3 Jahre alte Katze geht offene Treppe weder rauf noch runter. Habt Ihr Tipps?
Hallo Katzenfreunde, ich habe Anfang Januar eine etwa drei Jahre alte Katze geholt. Dass sie sehr vorsichtig und ein wenig schreckhaft ist, hat man mir schon gesagt und das ist auch überall zu merken. Aber nun geht sie die offenen Treppen weder rauf noch runter und wohnt deshalb seit drei Monaten im ersten Stock in meinem Schlafzimmer. Sie tut mir wirklich so leid, denn sie ist oben, die Familie unten oder sonst wo. So vereinsamt sie doch, oder?
Nach mehr als drei Monaten ist immer noch keine Annäherung an die Treppe in Sicht. Seit ich sie zwei Mal die Treppe auf dem Arm runter (und wieder rauf) getragen habe, lässt sie sich auch nicht mehr auf den Arm nehmen. Auch Futterlockmittel nutzen nix, auch Spielzeug nicht. Sie merkt sofort, was ich von ihr will und wendet sich ab. Ansonsten ist sie sehr verspielt und schmusig.
In anderen Foren musste ich lesen, dass Katzen, vor allem ausgewachsene, überhaupt und gar kein Problem mit offenen Treppen haben. Eine andere sagte mir, dass sie nicht ins EG will, weil sie Angst hat, zum x-ten Male wieder abgeschoben zu werden (sie kommt über eine Tierhilfsorganisation aus Spanien, war da 1 Jahr im Tierheim und dann ein halbes Jahr bei einer Patenfamilie.)
Eine Tierkommunikatorin hat erfahren, dass sie keine Angst vor der Treppe hat, aber sie dem Ganzen noch nicht vertraut. Vertrauen ist wohl ein Grundproblem meiner Katze.
Habt Ihr Erfahrungen, Tipps, eine Meinung? Vielen Dank auch.
4 Antworten
Hallo WilmaTake!
Geduld, Geduld und nochmal Geduld! Eine Katze läßt man kommen, kein Druck, denn das verschlimmert es nur.
Mein Kater hockte nach einem Umzug an die sechs Wochen unter dem Küchenschrank. Er war bis dahin ein reiner Wohnungskater - draußen war total fremd für ihn. Er kam nur zum fressen und für den Toilettengang hervor. Und dann eines Tages, wie aus heiterem Himmel stolzierte er die Treppe herunter, lustwandelte im Garten ;-). Auch andere "Neulinge" hockten unter dem Bett oder verkrochen sich anderweitig....
Keine weiteren Versuche sie zu tragen, auch auf andere Lockungen würde ich gänzlich verzichten. Katzen sind (alle) neugierig, laß ihr Zeit. Mitleid ist unangebracht, solange sie sonst alles hat, was sie braucht. Hat sie einen Katzenkumpel? Das wäre schon wichtig, wie Du weisst? :-)
Mit Geduld und Spucke wird es klappen :-)
Schönes Wochenende und freundliche Grüße wünscht
Jason
Katzen, die so viel mitgemacht haben, reagieren vielfach mit Misstrauen und Scheu und brauchen länger als ne Katze, die normal gross geworden ist. Also habe Geduld mit ihr. Du kannst ja hin und wieder mal versuchen, sie zu rufen, allerdings würde ich das ohne Fressen oder Leckerlis machen, damit sowas nicht zur Gewohnheit wird. Ich denke mal, wenn sie erst Sicherheit und Vertrauen in ihre Umgebung hat, wird sie auch die Treppe nehmen, egal ob rauf oder runter.
Vielleicht nützt es ja auch was, wenn Du mal mit den Fingernägeln an der Treppe kratzt und sie so, mit viel Geduld und Stufe für Stufe immer weiter lockst. Ansonsten hab einfach Geduld und zwing die Katze zu nichts, denn nur so wird sie mit der Zeit ihre Scheu und Angst verlieren. Nimm sie auch nicht auf den Arm und trage sie, sondern lass sie selber kommen, auch wenn es noch eine ganze Weile dauern sollte.
Meine Mamikatze, die als Strassenkatze auf die Welt kam, und die ich halb verhungert im Nachbargarten gefunden habe, hat volle 7 Monate gebraucht, bis sie ihr Fressen in meinem Haus eingenommen hat und nochmals 3 Monate, bis sie das bei geschlossener Türe gemacht hat. Sie hatte 5 Babies und brachte mir eher ihre Babies, als sich selbst anfassen zu lassen, aber heute ist sie die verschmusteste und anhänglichste Katze, die ich kenne (allerdings nur mir gegenüber).
Als erstes brauchst du viel Geduld. Gibt's Leckereien die sie mag? Damit könntest du sie jeden Tag ein bisschen weiter locken.
Bei meinen Katzen helfen baldrian-tropfen. Die sind wie wild auf das zeug. Auf der Treppe verteilen und abwarten....
Ich muss mich korrigieren: Baldrian habe ich noch nicht probiert. Kaufe ich gleich morgen. Aber wie gesagt, die Lindi erkennt sofort meine Manipulationsversuche und lässt mich eiskalt abblitzen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch Baldrian ihre Angst nicht überlagern wird.
Ich traue ihr sogar den Hungertod zu. Sie muss ein Skorpion sein ;-)
Ja, du hast recht. Geduld ist wichtig. Wenn man das Nachher nur vorher kennen würde, Oh mei.
Ich hab bisher KEINE Katze erlebt, die Baldrian widerstehen konnte. Sie fahren einfach auf den Geruch ab...
Was mir noch eingefallen ist: vielleicht kannst du ja mal ne Bahn dekostoff oder ähnliches die Treppe runter legen und befestigen, damit die Abstände zu sind... vielleicht würde das helfen...
Und wahrscheinlich hat ihr ihre cleverness und ihr Instinkt schon mehrfach das Leben gerettet....
Ja, wenn man das könnte dann könnte man bei vielen traumatisierten Tieren schnell helfen... seufz...
Geduld! Sie hat sich jetzt oben ihre Plätze eingerichtet und das reicht ihr anscheinend! Als ich den neuen Kater bei uns aufnahm (er hätte ins Tierheim gemusst) blieb er 8 Wochen in "seinem" Zimmer. Langsam hat er dann Raum für Raum erobert. Das wird schon! Keine Sorge! LG Silvia
Danke Dir. Aber sie steht weder auf Baldrian noch auf Katzenminze. Die Kleine ist klug. Locke ich sie mit ihren Lieblingsleckereien, bei denen ihr ansonsten sonst schon vor Öffnen der Speichel fließt, auf die Treppe, schaut sie mich an, knurrt, dreht sich um und geht.