Absätze machen in Romanen?
Guten Tag,
suche nach ein paar Inputs zum Thema Absätzen in der freizeitlichen Literatur. Mich würde interessieren, ob es da überhaupt Regeln gibt. Folgende Arten sind mir begegnet:
- Autoren, die nach quasi jedem Satz einen Absatz machen, selbst wenn die agierende Person nicht wechselt und auch keine grundlegend neue Handlung beginnt. So entstehen teilweise ganze Seiten mit denkbar kurzen Zeilen. z.B.
(Person 1:) Er lachte.
(immer noch Person 1) "Ja, das ist wahr!"
(immer noch Person 1) Zur Jacke greifend stand er auf und machte sich auf den Weg.
- Autoren, die das Gesagte und Gemachte einer Person beschreiben. Erst wenn der Protagonist wechselst, wird ein neuer Absatz gemacht.
(Person 1) Er lachte. "Ja, das ist wahr!" Zur Jacke greifend stand er auf und machte sich auf den Weg.
Wann genau soll ich nun Absätze machen? Oder geht es rein nach optische Gesichtspunkten. Will man quasi das Auge des Lesers durch viele Absätze entlasten - das führt aber zu einer hohen Seitenzahl?
Würde mich über Meinungen freuen!!
3 Antworten
Die allgemeine Regel ist: Absätze müssen zur optischen Trennung von Sinneinheiten gemacht werden. Meist genügt eine neue Zeile mit beginnendem Einrücken ohne Zwischenleerzeile - Das funktioniert hier im gf-Schriftformat aber nicht - nur mit Zwischenleerzeile und ohne Einrücken.
Bei wörtlichen Reden ohne Beisatz wird immer ein Leerzeilenabsatz mit Einrücken der nächsten Schriftzeile gemacht, weil eine andere Person spricht:
"Hallo, du schreibst sicherlich professionell ein Roman-Manuskript?"
"Ja, genau, ich bemühe mich, weil ich es einem Verlag zur Veröffentlichung anbieten möchte."
ABER immer ohne Zwischenleerzeile >
"Hallo!", fragt der gf-Antworter, der gerne richtig erklären möchte, "Du schreibst sicher professionell ein Romanmanuskript?" "Ja, genau, ich bemühe mich, weil ich es einem Verlag zur Veröffentlichung anbieten möchte", fühlt sich der gf-Fragesteller verstanden.
Meine Regel ist: Normalerweise nicht mehr als drei Absätze mit Zwischenleerzeile pro Normseite bei normalem Text, das wirkt noch nicht zerrissen. Bei direkter Rede ohne Begleitsätze kann die Normseite (ca. 30 Zeilen) tatsächlich davon die Hälfte Leerzeilen haben. Das ist dann eben so.
Grüße!
Ich persönlich verwende Absätze nach dem klassischen Roman-Prinzip, also immer dann wenn ein Themenwechsel der Erzählung stattfindet.
Der Wecker läutete und mürrisch warf er ein Kissen dagegen um ihn zum schweigen zu bringen. Träge setzte er sich auch und gähnte herzhaft. Er kratzte sich seine Bartstoppeln und fragte sich welcher Wochentag war.
(Absatz, das Thema "Aufwachen" ist beendet. Das nächste Thema "Aufstehen" beginnt)
Dann stand er langsam auf und streckte sich. Er fand nur einen Pantoffel und ging daher barfuß über den kalten Boden ins Bad.
Es gibt überhaupt keine Regeln, was Absätze angeht. Sie sollen lediglich eine sichtbare Trennung zwischen Unterschiedlichen Inhalten signalisieren. Zu viele Absätze, bespielsweise nach jedem Satz weisen eher darauf hin, dass der Autor oder Texterfasser sein Textprogramm nicht beherrscht und immer noch Schreibmaschine schreibt, mit einem Return am Zeilenende.
Das ist oft voreingestellt und läßt sich ganz leicht ändern.