30 Prozentige Schwefelsäure macht Übertopf kaputt?

2 Antworten

Hmm, verstehe ich richtig: Du hast einen Blumentopf der auf einem Plastikdeckel steht, hast dort Schwefelsäure reingegossen und das ganze eine Woche stehen lassen. Jetzt ist der Boden unter dem Plastikdeckel angegriffen. Soweit richtig?

Da wäre es natürlich wichtig, aus was für einem Material der Blumentopf besteht. Deine halbkonzentrierte Schwefelsäure sollte Keramik auf keinen Fall angreifen, aber vielleicht war der Topf einfach porös oder anderweitig nicht dicht. Andererseits kann Schwefelsäure manche Kunststoffe (z.B. Polyester) durchaus angreifen, andere (z.B. Polyethylen) jedoch bestimmt nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

BraucheRat44 
Beitragsersteller
 27.12.2017, 21:29

Also der Deckel ist aus dem gleichen Materrial wie die Kanister.


Hat diese 2 in den Recyclingsymbol stehen.


Es ist ja nur der Topf angegangen worden. Der Deckel ist als Schutz des Untergrundes da gewesen zum Auffangen.


Was mir gerade noch eingefallen ist: Die Kristalle könnten den Boden langsam abgestemmt haben quasi wie beim gefrieren von Wasser.

Was die Wirkung als Säure angeht, sind 30% kaum schwächer als 100% (anders bei der wasserentziehenden und der oxidierenden Wirkung).

Dein Übertopf war vermutlich irgendeine Art von Keramik - und da gibt es viele. Porzellan ist säurebeständig - gebrannter unglasierter Ton weniger.

Je nach Zusammensetzung befinden sich an den Korngrenzen Stoffe, die von Säure angegriffen werden, und so den Zusammenhalt aufbrechen, selbst wenn 99% des Materials nicht gelöst wird.


KHLange  29.12.2017, 23:48

30-prozentige Schwefelsäure ist sogar erheblich aggressiver als reine wasserfreie Säure. Für beide gibt es eigentlich nur ein sicheres Material zur Aufbewahrung und das ist das seit Jahrzehnten bewährte Laborglas. Bei normaler Gebrauchskeramik gibt es immer Stellen, an die die Säure angreifen kann.