Alles nach den 2000er kommt wird schlecht?

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Ein „alles” ist mir viel zu pauschal und es sowohl positive als auch negative Entwicklungen gab und gibt. In dem einen Bereich mehr und in dem anderen dafür weniger. Zumal es ja doch sehr von einem selber, den eigenen Lebensumständen und individuellen Zielen abhängt. Alleine schon deshalb muss und sollte man mehr differenzieren, anstatt wirklich alles gut oder schlecht zu reden.

Das Menschen früher glücklicher und vernünftiger waren als heute ?

Das ist vor allem ein Problem der „westlichen” Welt, konkret Europa und die USA. Ob wohl viele Menschen eigentlich noch relativ gut leben und leben können (zumindest im internationalen Vergleich), sind die Menschen dort teilweise deutlich unzufriedener, als jene, die mit weitaus weniger klar kommen müssen. Gerade in den wohlhabenden Ländern driftet es zunehmend in eine Ellbogengesellschaft ab.

Ich habe selber schon von wenig Geld gelebt, für Mindestlohn gearbeitet oder teils deutlich mehr verdient, als viele andere Menschen. Zwei insolvente Arbeitgeber, eine betriebsbedingte Kündigung, Krisenzeiten sowie mehrere Schicksalsschläge später, immer noch nicht jammere, „nur” weil ich vieles verloren habe. Natürlich hätte ich mir gerne vieles erspart und ja, ich wäre froh wenn einiges anders gelaufen wäre.

Man kann den Kopf in den Sand stecken, sich mit der eigenen Lebenssituation abfinden oder man sagt sich „fu*k off”! Statt nur zu jammern, weil dieses oder jenes Mist ist, lernt man aus der Vergangenheit und geht neue Wege. Man auch mal den Arsch in der Hose hat, die eigene „Komfortzone” zu verlassen. Auch wenn nicht jeder die gleichen Startvoraussetzungen hat, kann man viel Willen vieles schaffen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.

Naja, man muss sich ja nur mal ansehen, mit welchen Absurditäten wir uns heute auf einmal auseinandersetzen müssen. Was bisher immer die Norm war ist auf einmal irgendein -phob oder -istisch. Fakten werden zu "sozialen Konstrukten" erklärt, man "ist" heute nicht mehr, sondern man "identifiziert sich als". Als was auch immer. Da sind der Fantasie offenbar überhaupt keine Grenzen mehr gesetzt.

Es werden nach Belieben neue Realitäten geschaffen, eine skurriler als die andere, und der Allgemeinheit abverlangt, dass sie diese zu akzeptieren hat. Sogar die Sprache wird von einer kleinen Minderheit dermaßen umkonstruiert, dass jeder Normalbürger nur noch fassungslos den Kopf schütteln kann. Man fühlt sich inzwischen wie in einem überdimensionalen Kaspertheater, aus dem es kein Entkommen gibt.

Darüber hinaus macht sich mittlerweile eine beachtenswerte Verbots-, Bevormundungs- und Massenverarmungspolitik breit, dass einem ganz anders wird. Es wird aktiv an unserem Ruin gearbeitet, die Gesellschaft gespalten, wo es nur geht, und über die Medien ganz unverhohlen manipuliert. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen früher glücklicher, unbeschwerter und sorgenfreier waren als heute.

Wenn Vernunft durch Ideologie ersetzt wird, dann haben die, die dieses verrückte Spiel gegen ihren Willen mitspielen sollen, für gewöhnlich nichts mehr zu lachen.

Man muss bedenken dass manche historische Ereignisse im Laufe der Zeit, die ursprüngliche Weltordnung etwas durcheinandergebracht haben. Natürlich gibt es negative Dinge, aber die gab es immer. Niemand kann behaupten, dass gestern alles besser war und heute alles schlechter.

Ein Mensch weiß ebenso manchmal gar nicht, wie gut es ihm eigentlich geht.

Nein, überhaupt nicht. Ich bin in der Zeit vor 2000 aufgewachsen. Das Leben war anders, aber nicht besser. Die Leute, die so ganz pauschal der Vergangenheit nachtrauern, haben nur meist vergessen, welche Probleme und Sorgen es in dieser Vergangenheit gab, und welche der heutigen Möglichkeiten es noch nicht gab. Das ist übrigens ganz menschlich - blöd ist nur, dass die Leute sich das nicht bewusst machen.

Nein, man hat ja generell oft das Gefühl das früher alles besser war. Aber auch jetzt ist echt vieles gar nicht so schlecht :)