1,5kW Warmwasserspeicher zum duschen?

6 Antworten

Gute Frage, die ich mir als Abschlussfrage zum Thema "Warmwassergeräte" für den Unterricht klauen werde :-)

Also:

Grob überschlägig gerechnet braucht der Warmwasserspeicher etwa 1,5h, um die 50l zu erwärmen. Deine Oma könnte also mehrfach täglich duschen.

Jetzt kommt der Haken: Eine Minute duschen benötigt laut diversen Seiten, auf denen ich gerade rumgegoogelt habe etwa 15l Wasser (das ist einer der geringsten genannten Werte). Wenn Du von einem Heiß-/Kalt-Mischverhältnis von ca. 1:1 ausgehst (in der Praxis dürfte mehr heißes Wasser drin sein), werden 7,5 daraus. Und 50:7,5=6,7... Deine Oma hätte also nur etwa 6,7 Minuten Zeit zum duschen. Und das mit eher vorsichtigen Werten.

Mit Wassersparkopf kannst Du den Bedarf etwa um ein Drittel senken. Dann hätte sie 10 Minuten Zeit. Für eine vermutlich ältere Dame ist das auch knapp (ok, für mich auch :-) )

Vielleicht schaust Du mal nach einem Kleindurchlauferhitzer, die gibt's auch für 230V. Hat den Nachteil, dass es einen Moment dauert, bis das erste warme Wasser da ist, dafür zeitlich unbegrenzt und ohne Bereitstellungsenergie zum warm halten (und die zugehörigen Kosten)

EDIT: Zur Nachvollziehbarkeit, weil ein anderer Antworter 50°C erwähnt: Ich habe bei meiner groben Überschlagsrechnung mit 55°C Endtemperatur, 16°C Anfangstemperatur und ohne jegliche Wärmeverluste gerechnet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ET-Lehrer. Vorher Prozessleitelektroniker

Johnny16l04 
Beitragsersteller
 02.12.2020, 21:39

Ich überlege auch noch wegen der Duschzeit. Aber ich habe gelesen, dass ein Kleindurchlauferhitzer bzw. alles unter 18kW fürs Duschen nicht empfohlen wird. Ich kann auch wahrscheinlich nicht mehr als 50L Speicher nehmen (wegen der Baugröße), deswegen denke ich sie wird sich damit abfinden müssen.

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verreisterNutzer  02.12.2020, 21:44
@Johnny16l04

Warum bleibst Du dann für Deine Oma rein für die Dusche nicht bei den geplanten 50 Litern ? ( oder ggf. etwas weniger , wenn sie "Sparduscherin" ist mit Wasser aus beim Einseifen ? )

Mußt dann halt nur berücksichtigen , daß sie mit steigendem Alter ggf ihre derzeitigen Duschnutzungsziele nicht mehr ohne Hilfe einhalten könnte aus eigenen Kröften .

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"Lohnt sich der Stromverbrauch"- wie du schreibst, gibt es ja keine Alternative.

50Liter Wasser mit 1,5 KW zu erhitzen, dauert natürlich eine ganze Weile. Aber wenn deine Oma allein lebt, wird ja nicht alle 10 Minuten jemand duschen, da reicht es dann aus.

Deine Wanne kriegst du damit aber nicht voll.

Bei 1,5 KW Heizleistung würde es ( großzügig überschlagen ) in etwa 25 Minuten dauern für eine Erwärmung der 50 Liter Wasser um je 10 Kelvin .

Für eine einzige Entnahmequelle käme dann ein Warmwasserspeicher mit elektrischer Direkterwärmung ein Gerät in "offener" Funktionsweise in Betracht .

Mehr zur Erörterung der Geräte - Funktionsweise hier .

Da im sogenanntem "Stagnationswasser" innerhalb des Speichers die Gefahr von Keimbildung ( insbesondere u.A. Legionellen ) besteht bei längerer Nicht-Benutzung , sollte hier noch einmal das Speichervolumen näher überdacht werden zur bedarfsgerechten Vorwärmung des Wassers auf über 60 Grad , bevor zum Duschen abgezapft wird .

Das ist energetisch nicht weiter schlimm , denn selbst bei Vorheizung auf 70 Grad könnte man dann über eine Niederdruck-Mischarmatur in der Duschkabine aus weniger Kesselvolumen in nachträglicher Beimischung von Kaltwasser immer noch eine größere Menge passend temperierten Wassers herausholen .

Bei 70 Grad im Kessel und 10 Grad in der Kaltwasserbeimengung können pro Liter Heißwasser in etwa 2,5 Liter Warmwasser bei 32 Grad Entnahmetemperatur generiert werden . ( Vermutlich eher eins zu zwei , weil die Warmwasserverdrängung im Behälter nicht in klarer Grenzschicht verlaufen wird )


Johnny16l04 
Beitragsersteller
 02.12.2020, 21:45

Ich denke sie wird das Wasser eh immer hochheizen lassen müssen, um länger als 5 min duschen zu können. Muss man denn auch noch längere Zeit warten, bis die Legionellen abgetötet sind oder kann man direkt bei erreichen der 60°C duschen?

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verreisterNutzer  02.12.2020, 22:05
@Johnny16l04

Nichts anderes hatte ich in meiner ursprünglichen Antwort gesagt . Mischt man im Nachgang bei sowas Kaltwasser im Niederdruck an der Zapfstelle halt bei .

Offizielle Infoquellen sagen , daß man ab einer Mindesttemperatur von 60 Grad für eine bestimmte Mindest-Einwirkzeit auch Legionellen hinreichend Zuverlässig abtöten kann .

Bei derart heißen Zuläufen ist allerdings für Dich fraglich , ob und wie lange sich Deine Oma da nicht ggf selbst gefährden könnte ohne Hilfe .

Man könnte da ggf mit Durchflussbegrenzern arbeiten , aber 100% sicher ist das auch nicht . Ich wage mal zu bezweifeln , daß Du selbst im Fehlerfall mal 60 bis 70 Grad heißes Wasser auf den Pelz bekommen können möchtest .

Eventuell können Dir dahingehend empfehlend GaWA - Profis Dir zumindest eigengesicherte Systeme laut Deiner Planung empfehlen .

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Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, das Wasser warm zu bekommen, dann ist das sinnvoll. wenn der Speicher gut isoliert ist, dann hält sich der Verlust auch in Grenzen. Und ganz verloren ist die Energie ja auch nicht: sie heizt das Bad (wenn ich davon ausgehe, dass der Boiler im Bad hängt).

Die Energieverluste werden auch geringer, wenn man die Temperatur des Boilers niedrig hält. Oma braucht sicher keine 50l 75°C heißes Wasser zum Duschen. 50°C reichen gewiß aus, evtl. sogar weniger. Wenn man Sorge wegen Salmonellen hat, reicht es aus, einmal im Monat den Boiler hochzudrehen.


Dackodil  02.12.2020, 17:03

Bei niedrigen Temperaturen im Warmwassersystem geht es um Legionellen. Aber sonst hast du recht.

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spelman  02.12.2020, 17:08
@Dackodil

Oh ja, Salmonellen sind Blödsinn, wie konnte ich nur... Hast Recht!

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die Antworten sind hier alle recht gut, ich schließe mich dem an.

zur Ergänzung würde ich noch sagen:
Deine Oma hat vielleicht nicht viel Geld, aber viel Zeit.
Sie sollte den Boiler nicht immer an haben, wenn sie Duschen will, soll sie den Boiler an machen und 1,5 - 2 Stunden später duschen gehen und unbedingt den Boiler wieder aus machen.

das macht sich bei der Stromabrechnung bemerkbar.


Johnny16l04 
Beitragsersteller
 02.12.2020, 21:48

Danke für den Tipp. Gerade weil sie so selten duscht, ist es wahrscheinlich besser so. Waschbecken ist tatsächlich schon versorgt.

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verreisterNutzer  02.12.2020, 17:36

Richtig , denn am Waschbecken sollte nebenher dann ein Untertischgerät normalerweise reichen für "Kleinigkeiten" .

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Astropikus  02.12.2020, 17:39
@verreisterNutzer

für Kleinigkeiten, wo man jetzt nicht sooo heißes Wasser braucht, würde ich einen 3,6 kW Durchlauferhitzer empfehlen, der verbraucht nur dann Leistung, wenn Wasser fließt .... zum Zähne putzen und Hände waschen ist es warm genug.

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verreisterNutzer  02.12.2020, 18:10
@Astropikus

Untertischgeräte mit Kleinspeicher lassen sich bei passender Funktionsausstattung auch dahingehend einstellen . Da weiss man aber auch nicht , ob und was die Oma des TE bereits hat . Geräte mit Stecker sollten nach Möglichkeit nicht über 10 A Dauerleistung haben , was an 230 Volt dann 2300 Watt entspräche .

So lautet auf jeden Fall die Belastbarkeitsauslegung vieler haushaltsüblichen Steckdosen . Bis etwa 10 A Dauerlast und bis max. 16 A kurzfristig .

( die Oma könnte ggf. ja in einem elektrisch noch nicht nicht sanierten Altbau leben )

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verreisterNutzer  02.12.2020, 18:57
@Astropikus

Wir beginnen OT zu werden , und damit bin ich raus hier .

Zudem ist ein DEH nicht technisch dagegen gesichert , ihn nicht mißbräuchlich lange gegenüber der Dauerlastfähigkeit der festen Elektro-Hausinstallation nutzen zu können . ( woher soll das Gerät diese technische Rückkopplung zum Versorgungssystem bekommen ? )

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Astropikus  02.12.2020, 20:32
@verreisterNutzer

also mal jetzt im Detail:

Zitat

Geräte mit Stecker sollten nach Möglichkeit nicht über 10 A Dauerleistung haben

das ist so nicht richtig.

Jede fest installierte Steckdose und jeder Schuko-Stecker (kein Eurostecker), kann dauerhaft 16 A ab.
Gerade Küchengeräte, z.B. 'ne Backröhre die nicht mehr mit dem Herd eins ist, hat einen Stecker und wird in die Steckdose gesteckt und das bei volle 16 A, sprich 3680 W.
Der Stecker, die Steckdose und die Anschlussleitung der Backröhre können das dauerhaft ab.

Mein Wasserkocher, da steht in der Beschreibung, wenn ich einmal Wasser zum kochen gebracht habe, soll ich mehrere Minuten warten bis ich ihn ein zweites mal benutze. Das liegt aber nicht an der fest installierten Steckdose oder am Stecker, sondern an der dünn dimensionierte Anschlussleitung, die oft nur einen Querschnitt von 1,0 oder gar nur 0,75 mm² hat.

Wenn ich ein E-Gerät mit 3680 W kaufe, z.B. ein Klein-DEH, Mikrowelle der gehobenen Klasse oder eine separate Backröhre, dann kannst Du Dir sicher sein, dass die Anschlussleitung 1,5 mm² hat. Und das reicht völlig aus und ist dauerhaft belastbar.

Dass bei einer Wohnungsinstallation 2,5 mm² Vorschrift ist, hat was mit den Spannungsfall auf der Leitung zu tun und die Leitung kann bei 16 A und 2,5 mm² bis zu 30 Meter lang sein.

Sollte jetzt die alte Elektrik von Omas alte Hütte noch so alt sein, dann wurden zwischendurch aus technischen Gründen die alten Stromkreise auf 10 A reduziert.
Man könnte aber eine neue 3 x 2,5 Aufputz verlegen und diese dann dauerhaft belasten.

Steckdosen, Stecker und Anschlussleitung mit 1,5 mm² halten das ewig aus .... gewöhnliche Lichtschalter hingegen nicht, diese sind nur für 10 A ausgelegt. Will man mehr als 10 A dauerhaft schalten, muss man einen dem entsprechenden Schalter kaufen, der wesentlich teurer ist als der gewöhnliche Schalter.

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verreisterNutzer  02.12.2020, 20:37
@Astropikus

Bin raus , denn es stiehlt mir Lebenszeit , weil die Eingangsfrage schon klare Eckpunkte vor gibt .

Soll ich nun weiter vermuten , daß im Fragehaushalt evtl. auch das Geld knapp sein könnte ?

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verreisterNutzer  02.12.2020, 20:46
@Astropikus

Halte es wie ein Dachdecker und warte einfach , ob und wie sich TE zum Thread insgesamt der ganzen Antworten da zurück meldet .

Ich habe keinen Bock , hier über "Rechthaberei" diskutieren zu wollen , wo im Thread an sich schon reichlich zutreffende Hilfe zur Hauptfrage geboten wurde .

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Astropikus  02.12.2020, 21:36
@verreisterNutzer

Rechthaberei trifft auf Dich gut zu, warum klammerst Du Dich so an Deine falsche Aussage.
ich bin Elektroanlageninstallateur, Energieanlagenelektroniker und Elektroniker für Geräte und Systeme und bringe 34 Jahre Berufserfahrung mit.

Warum willst Du nicht einsehen, dass eine Schuko-Steckdose und ein Schuko-Stecker dauerhaft 16 A vertragen können ?

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verreisterNutzer  02.12.2020, 21:40
@Astropikus

Letzte Antwort von mir ... ich habe keinen Bock mehr , mit Dir über ungelegte Eier im Sinne der Fragestellung blind zu diskitieren .

Ab hier reagiere ich nicht mehr auf Deine Einsprachen .

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