht die Verantwortung für das Handeln deiner Familie trägst. Gib weder dir noch jemand anderem die Schuld. Vielleicht machst du das auch deiner Mutter bewusst.
Ja und beide psychisch krank. Sie hat den ernst auch nicht erkannt. Sie sagte aua, du tust mir weh. Hab sofort los gelassen. Dann fing sie plötzlich an zu lachen und hat mich geschlagen aber sie hat nun keine Kraft, also das machte mir nichts aus. So als wäre das ein Spaß für sie aber man hat am Arm gesehen das es bisschen blau war und für mich war das kein spaß. Für sie ist auch alles in Ordnung und dann sagt sie zu meiner Schwester: wir haben uns heute geprügelt. Also sie kapiert das einfach nicht. Ich fand das voll schlimm und war richtig in Rage gewesen. Sie kann froh sein das ihr aua mich zur Vernunft brachte.
lass dich nicht provozieren. im Alter wird man auch manchmal komisch. wichtig ist, dass du jemanden zum Reden hast und jemand anderes aus der Familie auch auf deiner Seite ist
Ich muss einfach darauf achten rechtzeitig zu gehen, wenn ich merke wie das an mein Nerven zerrt. Jedesmal Versuche ich dann noch das Wochenende durch zu halten oder noch Woche, obwohl es eigentlich längst schon drüber ist. Das wird mir meine Psychologin heute sicher auch sagen. Ich achte zu wenig auf mich oder ignoriere das. Wo ich sie geschüttelt habe war so ein Moment, wo man sich wünscht das sie für ein Augenblick normal ist. Kann sie natürlich nicht, sie ist alt und krank und man erwartet manchmal etwas,was sie nicht umsetzen kann. Es frustriert und verletzt mich, das ich soviel für sie mache und kaufe und sie schätzt das nicht, ununterbrochen am meckern, jeden Tag ohne Pause, das hält man kaum aus. Mein Hund hat zum Beispiel keinen Respekt vor ihr und schnappt auch zu. Bei anderen macht er das nicht. Ich sag: Mama, bei mir merkt er wann ich böse bin und wann nicht aber du meckerst durchgehend. Der denkt: sie redet ganz normal mit mir, alles in Ordnung. 😁
Meine Geschwister schieben das auf ihr Alter und die sind auch psychisch krank. Wir haben alle schäden aus der Vergangenheit bekommen von mein Stiefvater. Mich hat es besonders hart getroffen und bin auch der einzige in Therapie. Die anderen halten sich für gesund aber sind sie nicht.so haben sie mich wo alles auf meine Psyche geschoben werden kann, weil ich ja die Macke habe und alles ist auch meine Schuld. Ich kann aber damit umgehen weil ich weiß das die nicht gesund sind. Es nervt nur ganz extrem, hab auch keinen mit dem man über sowas reden kann. Meine Psychologin schiebt es auch nur auf meine Psyche weil sie mich behandelt. Du musst so und so aber zeigt kein Verständnis für meine Lage. Ich soll den Kontakt am besten wieder abbrechen. Ich höre mal auf, sonst rutsche ich von einem Thema ins nächste. Muss mich auch bald fertig machen und wollte noch vorher frühstücken. Mal sehen was das Gespräch bringt aber da wird nicht viel kommen, kenne das schon.
das ist leider so. jeder wird dir Raten den Kontakt abzubrechen oder zu reduzieren. mit einer Therapie bist du auf einem guten Weg. bei mir in der Familie war es ähnlich. schlimmer Vater etc. ich bin der jüngste und habe als erstes eine Therapie gemacht. irgendwann sind dann die Kartenhäuser der anderen auch zerbrochen. bis auf mein Bruder haben sich alle Hilfe gesucht. zum Glück. man muss da echt nicht alleine durch. der Wille zur Änderung muss aber von jedem selbst kommen. Du kannst da nichts machen außer vielleicht mal einen Denkanstoß geben. im Großen und Ganzen bist du vielleicht besser bedient wenn du den Kontakt auf ein Nötigstes reduzierst. Vielleicht hilft es auch wenn du erkennst warum Schwester und Mutter bestimmte Verhaltensweisen haben und dann erst zu deiner Schwester gehst und mit ihr redest. sofern sie das will. Zusammen könntet ihr dann noch mal mit deiner Mama reden. Vielleicht hört sie dann eher.
Bin gerade wieder zurück, das Gespräch hat gut getan. Sie sagt auch das es von meiner Mutter aggressiv ist, das ständige meckern und so schön auf ein neues Fahrrad zu bestehen. Ich sagte ihr aber das ich schon vorher merke wie es langsam kippt, bin gereizt und kann nicht gut schlafen aber ich halte es einfach aus und dann platze ich. Sie hat mir jetzt Zettel gegeben wo ich täglich schreibe wie es mir gerade geht und dann hat sie dazu geschrieben. Ganz wichtig! Nicht aushalten, sondern gehen. 😂 Ja, ich probiere das aus, vielleicht hilft es mir rechtzeitig zu gehen. Meine Schwester ist Narzisst sehr arrogant und ich bezogen, sie bekommt auch richtige Ausraster weil Narzissten nicht kritikfähig sind und ihr das sagen, das sie psychisch instabil ist. Da flippt sie aus, weil sie ist was besonderes, die beste und alles muss ihr zuhören. Auch ganz schwer mit solchen Menschen. Meine andere ist Alkohol und Drogen verfallen und meine Mutter auch schon tüdelig im Alter. Alle auf ein Haufen ist nicht auszuhalten, zumindest nicht ein Monat.Hast du jetzt gar keinen Kontakt zur Familie?
Doch habe ich. Man sieht sich nicht so häufig aber man versteht sich. Jeder muss sich eben selber helfen. Ist auf jeden Fall richtig, dass du deinem Ärger Luft machst. Achtsamkeitsübungen helfen sehr
Ein Monat oder sogar mehr ist schon viel zu lang gewesen. 2-3 Tage ok aber dann auch wieder raus da meine Mutter macht auch immer so auf Hilfe bedürftig ich kann das nicht , du musst mir mal helfen und stellt sich richtig doof an zum Beispiel wollte sie ihre Wasserflasche in den Rucksack tun aber ihre Jacke war noch drin. Das passt da nicht rein. Man Mama,klar passt das rein. Mach doch erstmal die Jacke raus. Sie wieder: glaubst du mir das nicht, die geht da nicht rein und ich aaaaarrrrgggghhhhh Gib her.
So geht das die ganze Zeit. Da dreht man durch.
Jeder hat seine Grenzen - fragt sich nur, wie man damit umgeht … man könnte auch einfach gehen, bevor es eskaliert …
Ich bin ja wie gesagt auch nicht gesund und habe zum Beispiel das Problem auf mich zu schauen. Wenn ich irgendwas mache renovieren oder sowas, dann ohne Pause und ich falle vor Erschöpfung um. So ist das mit dem gehen auch. Ich bin viel zu lange bei ihr und merke eigentlich wie ich schon an meine Grenze komme aber Versuche noch etwas durch zu halten weil wir dies das noch machen wollten. Dann ist aber schon drüber, meistens bin ich in ein depressives Loch gefallen und hab angefangen zu weinen. Das war das Zeichen, ich muss hier weg aber das ich sie packte und geschüttelt habe hat mich selber schockiert.
Wir können es schlecht einschätzen. Das einzige was ich sagen kann, ist, dass Aggression mitunter ein Symptom bei einer PTBS sein kann.
OK, ich bin wirklich ein friedlicher Mensch. Bin nur 2x im ganzen Leben so ausgetickt. Im Vergleich zu anderen Menschen ist das nichts. Natürlich auch scheiße aber denke verstehst was ich meine.
Ich sag mal so: „…den habe ich fast totgeschlagen“ klingt nicht nach „im Vergleich zu anderen Menschen ist da nichts“.
Ich denke du solltest dein Trauma versuchen aufzuarbeiten und lernen wie du dich verhalten könntest
Die Hintergründe kennst du doch gar nicht warum ich auf ihn los gegangen bin. Die waren Weitaus schlimmer als das mit meiner Mutter. Ich habe sie auch nicht geschlagen sondern geschüttelt aber eben zu fest an den Armen gepackt. Ich wollte jetzt nicht alles erzählen wie es dazu kam mit Stiefvater und so, weil es ja nicht um ihn geht aber damals hatte ich mich schon zurück gezogen.
Das stimmt, die kenne ich nicht.
Aggressionen sind trotzdem ein Problem, an dem man versuchen muss zu arbeiten. Es ist wichtig zu lernen seine Emotionen in gewissem Maß regulieren zu können. Auch wenn du es nach eigener Aussage nicht oft hast, so ist es doch ausgeartet. Das geht natürlich nicht, egal wie man provoziert wurde. Bist du derzeit in Therapie? Du sagst du hast ein Trauma. Das alles therapeutisch aufzuarbeiten ist nicht verkehrt . Ich persönlich habe auch gelernt wie ich mich in bestimmten Situationen verhalten kann, wenn sich meine Angst wieder zeigt
Ja bin mein ganzes Leben in Behandlung und morgen ist auch wieder Termin da werde ich das ansprechen. Die Emotionen kann ich nicht regulieren das hatten wir das Thema und ist auch ein ewiges Thema. Es gibt ein Toleranz Fenster was man erweitern kann. Ich habe das von einer die Traumaheilung macht. Meine Psychologin ist Extra auf Trauma spezialisiert und ihr habe ich mehrmals davon erzählt und sie weiß auch das es ein Problem ist aber sie arbeitet nicht dran. Das Thema ist dann wieder vergessen und ich sage es nochmal und nochmal, sie schreibt es sogar auf und will was vorbereiten und dann wieder nichts. Bei mir schießt der Stresspegel sofort nach oben ohne Vorwarnung und es dauert solange bis die ganze Energie verbraucht ist und dann geht's schlagartig in den Keller in die totale Erschöpfung. Wenn das Fenster erweitert ist, gibt es den Emotionen mehr Spielraum. Meine Mutter weiß das und ich habe ihr gesagt wie sie sich verhalten soll und das klappt auch fast immer aber da wir beide nicht gesund sind, kommt ein Tag wie dieser wo das richtig knallt. Meistens anschreien und sowas aber nie das ich sie packe und schüttel. Das war das erste Mal, weil sie viel zu weit gegangen ist. Natürlich darf das nicht passieren und mir macht das auch Angst.
Das ist ne schwierige Kiste. Du kannst ihre Grenzen nicht respektieren, deine kennst du wohl auch nicht und sie genau so wenig. Anstatt den anderen zu schütteln wäre weg zugehen wohl die einfachere Lösung.
Doch ich respektiere ihre Grenzen und es waren nur diese zwei Male in mein ganzen Leben. Also einmal bei mein Stiefvater und einmal bei ihr, sonst nie.
Wir hatten 6 Jahre keinen Kontakt und unser Verhältnis ist wirklich sonst gut. Sie ist aber wirklich ein sehr schwieriger Mensch und benötigt überall Unterstützung und ich bin der nette der macht und tut. Ich habe soviel bei ihr geschafft und sie schätzt das nicht und meckert trotzdem. Anstatt sie sich mal freut, was bereits geschafft ist.
Ich kann dir mal den Streit schreiben. Ich habe zweimal ihre ganze Wohnung finanziert Renovierung Möbel usw. Ich schenkte ihr Urlaub, ein neues Fahrrad, erfülle ihr jeden Wunsch und da sie: ich will ein neues Fahrrad. Hab gesagt: Mama, du fährst damit nur einkaufen und hast sowieso kaum Geld. Viel dringender wäre ein neuer Herd, da deiner bald ganz tot ist. Es gibt Fahrräder für 50 Euro, das reicht doch für einkaufen. Das ist sie ausgerastet und sagte: ich bekomme immer nur gebrauchte Sachen, will auch mal was neues haben.
Ja und da bin ich geplatzt 🙁
Bei meiner Mutter kann ich nichts mehr machen. Sie ist schon alt und wird tüdelig also so Gespräche gehen gar nicht mehr.