AAuslandsjahr selbst organisieren?

4 Antworten

naja, ohne Kontakte wird das schwierig. 

Überleg mal, was du alles organisieren musst:

Gastfamilie: Ich denke, dass wird das Hauptproblem beim selber organisieren. Erstmal muss du eine finden, die dich für einen längeren Zeitraum aufnimmt. In Japan ist es Gastfamilien-technisch schwieriger, d.h. es gibt weniger Familien, die Ausländer aufnehmen und vor allem bei so einem langen Zeitraum. Wenn dann noch keine Organisation dahinter steht, die sie bei Problemen kontaktieren können, machen sie das wahrscheinlich noch weniger gern. Gerade wenn man keine Kontakte hat.

Die Schule muss dann auch organisiert werden, wobei dass die Gastfamilie machen müsste. Aus Deutschland raus wird das wohl schon an den Kommunikationsschwierigkeiten scheitern. Auch hier besteht dann wieder das Risiko, dass man ohne Organisation im Hintergrund auf sich allein gestellt ist.

Und das letzte wäre das Visum (du brauchst eine besonderes Visum für ein Jahr als Schüler). Da weiß ich gar nicht, ob dass ohne Organisation geht. Das müsstest du vielleicht zuerst klären, weil ohne Visum kannst du es eh vergessen. Solltest du Halbjapaner sein wäre das natürlich was anderes, dann kannst du mit deinem japanischem Pass hin.

Eine Idee wäre vielleicht (wenn das mit dem Visum klappt): Finde erst eine Schule in Japan, die dich aufnehmen würde (schreib sie an per Email, du wirst wahrscheinlich 1000 Absagen bekommen, aber eine ist vielleicht dabei, vorzugsweise Schulen mit internationaler Ausrichtung) und die kümmern sich dann um die Gastfamilie (In Japan ist es eh so, dass erst die Schule fest gelegt wird und dann eine Gastfamilie, so war es jedenfalls bei mir)

Ich weiß, so ein Japanjahr kostet viel Geld. Versuch doch mal ein Stipendium zu bekommen. Es gibt da sehr viele verschiedene Arten (wenig Einkommen, Ehrenamt, gute Noten..). Ich war auch ein Jahr in Japan in der Schule und es war die intensivste Erfahrung die ich bisher gemacht habe.. von daher: Ganbatte!

10.000Euro fuer ein Jahr in Japan sind ein super Schnaeppchen und man nimmt dir dafuer sogar die Organisation ab. Besser und billiger schafft ihr das alleine nicht, es sei denn ihr habt Kontakt zu Schulleitern und Familien, die dich aus purer Gefaelligkeit aufnehmen, was ich nicht annehme.

Ein Jahr im Ausland gibt es nicht geschenkt. Und falls euch das zu teuer ist, dann muesst ihr es eben sein lassen.

Hallo,

Erstmal ist es anzuraten, das Auslandjahr ausserhalb der EU selber zu organisieren, das ist die richtige Grammatik.

Nun ist Japan wirklich eine etwas teure Wahl fuer Studenten. Da kommst du nie guenstiger weg, wegen der Visa Bestimmungen. Japan alleine kannste moeglicherweise mal nach der Uni antesten, oder wenn du asiatischer Herkunft bist, allerdings ansonsten kommst du in den meisten Kalkulationen wieder bei derselben Summe raus.

Weiterhin alles Gute

FB Oliver

Ich selbst bin ehrenamtlicher Mitarbeiter bei YFU, einer gemeinnützigen Organisation, und kann dir auch nur davon abraten ein Auslandsjahr selbst zu organisieren (ohne, dass ich jetzt irgendwie Werbung machen möchte oder irgendwas)! 

Auslandsjahre sind nunmal teuer, aber bei gemeinnützigen Organisationen, z.B. auch AFS, wird ja tatsächlich kein Profit gemacht, sondern das Geld, das du bezahlst, wird auch alles für dein Auslandsjahr verwendet.

Es gibt eine Menge Probleme: Es wird wahrscheinlich schwer sein, eine Schule zu finden, die dich aufnehmen will. Organisationen sind gewissermaßen eine "Versicherung" für die Schule und auch für die Gastfamilie. In der Zeit hat die Organisation einen Teil der Verantwortung für dich, ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Gastfamilie die ganze Verantwortung haben möchte. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass es schon daran scheitert.

Außerdem ist auch ein Gastfamilienwechsel nicht ohne weiteres möglich. Falls es dir bei der Gastfamilie nicht gut gefällt kannst du nicht in eine andere wechseln. Zudem fehlt dir auch einen Betreuung von der Organisation vor Ort. Wenn man tausende Kilometer von zuhause weg ist, ist es schön einen neutralen Ansprechpartner zu haben. Und ist es deinen Eltern eigentlich lieb, dich zu fremden Menschen zu schicken, die nicht überprüft worden sind? Die Organisation ist ja auch für dich eine Versicherung, jemand, der das ganze Jahr darauf aufpasst, dass es dir gut geht und jemand, an den du dich immer mit all deinen Problemen wenden kannst und jemand, der dafür eine Lösung findet!

Zudem fehlt dir etwas, dass die meisten Schüler unterschätzten: die Vorbereitung! Es ist extrem schwer einfach in das Auslandsjahr zu starten, weshalb eigentlich alle Organisationen eine Vorbereitungstagung machen, die verpflichtend ist. Dort lernt man vieles, dass zum Erfolg eines Auslandsjahres beiträgt und es einem sehr erleichtert in das Jahr zu starten. 

Ganz abgesehen davon wird es wahrscheinlich auch mit einer Menge Papierkram schwer: Visum, Schulbestätigung, Kindergeldanspruch etc.

Ich glaube es würden mir noch mehr mögliche Probleme einfallen, aber ch glaube das reicht :D Zusammengefasst würde ich sagen, dass es eher unrealistisch und aus meiner Sicht auf jeden Fall nicht empfehlenswert ist. Ich hoffe ich konnte dir bei der Entscheidung etwas helfen :)

Ich will nicht sagen, dass es unmöglich ist ein Auslandsjahr selbst zu organisieren, aber ich denke es macht mehr Sinn, wenn man es mit einer Organisation versucht. Ich weiß, ein Auslandsjahr kostet unglaublich viel Geld und das Geld zu bezahlen sollte niemand von seinen Eltern erwarten. Wenn aber die Eltern bereit sind dafür zu zahlen, kann ich es jedem ans Herz legen! Ein Auslandsjahr ist eine einmalige Chance in eine andere Kultur einzutauchen und ein spannendes Leben zu leben! Und ich denke, dass es sich lohnt mit einer Organisation zu fahren, weil du dann sehr sicher ruhiger schlafen kannst ;)

Für Fragen aller Art rund um ein Auslandsjahr stehe ich sehr gerne zur Verfügung!

Liebe Grüße!


quarklabor  17.07.2016, 00:25

ich fand die ganze Vorbereitungskiste damals ziemlich überflüssig... Stimmungskurve, Kulturschock, usw. das einzig lustige war, dass man ein paar andere Leute kennen gelernt hat. 

Bei den anderen Dingen stimme ich dir zu (auch wenn es immer von Person zu Person verschieden ist, ob man z.B. Betreuung vor Ort überhaupt benötigt etc.)

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Manofminister  17.07.2016, 00:30
@quarklabor

Ich habe während meiner Vorbereitung ehrlich gesagt auch nicht immer ganz begriffen, was genau mir das jetzt bringen soll, aber während des Jahres hab ich mich immer wieder an Inhalte der VBT erinnert und das hat mir auf jeden Fall geholfen. Kann auch sein, dass du einen andere Vorbereitung hattest (andere Organisation??). Ich habe nach meinem ATJ selbst eine VBT geteamt und muss sagen, dass das schon sehr viel Sinn macht, besonders rückblickend, und man durchaus Sachen lernt, die man auch nach dem ATJ gebrauchen kann. Ist aber auch nur meine Meinung ;) Coole Leute lernt man da auf jeden Fall kennen!

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