Als Mädchen nach (Fach-)Abitur zur Bundeswehr?

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Zu Deinem Vorstellungsprofil gibt es genau zwei wesentliche Dinge zu sagen:

1) Für 1 bis 2 Jahre kannst Du Dich höchstens als Freiwillig Wehrdienstleistende (FWDL) verpflichten, eine "echte" Verpflichtung als Soldat auf Zeit (SaZ) ist erst ab mindestens 4 Jahren möglich. Der FWD kann mindestens 6, höchstens 23 Monate betragen. Unabhängig von Deiner fachlichen bzw. schulischen Qualifikation bleibst Du während des FWD in der Mannschaftslaufbahn, kannst also nicht Unteroffizier oder Offizier werden, kannst auch keine Ausbildung oder gar ein Studium bei der Bundeswehr machen. Mit (Fach)abitur steht Dir theoretisch die Offizierslaufbahn offen, dafür musst Du Dich aber mindestens 13 Jahre verpflichten.

Nach dem FWD stehst Du ausbildungs- bzw. karrieretechnisch bei Null - das muss Dir klar sein, er ist v.a. als Überbrückung bis zur Aufnahme eines Studiums oder einer Ausbildung sinnvoll. In den ersten 3 Dienstmonaten verdienst Du als FWDL knapp 800 Euro, das steigert sich maximal bis zum 23. Dienstmonat auf ca. 1150 Euro. Ist nicht die Welt, kann aber eine gute Grundlage sein, da Du ja für Unterkunft und Verpflegung nicht aufzukommen brauchst.

Als SaZ verlängern kannst Du während des FWD jederzeit, falls Du das möchtest.

2) Es ist ein unausrottbarer Irrtum, dass der Militärdienst eine gute Vorbereitung bzw. ein Bonus für den Polizeidienst ist. Wenn Du definitiv vorhast, Polizistin zu werden, wäre ein Wehrdienst reine Zeitvergeudung - für eine Verbeamtung als Polizist kann z.B. dieses verlorene (Alters)jahr der entscheidende Grund zur Ablehnung werden. Eine militärische und eine polizeiliche Ausbildung haben (außer der Ausbildung an der Schusswaffe, die bei der Polizei aber unter ganz anderen Gesichtspunkten erfolgt), rein gar nichts miteinander zu tun.

Mach das Bereuen wirst du es nicht