Woran erkennt man einen Flatteraufschlag im Volleyball?

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Hallo,

ich verweise zunächst auf die meiner Meinung nach sehr gute Antwort von Pandamonium! In fast allen Punkten stimme ich überein.

Vielleicht könnte man noch ergänzen, dass man den Ball möglichst genau am Mittelpunkt (also an der Projektion des Mittelpunkts auf die sichtbare Oberfäche) treffen sollte, damit der Ball nicht rotiert.

In einem kleinen Punkt muss ich jedoch halb widersprechen. Für den Annahmespieler ist die Flugkurve unberechenbar! Durch Inhomogenität des Drucks der Umgebung ist es nicht möglich den genauen Auftreffort zu antizipieren. Deswegen "flattert" ja schließlich der Ball. Bei einigen Bällen ist es dem Aufschlagspieler sogar möglich absichtlich unterschiedliche Flugbahnen durch die Ausrichtung des Ventils zu erzeugen.

Zusatz für Physikinteressierte:

Ein (Top-Spin!!) rotierender Ball hat einen kleineren Luftwiderstand, weil die Rotation des Balls die Luft unter ihm nach hinten schiebt. Damit entsteht ein Druckgradient (also Druckunterschied) und damit eine zusätzliche Kraft nach unten. Das ist der Grund dafür, dass man Aufschlägen mit Top-Spin-Rotation mehr Anfangsgeschwindigkeit geben kann und sie trotzdem noch ins Feld kommen.

Die Flugkurve eines Balls mit Luftwiderstand wurde meiner Meinung nach im Mathroids Matheplante schön berechnet. Da sieht man sehr schön, dass die Kurve keine Parabel mehr ist, sondern asymmetrische zum Ende hin steiler nach unten fällt. Einfach mal googlen. "schiefer Wurf mit Luftwiderstand" und dann auf "Mathroids Matheplanet" klicken.

VG

etwas hochwerfen und mit voller kraft den ball seitlich treffen.


Pandamonium  04.04.2013, 10:24

Du meinst einen Tennis-Aufschlag!

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Ich mache meisten mit der Hand eine kleine Kuhle und schlage dann ruckartig und gerade dagegen. Somit flattert er, allerdings auch öfters mal über das Ziel hinaus oder ins Netz( soviel zu unkontrolliert :D )

Wieso müssen es drei Merkmale sein? Referat? :-P Egal:

Vorab. Aufschläge werden Grundsätzlich unterteilt in "Float" oder "Drive". Du meinst den "Float-Aufschlag". Flatterball ist umgangssprachlich.

1) Dein erster Punkt stimmt soweit. Der Ball wird mit einer minimalen Rotation angeworfen. Nach Möglichkeit sollte er sich überhaupt nicht drehen. Du wirfst ihn dafür bei ausgestreckten Arm einarmig oder beidhändig an und machst den gewohnten Schritt dem Ball entgegen.

2) Die Schlagbewegung führst du mit der flachen Hand aus. Außerdem ziehst du die Schlagbewegung nicht vollkommen durch, sondern stoppst den Schlag etwa auf einer Distanz von 20 cm vor deinem Gesicht.

3) Ob du den Ball gut geschlagen hast, erkennst du daran, ob er in der Luft rotiert oder eben nicht. Ein gut geschlagener Blatterball rotiert maximal 1 1/2 mal um sich selbst, bis er über die Netzkante fliegt.

4) Zudem schlägst du den Ball, je nach Distanz, die du treffen willst, stärker oder weniger stark. Ziel ist es aber eigentlich, den Ball kräftig zu schlagen, damit er auf den letzten Meter fliegt. Je größer die Kraft und dadurch die Distanz, desto stärker der Flattereffekt.

5) Das macht er, wenn du ihn gut erwischt hast sehr abrupt mit einer verhältnismäßig steilen Fallkurve nach dem sechsten Meter im gegnerischen Feld.

6) Durch den Mangel an Rotation hat der Ball einen hohen Luftwiderstand. Dadurch wird er im Gegensatz zu einem stark rotierenden Ball zurück gedrückt, weil die Luft sich nicht einfach um ihn herum brechen kann. Wirf einen Ball gegen den Wind, dann weißt du, was ich damit meine. Wirf ihn mit Rotation und ohne Rotation bei Wind auf einem Beachvolleyballfeld nur hoch und du wirst sehen, dass er sich unterschiedlich verhält. Das stoppen in der Luft gegen den Widerstand sorgt für den Flattereffekt und den Absturz am Ende.

Der zweite Punkt ist leider Quatsch. Ich kann dir einen Flatterball, der während seines Fluges jeweils 20 - 30 cm von links nach rechts flattert punktgenau setzen, weil er eigentlich ja geradeaus fliegt, wenn du ihn richtig getroffen hast. Schwer ist es nur ihn anzunehmen, weil er während des Fluges hin und her schwenkt. Der Aufschlagspieler weiß dagegen eigentlich genau, wohin er schlägt. Wenn du meinst, dass der Landpunkt zu dem anvisierten Punkt im gleiche Bereich variiert, würde ich mal behaupten, dass das eine absolut berechtigte Varianz ist. Niemand schlägt einen Ball immer auf exakt den gleichen Punkt, aber ein halber Quadratmeter ist drin!

Die Anwurfhöhe ist irrelevant! Aber du hast natürlich recht, dass es leichter ist, ihn ohne Rotation anzuwerfen, wenn er nicht bis unter die Decke geworfen wird.