30 Prozentige Schwefelsäure macht Übertopf kaputt?
Sicher ist ein Übertopf für Blumen nicht der beste Lagerplatz für Säuren jeglicher Art, hier war er aber einfach gerade in der Nähe und es sollte nur für den Übergang sein. Also zum Lappen eintauchen und Rost umwandeln.
Dann stand er aber doch eine Woche mit vielleicht 50 ml Rest drin auf einem umgedrehten Plastikdeckel, weil ich wusste, dass ich sie nochmal brauche.
Ich komme heute wieder in den Keller und staune nicht schlecht, als ich außen am Topf eine Art Salz (Säurerest?) finde und der Boden ringsrum gerissen ist.
Beim Antippen mit dem Fingernagel fällt der Boden schließlich ab.
Wie kann Schwefelsäre solch eine Zerstörung anrichten?
Der Topf war immerhin beschichtet und nicht gerade dünn.
Und bei 100% Stärke hätte ich es verstanden aber bei gerade mal 30?
Was ist da passiert?
2 Antworten
Hmm, verstehe ich richtig: Du hast einen Blumentopf der auf einem Plastikdeckel steht, hast dort Schwefelsäure reingegossen und das ganze eine Woche stehen lassen. Jetzt ist der Boden unter dem Plastikdeckel angegriffen. Soweit richtig?
Da wäre es natürlich wichtig, aus was für einem Material der Blumentopf besteht. Deine halbkonzentrierte Schwefelsäure sollte Keramik auf keinen Fall angreifen, aber vielleicht war der Topf einfach porös oder anderweitig nicht dicht. Andererseits kann Schwefelsäure manche Kunststoffe (z.B. Polyester) durchaus angreifen, andere (z.B. Polyethylen) jedoch bestimmt nicht.
Also der Deckel ist aus dem gleichen Materrial wie die Kanister.
Hat diese 2 in den Recyclingsymbol stehen.
Es ist ja nur der Topf angegangen worden. Der Deckel ist als Schutz des Untergrundes da gewesen zum Auffangen.
Was mir gerade noch eingefallen ist: Die Kristalle könnten den Boden langsam abgestemmt haben quasi wie beim gefrieren von Wasser.
Was die Wirkung als Säure angeht, sind 30% kaum schwächer als 100% (anders bei der wasserentziehenden und der oxidierenden Wirkung).
Dein Übertopf war vermutlich irgendeine Art von Keramik - und da gibt es viele. Porzellan ist säurebeständig - gebrannter unglasierter Ton weniger.
Je nach Zusammensetzung befinden sich an den Korngrenzen Stoffe, die von Säure angegriffen werden, und so den Zusammenhalt aufbrechen, selbst wenn 99% des Materials nicht gelöst wird.
30-prozentige Schwefelsäure ist sogar erheblich aggressiver als reine wasserfreie Säure. Für beide gibt es eigentlich nur ein sicheres Material zur Aufbewahrung und das ist das seit Jahrzehnten bewährte Laborglas. Bei normaler Gebrauchskeramik gibt es immer Stellen, an die die Säure angreifen kann.