Ab wann Stromschlag einer PV Anlage tödlich?

In der Theorie:

Begebenheit: PV Anlage, Strangkabel nicht vorgesichert.

U= (annähernd) 1000V (Max. Spannung an einem Strang)

Menschlicher Widerstand R= 1000 Ohm (schlechtester Fall)

Im aller schlechtesten Fall würden also 1A Gleichstrom durch den Kröper fließen.

Realistisch:

U = 850V (Sonniger Tag)

R= 70.000Ohm (Schuhe mit Gummisohle, Dachboden mit Holzboden oder Dach..)

I = 12mA (Gleichstrom tödlich ab ca 100mA)

Also ist das in der Praxis wenn man nicht gerade barfuß auf der feuchten Wiese steht sowieso nicht so extrem gefährlich?

Frage weil ich oft sehe das Zimmerer (-> Keine Elektrofachkräfte) PV Module aufs Dach bauen und diese auch verdrahten. Aber es wäre sowieso unwarscheinlich das dort tödliche Verletzungen auftreten können?

5 Antworten

PeterKremsner

Von gutefrage auf Grund seines Wissens auf einem Fachgebiet ausgezeichneter Nutzer

Technik, Elektrotechnik

20.09.2021, 19:20

Ab 120V Gleichspannung ist von einer potentiell tödlichen Spannung auszugehen.

Bei 850V ist das also durchaus schon möglich, Schuhe etc darfst du da gar nicht einrechen weil die zum einen nicht immer gleich gut isolieren (zB wenn sie aus irgendeinem Grund Nass sind) zudem ist nie auszuschließen, dass man mit seinen Händen eine direkte Verbindung herstellt auch wenns nur unbeabsichtigt ist.

holgerholger

Nutzer, der sehr aktiv auf gutefrage ist

im Thema Elektronik

20.09.2021, 19:09

Schuhe mit Gummisohlen etc kannst du vergessen, die Alukontruktion ist geerdet. Wenn also eine Hand am Alu und eine an einem der Kabel, gehts nicht gut aus. Die Zimmerer setzt die Module aufs Dach, aber solange beide Enden isoliert sind, wird kein Stromkreis geschlossen.