70er Jahre Autoradio mit 2 Ausgängen neu einbauen

1 Antwort

Hallo stabiloboss70,

bevor ich tiefer einsteige, zuerst ein paar Bemerkungen zu deinen Aussagen.

Bist du davon überzeugt, dass man in den 70er Jahren mit den damals üblichen Autoradios und deren Ausgangsleistung von z.B. 7 Watt nicht laut hat Musik hören können? Wenn ja, dann täuscht du dich.

Eine Parallelschaltung von Lautsprechern kannst du nicht generell mit der Bemerkung "wegen der Impedanz" ausschließen. Es kommt darauf an, welche Impedanz du nicht unterschreiten darfst. Ist das alte Autoradio mit 4 Ohm als niedrigsten Impedanzwert angegeben, kannst du ohne Probleme 2 Lautsprecher mit 8 Ohm parallel schalten und unterschreitest die 4 Ohm nicht.

Dann sprichst du von 4 sehr guten, modernen Lautsprechern, die auch etwas Leistung bringen....Die Leistung bringt die Endstufe im Autoradio, und der Wirkungsgrad des Lautsprechers bestimmt seine Lautstärke.

Wenn du also 4 Lautsprecher in 8 Ohm mit sehr gutem Wirkungsgrad einbauen würdest, könntest du mit dem alten Radio durchaus laut hören.

Noch ein Hinweis zur Watt-Zahl eines Verstärkers im Zusammenhang mit der erzielbaren Lautstärke. Willst du eine bestimmte Lautstärke verdoppeln, benötigst du nicht die doppelte Wattzahl, sondern die 10-fache. Das bedeutet, das dein altes Radio mit 7 Watt verglichen mit einer 70 Watt-Endstufe nur die halbe maximale Lautstärke erzielt, im Vergleich mit Leistungen von 10 bis 20 Watt ist der Unterschied so gering, dass du ihn nicht wahrnimmst.

So, jetzt zu deiner eigentlichen Frage, ob du mit diesem alten Autoradio eine moderne Endstufe ansteuern kannst. Prinzipiell ist das möglich, allerdings passen Ausgangsimpedanz des Radios und Eingangsimpedanz der Endstufe nicht optimal zusammen, was eventuell einen schlechteren Klang zur Folge hat (schlechteren Signal-Rauschabstand). Ein Elektroniker würde aber nicht das Ausgangssignal der Endstufe verwenden, sondern das Radio öffnen und ein abgeschirmtes Kabel im inneren an der Stelle anlöten, wo die NF-Vorstufe ihren Ausgang hat. Dieses Kabel wird herausgeführt und mit dem Eingang der Endstufe verbunden, also für einen Fachmann einen Eingriff von 15 Min, du benötigst aber ein Oszilloskope.

Die andere Variante ist ebenfalls möglich (altes Radio als Attrappe und versteckte moderne Anlage) und kommt deinen Wünschen am nächsten.

Noch eine Bemerkung zu heutigen Watt-Angaben,....sie sind fast alle erstunken und erlogen bzw. viel zu hoch angegeben im Verhältnis zu den Angaben aus den 70er Jahren.

Wenn es um die Zuverlässigkeit geht, kann es sein, dass das alte Radio nicht mehr lange funktionieren wird, denn auch diese alte , robuste Elektronik altert, insbesondere die Elektrolytkondensatoren.

Ich würde das Radio genau überprüfen und mal in einem anderen Auto an dort verbaute Lautsprecher anschließen. Dann hörst du ganz schnell, ob es deinen Bedürfnissen gerecht wird (auf die Impedanz achten!).

Grüße, Dalko


treki  30.04.2015, 09:02

Abgesehn von "Radio öffnen und ein abgeschirmtes Kabel im inneren an der Stelle anlöten" stimme ich dir zu.

Ich würde ein FGA-22 von Monacor anhängen. Der macht aus den Lautsprecherpegeln ein Cinch Signal. Der hat ungefähr 120 Ohm Eingangsimpedanz.

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dalko  30.04.2015, 10:43
@treki

Hallo treki,

ich sagte:

"Ein Elektroniker würde aber nicht das Ausgangssignal der Endstufe verwenden, sondern das Radio öffnen und ein abgeschirmtes Kabel im inneren an der Stelle anlöten, wo die NF-Vorstufe ihren Ausgang hat"

Dieser Rat galt einem Elektroniker, und daran gibt es eigentlich nichts auszusetzen, ich habe schon bei unzähligen Audio-Geräten und auch bei TV-Geräten, bei denen kein Audio-Ausgang vorhanden ist, diese nachgerüstet, manchmal sogar mit einer entsprechenden Buchse. Während meiner mehr als 40 Jahren Tätigkeit auf verschiedenen gebieten der Elektronik war eine solche Lösung nie problematisch und eigentlich immer die kostengünstigste Vorgehensweise.

Dein Vorschlag, den FGA-22 von Monacor zu verwenden, ist für einen Laien wirklich super und sinnvoll, einfacher kann er dieses Anpassungsproblem wirklich nicht lösen.

Grüße, Dalko

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