Als Jugendlicher getrauft werden?

6 Antworten

Wende dich an den Pfarrer oder der Pfarrerin vor Ort und erkläre deine Situation. Selbst wenn es zunächst einmal problematisch sein sollte, kann man eine Lösung finden. Man muss nur reden.

Frag doch am besten den Pfarrer. Der ist wohl der erste Ansprechpartner.

In meinen Augen bist Du das Opfer einer Reihe von riesigen Missverständnissen, über die leider viel zu wenig gesprochen wird.

Was erwarten Eltern von einem Paten?

In der Regel, dass er für das Patenkind da ist, wenn es den Eltern mal dreckig geht. Dazu sollte er ständig mit dem Patenkind Kontakt halten.

Leider ist es den Jugendämtern und dem entsprechenden Richter in der Regel völlig egal, wer bei einer kirchlichen Veranstaltung als Pate eingetragen wurde. Eine entsprechende Verfügung zuzüglich einer entsprechenden Vollmacht hätte da eine ganz andere Aussagekraft.

Für die Kirche hingegen ist der Pate jemand, der mit für die christliche Erziehung des Patenkindes sorgt.

Als Pfarrer würde ich Dir von einer "Schnelltaufe" eher abraten, denn Dir geht es um nichts dessen, was für die Kirche wichtig ist.

Und wenn Du für die Kinder sorgen willst, solltet Ihr liebe ein juristisches Dokument aufsetzen.

Die Eltern Deines Patenkindes könnten mit dem Pfarrer drüber sprechen, ob Du als "Taufzeuge" fungieren kannst. Dann spielst Du im Gottesdienst eine entsprechende Rolle mit - und wie ihr das abseits der Feier privatrechtlich regelt, ist Euer "Privatvergnügen" - nein, Ausdruck Eurer gemeinsam für das Kind wahrgenommenen Verantwortung.

Abseits davon bestünde (trotz meiner Bedenken) die Möglichkeit, dass Du Dich mittaufen lässt. Wer sich im Erwachsenenalter taufen lässt, erspart sich in den meisten Fällen die Konfirmation.

Allerdings wirst Du mit der Taufe kirchensteuerpflichtig. Das kostet Dich in der Regel etwas weniger als 9 bzw. 10 Prozent Deiner Einkommenssteuer zusätzlich. (Etwas weniger, weil die gezahlte Kirchensteuer sich wiederum auf das zu versteuernde Einkommen auswirkt.)

Wie einige andere hier bemerkten, kannst Du auch Deinen örtlichen Pfarrer drauf ansprechen, ob er Dich vor oder nach einem Gottesdienst oder auch unspektakulär in einem der nächsten Gottesdienste tauft. Voraussetzung wäre aber, dass Du Dich mit dem nötigen Minimum an christlichem Wissen befasst. Ganz ohne würde ich als Pfarrer nur äußerst zähneknirschend mitmachen.

Die Frage ist nur: Willst Du das alles wirklich?

Ganz viel hängt halt von Deinem Pfarrer ab oder vom Taufpfarrer. Mit dem (oder der) solltest Du, ggf. zusammen mit den Taufeltern sprechen und nach einer Lösung suchen.

Mal eben möglichst schnell taufen lassen kannst du vergessen. Taufe bedeutet nicht nur Eingliederung in eine Kirchengemeinschaft, sondern die Gemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott, auf den du getauft wirst. Du wirst dich bei der Taufe zu den christlichen Glaubensaussagen bekennen  müssen, die du offenbar außer dem Vaterunser-Gebet nicht kennst. Deshalb geht der Taufe ein mehrmonatiger Glaubensunterricht voraus, damit man weiß, wozu man sich bekennt und warum man sich taufen lässt. Der Grund, Patin sein zu wollen, reicht dafür nicht aus, man muss schon selbst überzeugt sein vom christlichen Glauben und auch aureichendes Wissen haben, um sein Patenkind im Glauben begleiten zu können.

In welcher Religionsrichtung soll dein kleiner Neffe denn getauft werden? Evangelisch, katholisch, freikirchlich? Das wäre erstmal wichtig zu erfahren.


Alynda 
Beitragsersteller
 04.05.2016, 19:22

Er wird evangelisch getauft. Ich habe aber gelesen, dass es egal ist. :) 

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