Berufsunfähigkeitsversicherung: Angebot des Arbeitgebers
Hallo zusammen,
Ich würde eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit verkürzten Fragen erhalten. Privat ist es bei mir eher schwer, mit einer wegen Diagnosen aus dem Vorjahr und einer kurzzeitigen Therapie. Hatte da schon mal mit einem Versicherungsmakler gesprochen.
Zu mir: Ich verdiene derzeit 2.500 Netto und arbeite in einer Bürotätigkeit.
Mir ist bewusst, dass eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung Nachteile hat, wie Vollversteuern etc.
Die Versicherungssumme wäre 1750€ garantierte und 2250€ prognostizierte Rente (da Überschüsse in diese reingehen würden).
Es gibt keine Nachversicherungsgarantie, aber eine Dynamik von 2–3 %.
Ich dürfte sie auch privat fortführen und die volle Versteuerung würde dann nur einen Teil betreffen.
Wenn ich kündige, kriege ich aber keinen Cent ausbezahlt. Ist das Normal?
Ich bin so unsicher, aber will einen Schutz, und denk mir dann: Besser als nichts? Es gibt auch nur eine Gesundheitsfrage, die ich sehr klar beantworten kann und die Versicherung erhalte.
Was meint Ihr?
4 Antworten
Wenn ich kündige, kriege ich aber keinen Cent ausbezahlt. Ist das Normal?
Ja.
Wenn die BU über den Arbeitgeber liefe, wärst du auch nicht Versicherungsnehmer sondern nur versicherte Person.
Die Überschussbeteiligung ist auch, wie du schreibst, nicht als verzinsliche Ansammlung oder Fondsanteil vereinbart sondern zur Rentenerhöhung, ergo bleibt bei Kündigung kein Rückkaufswert.
Du musst halt im Leistungfall im Schnitt 20-30% abziehen um auf deine Nettorente zu kommen.
Eine bessere Lösung sehe ich mit deiner Vorgeschichte nicht.
Ob das gut oder schlecht ist, ist ja gar nicht die Frage.
Fakt ist, dass du zur Zeit privat gar nicht "normal" versicherbar bist.
Aber wenn ich die privat mitnehme, wäre nur ein gewisser Teil voll versteuerbar .. oder hab ich das falsch verstanden? Will in dem Unternehmen nur max. 3 Jahre bleiben
Das wäre die BU-Rente, die du versteuern musst. Wenn du gar keine BU-Rente bekommst, musst du auch nichts versteuerm.
Wer Steuern zahlt, ist letztlich besser dran.
Auch private BU-Renten sind NICHT steuerfrei.
Sie werden nur anders und deutlich geringer besteuert, da sie sie Leibrenten mit abgekürzter Leistungsdauer i.S.v. § 55 EStDV sind.
Auch sind private BU-Renten kein versicherungspflichtiges Einkommen bei der Kranken- und Pflegeversicherung, SOFERN Pflichtversicherung anderweitig besteht, z.B. über eine zeitgleich bezogene gesetzliche Erwerbsminderungsrente.
Laut Google sind alle BU-Renten egal ob Privat oder Betrieblich versicherungspflichtiges Einkommen…
ich bin total verunsichert ob ich das annehmen soll :( aber wenn ich nur 3 Jahre die betriebliche mache und die restlichen Jahre privat fortführe habe ich dann nicht mehr so hohe steuern und abgaben sondern nur bisschen mehr als andere private oder?
Laut § 237 SGB V aber nicht.
Für einen versicherungspflichtigen (EM-)Rentner sind Leistungen aus privater Vorsorge kein versicherungspflichtiges Einkommen:
1Bei versicherungspflichtigen Rentnern werden der Beitragsbemessung zugrunde gelegt
1. der Zahlbetrag der Rente der gesetzlichen Rentenversicherung,
2. der Zahlbetrag der der Rente vergleichbaren Einnahmen und
3. das Arbeitseinkommen.
Punkt 2 bezieht sich u.A. auf betriebliche Sicherungssysteme, wie du eins abzuschließen gedenkst.
- Private Absicherungen werden aus versteuertem und mit SV-Beiträgen belastetem Netto aufgewendet.
- Eine betriebliche Absicherung jedoch nicht, diese wird vor Abzug und Steuern und Sozialabgaben vom Brutto bedient, daher erfolgt die Versteuerung und Verbeitragung in der Leistungsphase.
Woher ich das weiß: 17 Jahre als IHK-geprüfter selbst. Versicherungs- und Immobilienmakler mit Schwerpunkt Biometrie, betriebliche und private Altersvorsorge
Okay verstehe danke.. aber wie ist es wenn ich diese nur 3 Jahre betrieblich und die restlichen Jahre sagen wir 5 privat fortführe?
Dann wird es entsprechend aufgeteilt im Leistungsfall.
Die BU-Absicherung sollte aber bestehen bleiben bis du
- 67 bist bzw. deine Regelaltersgrenze erreicht hast
- finanziell so aufgestellt bist, dass du nicht mehr auf Arbeitseinkommen zur Sicherstellung deines Lebensunterhalts angewiesen bist
Ja die geht bis 67 Jahre, hat eine garantierte Rente von 1750€ und die Überschüsse erhöhen die Rente: Prognose derzeit mit einem monatlichen Beitrag von 90€ (privat) und 40€(betrieblich) wären 2250€, hat eine Dynamik von 2-3% aber hat keine Nachversicherungsmöglichekeit..derzeit verdiene ich ca. 2,5 Netto und kann gut damit leben. Ist das Angebot in Ordnung?
Ja.
Allein schon aufgrund mangelnder Alternativen würde ich es annehmen.
Du solltest dabei auch NEUTRAL feststellen (lassen), was passiert, wenn du den Betrieb wechseln möchtest. Kannst du den Vertrag dann privat weiter führen, oder ist das ausgeschlossen?
Dass du daraus keine Auszahlung bekommst ist normal, weil es ja eine reine Risikoabdeckung ist.
Ja kann den privat weiterführen.
Dann spricht nichts dagegen, den Vorschlag anzunehmen, zumal du sonst diese Absicherung GAR NICHT bekommst.
Ja also ich würde sie schon bekommen aber halt erschwert oder erst in paar Jahren, wenn ich die Gesundheitsfragen korrekt beantworte.. was man ja bei den Fragen gefühlt nie kann
Und wenn du noch ein paar Jahre wartest, bekommst du vielleicht gar kein Angebot mehr.
Ja davor hab ich auch angst weil das Angebot von der arbeit gilt nur noch 6 monate
Wenn ich kündige kriege ich aber keinen Cent ausbezahlt. Ist das normal?
Ja.
Die selbständige Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine reine Risikoversicherung.
Das empfiehlt sich sehr, wenn du auf dein Einkommen angewiesen bist und dieses mit deiner Arbeitskraft erzielst.
Aber sind die genannten Aspekte für eine Bu eher schlecht?