2. Studienwechsel, ist das falsch?
Hallo!
Ich beschäftige mich mittlerweile schon länger mit einem Studienwechsel. Kurz zur Vorgeschichte: Ich wollte nach meinem Schulabschluss Medizin studieren. Dadurch dass der Aufnahmetest ja doch ein größerer Brocken ist, habe ich mich nach meiner Schule dazu entschieden übergangsmäßig einfach ein anderes Studium zu starten, um mich vollends auf das Lernen für den Aufnahmetest zu konzentrieren. Dies wurde auch von meinen Eltern unterstützt. Den Aufnahmetest habe ich nun auch geschafft und jetzt bin ich im Medizinstudium dabei.
Doch bereits am Anfang des Studiums hat sich herausgestellt, dass das Studium total anders ist als ich es mir vorgestellt habe: Ich bin andauernd im Stress, nur am Lernen und meine Freizeit ist so gut wie gar nicht existent, Wochenende und Ferien gibt es bei mir nicht, weil ich andauernd am Lernen bin, ich fühle mich manchmal wie ein Roboter. Bis hierhin habe ich auch alle Prüfungen geschafft und dennoch zweifle ich immer wieder daran, ob es nun das richtige für mich ist, weil ich häufig dass Gefühl habe, dass das Leben etwas an mir vorbeizieht, weil ich die Zeit nur fürs Studium aufwende. Und doch gefällt mir die Vorstellung einmal Arzt zu sein. Aufgrund der oben genannten Fakten steht ein erneuter Studienwechsel bei mir im Raum. Dieser ist aber mit sehr viel Bauchweh verbunden, weil ich doch schon einmal gewechselt habe und ich irgendwie ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Familie habe, wenn ich jetzt wieder wechsle, da sie mich ja genau für den Weg zum Medizinstudium so aufopferungsvoll unterstütz haben. Zusätzlich mache ich mir auch Gedanken darüber, was die anderen Leute denken würde und ob ich die Entscheidung vielleicht im Nachhinein bereuen würde?
Was würdet ihr machen? Studium durchziehen und hoffen, dass es sich verbessert (schließlich gibt es zwischendurch nach Bestehen einer Prüfung ein kleines Zufriedenheitsgefühl) oder abbrechen und wirklich etwas neues suchen, was mich auch schon im Studium größtenteils erfreut und wo ich auch noch Freizeit habe?
5 Antworten
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Hi,
wenn man ein ganz klares Berufsziel hat lohnt es sich ein Studium durchzuziehen, egal wie viel Arbeit es macht.
Ich bin mir nur nicht sicher, ob das Berufsleben als Assistenzarzt und später auch als Facharzt so viel mehr Freizeit bietet - je nachdem, wo man hinterher arbeitet. Es macht ja nicht viel Sinn, wenn du dich durch das Studium quälst und hinterher feststellst, dass die Arbeitszeiten im Beruf noch viel bescheidener sind.
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Auf jeden Fall das Medizinstudium durchziehen. Freu dich, dass du da aufgenommen wurdest! Das Medizinstudium ist so das Beste, was man machen kann. Du wirst es im Nachhinein auf jeden Fall bereuen, wenn du das schmeißt. Ich gehe davon aus, dass du gerade noch unter 30 Jahre alt bist. Bis 30 solltest du deine Zeit nutzen, dich so gut wie möglich auszubilden und da gehört Medizin und Jura zu den besten Studiengängen, die man absolvieren kann. Ich würde Medizin sogar über Jura stellen. Also, mach einfach weiter. Alles andere wird sich mit der Zeit fügen.
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Medizin hat nicht ohne Grund ein sehr anspruchsvolles Studium. Am Ende geht es um die Gesundheit und das Leben der Menschen. Das hier die Ansprüche hoch sind, dass müsste eigentlich schon vor dem Studium klar sein. Das Studium hat auch nicht ohne Grund i.d.R. einen NC von 1,0.
Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass die Anforderungen einmal anders sein werden. Denke es wird in etwa so bleiben, sodass du dir wirklich Gedanken machen möchtest, was dir am Ende wichtiger ist: Freizeit oder der Beruf als Arzt.
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Da stimme ich dir zu und das war mir auch von Anfang an klar. Ich war auch immer sehr leistungsorientiert in der Schule und hatte nie Probleme mit dem Lernen. daher bin ich nie davon ausgegangen dass ich es im Studium dann nicht mit 24/7 lernen schaffe.
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ich würd abbrechen und was neues aussuchen is ja dein leben
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Servus!
Studierst du im Modell- oder Regelstudiengang? Im Regelstudiengang wird es in der Klinik, also nach bestandenem Physikum, in der Regel deutlich entspannter und für die meisten auch spannender.
Wenn dir deine Freizeit jedoch sehr wichtig ist, dann ist sowohl das Studium, als auch der spätere Arztberuf, nicht das Richtige für dich. Guck dir doch mal die durchschnittlichen Wochenstunden von Ärzten an. Dafür muss man gemacht sein. Ärzte haben tendenziell deutlich weniger Freizeit als andere Berufstätige.