Aggressionen gegen meine Mutter

7 Antworten

Hallo Mirana,

angenommen du machst diesen Schritt und ziehst aus. Wie soll denn dann dein Leben aussehen? Hast du Freunde, hast du eine Perspektive an deinem Arbeitsplatz, einen Freund? Auf gut deutsch: Hast du ein Leben ohne deine Mutter? Wenn nicht wirst du nach deinem womöglich im Streit geschehenen Auszug in eine tiefes Loch fallen weil du plötzlich frei bist die Sachen zu tun, die du dir wünschst, aber keine Möglichkeit dazu hast. Also würde ich, obwohl ich mit den vielen Ratgebern übereinstimme, dass du dich von deiner Mutter frei schwimmen solltest, dieses nicht tun indem du vor ihr wegläufst, sondern indem du zu dem was deine eigenes Leben werden soll hin läufst. Also bau dir bitte in deinem eigenen Interesse einen kleinen Freundeskreis auf , geh in Vereine, Volkshochschule oder sonstwo hin wo du Menschen mit ähnlichen Interessen finden kannst. Vielleicht findet sich ja darunter auch eine engere Beziehung , Freundschaft oder Liebe, oder ähnliches. Alleine dadurch bist du für deine Mutter nicht mehr ständig verfügbar und hast Freiräume, die du nutzen kannst. Irgendwann wenn du dich auch darauf freust, aus zu ziehen und deine eigene Wohnung zu haben, such dir eine. Und deine Mutter darf gerne jammern, das tut sie so doch auch. Es geht bei dieser Entscheidung nicht darum, sich los zu reißen damit es möglichst weh tut, sowohl die als auch deiner Mutter, sondern es geht darum, dass du deinen eigenen Lebensstil findest, die Art wie du leben willst. Vergiss nie, dass du dir was gutes tun willst und nicht deiner Mutter etwas böses, auch wenn sie tausendmal das Gegenteil behauptet. Wenn deine Mutter dich liebt, oder auch nur braucht, sollte sie akzeptieren, dass du die Selbstaufgabe die du im Moment offensichtlich betreibst, nicht ewig durchhalten kannst. Wenn deine Mutter also noch lange etwas von dir haben will sollte sie dich gefälligst aus ihrem Klammergriff lassen. Irgendwie erscheint das was du erzählst sowieso eher als ob deine Mutter ein verängstigtes Kind wäre und du ihre Mutter. Dir fehlt eine eigenes Leben? dann bau dir eins auf und dass in diesem eigenen Leben der Auszug zuerst kommen muss, steht nirgendwo geschrieben. Wenn deine Mutter aber jede Verantwortung von sich wälzt, selbst die für ein Paket, etwas das jeder Nachbar problemlos tun würde, dann wirst du als ersten Schritt wohl beginnen müssen Verantwortungen zu trennen. Deine Verantwortung ist die für dich selbst und ihre Verantwortung ist die für sie selbst, alles was darüber hinaus geht ist Verhandlungssache. Du siehst, es ist mit einem Auszug nicht getan. Schließlich wirst du ohne weitere Klärung deine Mutter Tag und Nacht am Telefon haben. Was dir, oder vielmehr euch beiden bevor steht ist ein ordentliches Stück Beziehungsarbeit, die dir oder deiner Mutter niemand abnehmen kann., auch keine Selbsthilfegruppe. Also bau dir deine Leben "draußen" auf und kläre einige Sachen mit deiner Mutter. Mag sein, dass das schrecklich wird, aber es wird dann ein Ende mit Schrecken und das ist allemal besser als ein Schrecken ohne Ende. Und jetzt habe ich dir einen ganz schönen Föhn hier rein geschrieben, das heißt aber nicht , dass ich dir für deine "Abnabelung" nicht alles Gute wünsche. Ich hoffe, du kannst mit meinen Tipps etwas anfangen. Und auch wenn der Auszug noch in der Ferne ist, beginne dein neues Leben jetzt.


Mirana90 
Beitragsersteller
 01.06.2013, 15:43

Vielen Dank...ich sehe deinen Beitrag auch als sehr hilfreich!

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taigafee  01.06.2013, 16:29

Deine Verantwortung ist die für dich selbst und ihre Verantwortung ist die für sie selbst,

ein wichtiger punkt!

kahalla, bitte mach ab und zu abschnitte. ich bin überfordert :-)

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Soweit ich das beurteilen kann aus deinem Beitrag, ist dir die Mutter nur im Weg und es ist wirklich schlimm,wenn ich mir vorstelle,das ihr zwar zusammenlebt ,aber euch aufgrund der Krankheit deiner Mutter nicht versteht und du gerne dein eigenes Leben leben möchtest,aber doch irgentwo ein schlechtes Gewissen oder Mitleid ihr gegenüber hast. Alles das hilft weder dir noch deiner Mutter und ich empfehle wirklich getrennte Wege zu gehen,bevor das alles mal eskaliert. Sage deiner Mutter,das du dir was eigenes suchst und so nicht mehr leben willst. Alles andere wäre auch für sie letztlich nicht gut,denn ihr versteht euch einfach nicht. Was sagt dein Vater zu der Situation? Wünsche dir jedenfalls,das du aus dieser Lage rauskommst und endlich dein eigenes Leben gestalten kannst.


Mirana90 
Beitragsersteller
 01.06.2013, 14:45

Das stimmt...grade weil sie eben ich sag mal Krank ist...fehlt es mir sehr auch sehr schwer..meine eigenen Wege zu gehen...aber ich weiß, wenn hier hier bleibe...nimmt das ein böses ende.

Zu meinem Vater haben wir keinen Kontakt.

Danke für deine Antwort!

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polditier  01.06.2013, 14:47
@Mirana90

wünsche dir alles Gute und mach was aus deinem Leben - auch wenn die Mutter es zuerst nicht verstehen kann. Irgendwann wird sie es kapieren

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Es ist für jeden schwer sich abzunabeln und abzugrenzen und es ist noch viel, viel schwerer wenn ein Elternteil psychisch krank ist. Dennoch, du musst das tun, dringend, es wird nicht nur ''nicht besser'', es wird zunehmend schlimmer, ihr steckt längst in einem Teufelskreis aus übertragenen Verantwortlichkeiten und Wut darüber. Deine Mutter kann aber nur lernen wenigstens einen Teil der Verantwortung für sich selbst wieder selbst zu tragen wenn du lernst dich abzugrenzen. Noch bist du die gesunde. Meiner Ansicht nach ist das mit einer eigenen Wohnung nicht nur ''nicht getan'', es kommt auch nicht automatisch mit dem Auszug. Das wäre nur ein Davonlaufen vor deinen Problemen, keine Lösung denn die eigenen Probleme laufen mit einem immer mit. Deine Grenzen könntest du auch bereits vor deinem Auszug setzen lernen und solltest das auch wenn das Ganze nicht im großen Drama enden soll. Nein, du sollst nicht immer Rücksicht nehmen, vom immer nur Rücksicht nehmen wird es nicht besser aber sie nun ohne jede Vorbereitung ungesichert in den Abgrund zu stoßen, das kann auch nicht die Lösung sein.

Gebe ihr die Verantwortung für ihr Leben erst einmal zurück und baue dir ein eigenes auf, danach kannst du immer noch ausziehen und das mit weit besseren Erfolgsaussichten. Im selben Maß in dem du dich zurückziehst muss sie nach anderen Lösungen suchen, wenn du stark bleibst und das wird sie auch, auch wenn sie erst toben oder heulen wird, je nach Temperament. Wichtig ist nur, dass dieses toben und heulen nichts mehr bringt.

Ein ''normales'' Mutter-Tochter-Verhältnis kann man mit einer psychisch kranken nicht haben, das ist schade und auch hart aber auch kein Grund für Wut und Vergeltung, es ist einfach Schicksal. Vielleicht suchst du mal ein wenig nach Foren im Internet wo du dich mit anderen Betroffenen austauschen, von deren Erfahrungen profitieren kannst.

Ich kann dir nur raten, dein Leben in deine Hände zu nehmen und es auch zu leben.

Du bist deiner Mutter gegenüber nicht verpflichtet. Ziehe aus in eine eigene Wohnung.

Lebe dein Leben. Irgendwann musst du es tun. Du bist nicht für deine Mutter verantwortlich, in keinster Weise!

Wenn deine Mutter mit ihrem Leben nicht klar kommt, dann muss sie in ärztliche Hände oder in eine betreute Einrichtung. Aber dich muss sie da nicht mit hinein ziehen.

Alles Gute.


Mirana90 
Beitragsersteller
 01.06.2013, 13:28

ja..so sehe ich das auch...nur es ist so schwer sein eigenes Leben zu führen..wenn sie einem immer so etwas droht. Hilfe hat sie sich schon oft gesucht..leider ist es nie besser geworden.

Ich hoffe, das ich bald einfach hier rauskomme.

Vielen Dank für deine Antwort! :)

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Hallo ,

nein , mir geht es nicht genauso . Ich bin selbst Mutter von 2 erwachsenen Söhnen. Sie leben schon lange nicht mehr Zuhause. Diese Form von Aggressionen kenne ich aus eigener Eerfahrung auch nicht. Sicherlich mag es bei Euch daran liegen , dass Ihr schon seit Ewigkeiten aufeinander angewiesen seid und keine Möglichkeiten habt , Euch aus dem Weg zu gehen! Ich kann verstehen , dass Du einen Hals bekommst , wenn Du deine Mutter um was bittest und sie Dich hängen lässt! Du möchtest ausziehen und auf eigenen Beinen stehen ? Dann solltest Du auch schauen , dass Du Dich durch setzt ! Mach deiner Mutter klar , dass Du nicht bis in alle Ewigkeiten bei Ihr leben kannst und willst! Gerade ein Mensch , der an Depressionen leidet , kann einem das Leben verdammt schwer machen! Deine Mutter kann nicht mit Dir , aber auch nicht ohne Dich!!! Lass Dich nicht in der Form erpressen , wie sie es bringt! Sowas sollte Dich nicht interessieren! Versuch Ihr lieber Hilfe zukommen zu lassen! Sie muss mal aus ihrer Leghaterie raus kommen! Immer in der Bude . Kein Job . Keine Hobbies . Keine Freunde. Was hat sie von ihrem Leben? Sie hat nur Dich! Vielleicht solltest Du dich mal an das Sozialamt wenden und nachfragen , in wie weit , man deine Mutter unterstützen kann! Wenn sie dann mal in eine kleinere Wohnung ziehen muss, wird sie es auch überleben! Das kann auch ein sehr positiver Aspekt für sie sein! Dann muss sie sich mal bewegen! Dann muss sie mal raus , in eine neue Umgebeung ! Dann kann sie mal raus gehen und was unternehmen! Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe , nicht der schlechteste Anfang für sie? Motivier deine Mutter ,mal was zu tun!

GLG und viel Erfolg !!!

Schönes Wochenende ! Lass Dich nicht unterkriegen!


Mirana90 
Beitragsersteller
 01.06.2013, 13:41

Vielen Lieben Dank für deine Antwort!

Selbsthilfe Gruppen usw...sie hat eig schon fast alles durch...und trotzdem hat sich nie groß was geändert.

Und ja..das mit dem sie kann nicht mit aber auch nicht ohne mich...das trifft es ziemlich genau! ich habe aber immer das Gefühl..das das am Geld liegt..warum sie mich größtenteils braucht.

Wenn ich jetzt endlich diesen Schritt gehen würde..mit ausziehen usw...dann weiß ich das ich mich eig auch um fast alles bei ihr mit dem Umzug kümmern muss. Aus dem Grund weil sie niemanden hat...zumindestens niemanden auf den sie immer zählen kann. Leider hat sie auch gewiesse Ansprüche (was sie sich eigentlich nicht erlauben kann) wie z.B sie will das alles perfekt passt wenn sie auszieht und blabla Ich weiß..ziemlich bescheuert wenn man nicht wirklich Verdienst hat.

Nja...nochmals Danke!

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