Können SSRI Medikamente die Gehirnstruktur verändern?

Für die Zeit der Einnahme ändert sich der Hirnstoffwechsel und die Gehirnaktivität, die Wirkung ist reversibel.

Deine Frage ist etwas falsch gestellt. Die eigentlich Frage müsste lauten, ob unbehandelte Depression oder mit SSRI behandelte Depression zu geringeren Veränderungen der Gehirnstruktur führt. Und da ist die Antwort eindeutig: Unbehandelte Depression führt ganz schnell zu starken Veränderungen der Gehirnstruktur. Diese Veränderungen lassen sich durch SSRI verlangsamen.

Nimmt dagegen ein psychisch gesunder Mensch (oder ein entsprechendes Labortier) die SSRI ein, dann ist das für die Gesunden auch nicht gut.

Bin kein Arzt, habe mal gegoogelt:

Ja, es gibt einige potenzielle negative Auswirkungen von SSRIs auf die Struktur des Gehirns. Hier sind einige davon:

1. Hippocampus-Veränderungen: Einige Studien deuten darauf hin, dass langfristige SSRI-Anwendung zu einer Verringerung der Hippocampus-Größe führen kann. Der Hippocampus ist für Gedächtnis und Lernen verantwortlich.
2. Neurotransmitter-Ungleichgewicht: Obwohl SSRIs den Serotoninspiegel erhöhen, können sie auch andere Neurotransmitter beeinflussen. Dieses Ungleichgewicht könnte langfristige Auswirkungen auf die Gehirnstruktur haben.
3. Sexuelle Dysfunktion: SSRIs können sexuelle Nebenwirkungen wie vermindertes sexuelles Verlangen, erektile Dysfunktion und Anorgasmie verursachen. Diese Effekte können mit Veränderungen im Gehirn zusammenhängen.

Bist du selbst betroffen? Hast du schon hochdosiert Aminos ausprobiert?

1. Abhängigkeit und Entzug: Einige Menschen entwickeln eine Abhängigkeit von SSRIs. Plötzliches Absetzen kann zu Entzugssymptomen führen, die das Gehirn beeinflussen können.

Die Gehirnstruktur wohl nicht. Das hätte sich doch schon herausgestellt. Es werden ja häufig ct- und mrt-Aufnahmen gemacht.

Eigentlich nicht nachhaltig - ausser evtl das sich dein Serotoninspiegel auch als standard etwas ändert.

Im Kern wird ja einfach nur dein serotoninspiegel erhöht was für eine Stimmungsaufhellung sorgen soll. Der Grund warum die Erfolgsrate von solchen Medikamenten nicht sooo hoch ist liegt meiner Meinung nach schlicht nur daran das eine Depression z.b. nicht zwingend daher herrühren muss das der Serotoninspiegel niedrig ist - kann aber sein.

Hellt es also deine Stimmung auf kann man eigentlich sowas sagen wie "ja das führt zu einer Wesensveränderung" weil du halt generell besser drauf bist, was solche Leute dann vll so erscheinen lässt weil sie etwa mehr am Gesellschaftlichen Leben teilnehmen, weil sie das jetzt auch wieder wollen weil sie eben nichtmehr Depressiv in der Ecke sitzen oder sowas - klar - aber von deinem Grundsätzlichen denken verändert sich - auch aus Eigener Erfahrung schlicht garnix.

Also ich versuch dir hier klarzumachen woher in meinen Augen diese Gedanken über Wesensveränderung kommen und warum sie eigentlich keinen Sinn machen.

Ich würde es so vergleichen, wenn jemand z.b. sein bein verliert, und nicht laufen kann, dann ne Prothese bekommt und plötzlich wieder mit raus geht, sagt ja auch keiner "oh der hat sich aber verändert, der geht ja wieder nach draußen, die Prothese war Wesensverändernd. Ja klar war sie das irgendwo, aber es ist ja das Problem das dein Wesen verändert, das du eben depressiv bist oder kein Bein hast, und wenn das Problem gelöst ist ist die veränderung ja wieder weg - also herstellung des normalzustands. Jetzt kannste philosophisch vll argumentieren, ja gut aber mein Wesen ist halt kein Bein haben, wenig Serotonin haben, oder mit 19 an einer Blinddarm entzündung sterben. Kann man machen, man kann sich ja aber auch helfen lassen.

Da man deine Werte ja garnicht richtig tracken kann sind diese Medikamente aber eh ins Blaue geschossen, im Kern probieren die Ärzte hier aus - man gibt A - hat man Nebenwirkungen oder nach 2-3 monaten keine änderung setzt man A langsam ab und ersetz es mit B - solange bis halt ein Medikament gefunden ist das bei dir funktioniert. Ist mir auch unsympatisch das vorgehen, aber halt stand der Wissenschaft.

Grüße