🐠🐟Alles zum ersten Aquarium🐡🐠🐠🐬🐙🐚🌊💧🎣?

3 Antworten

Hallo

Es gibt viele Herangehensweisen und das Aquariumhobby ist überhaupt nicht einheitlich. Eine erhebliche Trennlinie besteht zum Beispiel zwischen Aquascaping und anderer Aquaristik, auch wenn die sich gegenseitig beeinflussen und überschneiden können.

Von Aquascaping und dafür gedachten Produkten würde ich totalen Anfängern eher abraten. Ich möchte damit das Aquascaping nicht schlecht machen, aber es ist nun mal so dass es sich dabei um eine Gestaltungskunst handelt- und der Einstieg darin gestaltet sich wesentlich sicherer wenn man vorher schonmal ein Aquarium eingerichtet und Fische oder Garnelen gepflegt hat.

Dann als nächstes würde ich einem Anfänger empfehlen über die Beckengröße, Technik, Einrichtung und die geplante(n) Tierart(en) nachzudenken. Das sollte alles in einem guten Verhältnis zueinander stehen.

Beckengröße: Oft wird gesagt dass ein Anfänger ein größeres Becken oder mindestens 112 Liter benutzen sollte. Das ist falsch bzw. ein schlechter Tipp. Denn der einzige richtige Grund warum dies immer wieder empfohlen wird ist dass kleinere Becken schneller auf viel zu große Futtermengen reagieren und das Wasser verdirbt. Dieser triviale Umstand kann imho nicht die Basis sein dem Anfänger ein größeres Becken zu empfehlen. Ich würde für den Anfang vor allem Aquariengrößen zwischen 12 und 180 l empfehlen. Je nach Besatz. Größer geht auch aber ... teurer und aufwändiger, würde ich nur machen wenn ich mich in einen Fisch verliebt habe der ein größeres Becken braucht.

Technik: Die Technik sollte sich am Besatz ausrichten. Pauschal kann man hier nichts sagen- oft kann man Sachen weglassen.

Einrichtung: Statt in den Modus zu verfallen, hier ein Stein da eine kleine Wurzel und dann 3 Pflanzen, eine Spongebobananas und ein Schädel... sollte man sich erst festlegen welche Tierart hineinkommt und dann das Aquarium als "Nutzraum" für die Tierart gestalten mit Gegenständen die sie braucht oder bevorzugt. Dazu kann man oft große Steine und Wurzeln nehmen, die in den Raum hochragen- die meisten Anfänger trauen sich das nicht. Nur ganz wenigen Fischen ist es quasi egal in welcher Umgebung sie schwimmen.

Bodengrund: Hier lohnt es sich gegenüber Aquascapern und Fachhändlern die Ohren auf Durchzug zu stellen. Die Anforderungen an den Bodengrund liegen an den Pflanzen und den Fischen. Gründelnde und grabende Fische erhalten Sand, sonst nichts. Ein reiner Sandboden ist nicht "optimal" für "die Pflanzen" aber ausreichend und hat viele andere Vorteile. Bei kleinen Aquarien lohnt es sich darüber nachzudenken, ob man überhaupt Pflanzen in den Boden setzen will- denn wenn man das nicht macht kann man auch nur eine dünne Zierschicht Sand benutzen oder ggf. einen nackten Glasboden oder eine Laubauflage. Soils sind nur für Aquascapes- grober Kies ist für Aquarien fast ungeeignet und hässlich. Die Farbe des Bodengrundes ist zu 90% unwichtig- es steht zwar oft "dunkler Bodengrund" aber vergiss es.

Tierarten: Empfehlung für das erste Becken:

  • keine Art die voraussichtlich 100% Lebendfutter braucht
  • keine Art die freischwimmend und dabei revierbildend und brutpflegend oder nestbauend ist (außer in Einzelhaltung) - damit ist das Problem Mord und Totschlag idr. erst mal vermieden
  • nimm eine Art die du in Leitungswasser (üblicherweise KH 3-12 pH 7,5-8,2) vermehren kannst
  • nimm eine Art, die nicht sehr selten ist

Es gibt sehr, sehr viele Fische und ein paar Wirbellose die diese Beschreibung erfüllen.

Dabei ist es meist am besten nur eine Tierart oder vielleicht 2 pro Becken zu halten solange das Becken klein ist. In größeren Becken können sich ggf. auch ein paar mehr als 2 Arten gegenseitig aushalten aber dennoch hier lieber immer weniger ist mehr.

Wenige Arten bedeutet auch eine bessere Besatzhygiene: Das Dazusetzen neuer Fische ist ein großes Krankheitsrisiko und löst sehr oft Todesfälle aus. Daher sollte man es nicht mutwillig machen.

Einfach mal ein paar imho gute Vorschläge für erste Aquarien:

Zwerggarnelen:

  • Becken: 12 Liter
  • Technik: keine oder 1 Luftausströmer, evtl. Stehlampe (Standort...)
  • Bodengrund: 1 cm Sand, Winterlaub
  • Einrichtung: Kieselsteine und Holzstücke
  • Pflanzen: Aufsitzer und Moose
  • Tierarten: Eine Farbform Neocaridina Zwerggarnelen, evtl. Blasenschnecken oder Posthornschnecken dazu
  • Futter: Winterlaub, blanchierte gefrorene Brennesseln, minimal Shrimpproteinfutter oder gefrorene Shrimp(stückchen)

Betta Einzelhaltung

  • Becken: 25 Liter
  • Technik: 15 Watt Heizung, Steh- oder Klemmlampe
  • Bodengrund: 1 cm Sand
  • Einrichtung: ein ordentlicher aufragender Ast
  • Pflanzen: z.t. großblättrige Schwimmpflanzen und Aufsitzerpflanzen; Becken nicht ganz voll machen oder abdecken (Glas, Plexiglas)
  • Tierarten: 1 Betta splendens - am besten Plakat, Alien oder Fighter (vorsicht bei herabhängenden unkontrollierbaren vorhangartigen Flossen- allenfalls top gesunde Schleierflosser)
  • Futter: Teilweise Lebendfutter (gesammelt, gekauft oder gezüchtet; besonders Tubifex, Mückenlarven und Artemia) und teilweise Betta Granulat

Endlerguppys oder Wildguppys

  • Becken: 54 l
  • Technik: Abdeckung mit Beleuchtung; Filter und Regelheizer: Evtl. ein 54 l Set
  • Bodengrund: 10 kg Sand oder feiner Kies
  • Einrichtung: egal
  • Pflanzen: viele anspruchslose Stängel- und Rosettenpflanzen
  • Tierarten: Wildguppys oder Endlerguppys, Posthornschnecken
  • Futter. Flockenfutter sowie Lebend- oder Gefrierfutter (Mückenlarven)

Gesellschaftsbecken mit Panzerwelsen

  • Becken: 180 l
  • Technik: Filter, Abdeckung mit Beleuchtung, Regelheizer nur evtl. (genauer Besatz)
  • Bodengrund: 30 kg Sand oder 6 kg Sand je nach Pflanzen
  • Einrichtung: Mehrere Brückenartige Unterstände, von oben bepflanzt
  • Pflanzen: Aufsitzer und ggf. Hintergrundpflanzen, kein Rasen
  • Tierarten: Panzerwelse, 1-2 Arten Salmler, Bärblinge oder Hechtlinge, evtl. Amanogarnelen, evtl. Antennenwelse
  • Futter: Diverses

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PS da du es erwähnst- Einsetzen der Fische.

Da gibt es wenn man Leitungswasser benutzt und einen kurzen Transportweg hat eine ganz einfache Methode- man greift mit der Hand in den Beutel, nimmt den Fisch ohne zu greifen über dem Beutel gehalten in die nasse zu einer Schale geformte Hand und setzt ihn ins Aquarium. Ist das Getier dafür zu zart und klein leert man den Beutel langsam über einem Abfluss oder Eimer in einen großen Aquarienzubehörkescher und setzt die Tiere dann sofort ins Aquarium. Wasser nicht ins Aquarium tun.

Die üblicherweise durchgeführte Temperaturangleichung und Wasserangleichung ist eigentlich nur erforderlich wenn der Transportbeutel über deutlich mehr als 1 Stunde eine über 5-6 Grad unterschiedliche Temperatur als das Aquarium hatte oder das Wasser total unterschiedlich ist. Ist aber beides meist nicht der Fall, daher- Transportwasser wegschütten Fisch mit Hand oder Netz so schnell es geht ins Aquarium.

Hallo.

Erstmal was brauchst du:

  • Aquarium (ich empfehle 100 Liter, kannste halt mehr reinsetzen)
  • Aquariumunterschrank
  • Heizung (Heizmatte oder Heizstab)
  • Aquariumlampe
  • Geeigneter Filter
  • Nährboden fürs Aquarium
  • Bodengrund (am Besten feinen Schwarzen Kies, ca. 4 cm einfüllen)
  • ECHTE Pflanzen, nicht zu wenig. Ruhig richtig vollpflanzen
  • Steine (z.B. Lavastein oder Drachenstein)
  • Wurzeln (die musst du vorher Wässern, sonst treiben sie nach oben)
  • Versteckmöglichkeiten (z.B. halbe Kokosnuss)
  • Thermometer
  • Wassertestkit (sieht aus wie ein kleiner Koffer)
  • Starterbakterien
  • Kescher
  • Zange und Schere

Einrichtung:

das Becken sollte immer natürlich gestaltet werden, also ohne irgendwelche Plastiksachen, z.B. ne Schatzkiste oder ein Schiffswrack. Nutze lieber Wurzeln und Steine. Das Becken sollte unbedingt mit echten Pflanzen bepflanzt sein, nie mit Plastikpflanzen. Bei den Pflanzen nicht sparen. Die ,,Wolle“ um die Pflanzen muss restlos entfernt werden.

Pflege:

Ein Aquarium muss natürlich auch gepflegt werden. Es sollte wöchentlich ein Wasserwechsel von 20-25% gemacht werden sowie dabei auch Mulm abgesaugt werden. Pflanzen müssen zurückgeschnitten werden, wenn sie zu groß werden. Tote Tiere müssen SOFORT entfernt werden.

Aquarium einfahren lassen:

Wenn du dein Aquarium eingerichtet und Bepflanzt hast, sollte es mindestens 4 Wochen mit Filter, Licht und Heizung an einfahren. Diese Zeit wird gebraucht, damit sich genügend Bakterien bilden. In dieser Zeit KEINE Tiere einsetzen.

Das Licht:

Du solltest dir ein geeignetes Licht anschaffen, das zu deiner Aquariumgröße passt. Dieses sollte 10-11 Stunden leuchten. Meine Lichter leuchten von 9:30 Uhr bis 20 Uhr.

Der Filter:

Du brauchst einen geeigneten Aquarienfilter, der zu deiner Beckengröße passt. Ob Innen- oder Außenfilter ist egal.

Der Besatz:

Du solltest dir deinen Besatz sehr sehr gut überlegen. Wichtig ist, das du nicht zu viele Tiere und nicht zu große nimmst bzw. die mehr Platz brauchen als du hast. Zwei Faustregeln sind: Auf einen cm Fisch kommt 1,5 Liter Wasser und der Fisch darf nicht größer sein als 1/10 des Aquariendurchmessers. Wenn du Tiere 4 Wochen nach dem einrichten gekauft hast, solltest du die Tüten ins Aquarium hängen, damit sich die Temperatur angleicht. Alle 15 Minuten schüttest du dann ein bisschen von deinem Aquarienwasser in die Tüten mit den Tieren. Das machst du dann 1 Stunde und dann setzt du die Tiere ein. Wichtig: mit dem Kescher rausfangen, damit kein Wasser des Ladens in dein Aquarium kommt.

Achtung:

es kommen gewaltige Kosten auf dich zu. Rechne mit MINDESTENS 400 Euro.

Woher ich das weiß:Hobby – Habe einige Aquarien
Erisachan 
Fragesteller
 19.04.2023, 22:42

Meine Eltern haben sich jetzt doch dafür begeistert. Ich hab schon ein 150 l Becken.

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