Behauptung - Schwangerschaft nicht gemerkt

5 Antworten

Es gibt nichts, was es nicht gibt.

Der menschliche Geist ist zu erstaunlichen Verdrängungsleistungen imstande und so kommt es tatsächlich immer mal wieder vor, dass Frauen erst bei der Geburt merken, dass sie schwanger waren. Und das sind nicht alles dicke Frauen, sondern mitunter auch sehr dünne.

Ein krasses Beispiel hier: https://www.stern.de/neon/herz/versteckte-schwangerschaft--model-merkt-erst-an-den-wehen--dass-es-schwanger-ist-8999706.html

Verdrängte Schwangerschaft – Wikipedia

"Die verdrängte Schwangerschaft, die bis zur 20. Schwangerschaftswoche diagnostiziert wird, hat eine Inzidenz von 1:475. Die Inzidenz einer verdrängten Schwangerschaft, die erst mit der Geburt offenkundig wird, beträgt 1:2455. Die Häufigkeit der Frauen, die in einem solchen Fall ungeplant zu Hause gebären, macht 1 von 9821 Fällen aus."

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 692.989 Kinder geboren. Da einige davon Mehrlinge sind, runden wir großzügig ab auf 650.000 Geburten, bzw. ausgetragene Schwangerschaften.

Bedeutet: statistisch gesehen kommen auf 650.000 Schwangerschaften in etwa 1.350 Schwangerschaften, die erst nach der 20. Woche entdeckt werden und rund 260 Schwangerschaften, die erst bei der Geburt festgestellt werden; davon werden statistisch gesehen etwa 60 Kinder ungeplant zuhause geboren. 

In Deutschland. Pro Jahr. Gar so außergewöhnlich ist es also gar nicht. Im erweiterten Bekanntenkreis gibt es sogar einen Gynäkologen, dessen Schwiegertochter eines Tages auf einer Familienfeier über seltsame Bauchschmerzen klagte. Besagter Gynäkologe fuhr mit Sohn und Schwiegertochter ins Krankenhaus, in dem er selbst arbeitete, um die Ursache zu klären und fiel fast in Ohnmacht, als in der Notaufnahme ein Bauchdeckenultraschall gemacht wurde und sich herausstellte, dass die Frau schon im 7. Monat schwanger war (wovon sie selbst nichts gewusst hatte).

Die Ursachen sind jedenfalls vielfältig.

Es gibt zB die Möglichkeit, dass leichte Blutungen zu Beginn der Schwangerschaft auftreten können und durchaus mit einer (eben dieses Mal sehr schwachen) Periodenblutung verwechselt werden. Und dann ist das Gehirn natürlich zu erstaunlichen Verdrängungsleistungen in der Lage. Obwohl die Frau vielleicht Stein und Bein schwört, dass sie bis vor vier Wochen ganz normal geblutet hat, ist es vielleicht doch schon vier Monate her - vor allem, wenn sie über ihre Periode nicht Buch führt. Oder die Frau hat im Laufe der Schwangerschaft immer mal wieder aus unterschiedlichen Ursachen leichte Blutungen und hält das für ihre Periode, obwohl die Blutungen weder in Art, noch Dauer oder Intensität der Periode gleichen.

Das geht. Eine alte Bekannte war generell etwas breiter. Sie hatte die ganze Schwangerschaft über Blutungen gehabt, keine Symptome verspürt & allgemein nichts davon bemerkt. Sie wusste es erst als sie mit Rückenschmerzen ins Krankenhaus kam und dann dort entbunden hat.


shining29 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 13:38

Diese Art Blutungen sind aber deutlich geringer als die periode.

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schokohase132  17.08.2024, 13:43
@shining29

Muss nicht sein es gibt auch Frauen die bluten dabei etwas stärker oder haben generell eine schwache Periode.

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shining29 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 14:16
@schokohase132

Man blutet nur tropfenweise bei ner Schwangerscahft und das njr selten

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shining29 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 15:01
@schokohase132

Dann hattest du ein gesundheitlicher Problem bzw. Eine andere Ursache.

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Kindesbewegungen fühlen sich anfangs wie Blähungen an (war jedenfalls in meinen beiden Schwangerschaften so)und wenn frau mehr Bauchspeck hat fällt es ihr kaum auf. Dazu bluten einige Frauen in den ersten Monaten leicht und zack schon übersehen.


shining29 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 13:40

Aber die Blutungen sind ja deutlich zu unterscheiden.

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Octavia1969  17.08.2024, 13:42
@shining29

Wenn sie bereits vorher nur ganz schwache Blutungen hatte nicht. Oder denke an die Wechseljahrsbabys da denkt frau sich gar nix wenn Blutungen schwächer werden oder ganz ausbleiben

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In der Regel bemerkt man eine Schwangerschaft daran, dass die Regelblutung ausbleibt - also etwa in der 5. bis 6.SSW.

Während der Schwangerschaft sind Blutungen zwar nicht "normal", aber leichte, schmerzlose Blutungen in der Frühschwangerschaft kommen relativ häufig vor und sind meistens harmlos.

Das kann gegebenenfalls mit der Periode verwechselt werden.

Wenn man Frauen, die in der Schwangerschaft weiterhin "ganz normal" ihre Periode hatten, genauer befragt, hatten sie dann tatsächlich nur ab und zu mal eine leichte Blutung. Wird z.B. jede leichte Blutung oder bräunlicher Ausfluss dankbar als Periode interpretiert, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, kann das dazu führen, dass die betroffene Frau ihre Schwangerschaft zuerst nicht bemerkt.

Oder sie stecken einfach den Kopf in den Sand, verdrängen die Möglichkeit einer Schwangerschaft und hoffen, es wird doch noch alles gut. Dies habe ich schon mehrfach bei jungen Mädchen erlebt.

Oder die betroffene Frau litt eh unter Oligomenorrhoe oder gar einer Amenorrhoe (z.B. bedingt durch Magersucht, Leistungssport...) und kommt gar nicht auf den Gedanken, schwanger zu sein.

Auch leiden nicht alle Schwangeren unter Übelkeit oder anderen Beschwerden und Kindsbewegungen sind z.B. bei einer Vorderwandplazenta nicht so ausgeprägt. Kommt es bei unregelmäßigen oder sehr langen Zyklen auch noch zu Blutungen in der Schwangerschaft, keimt kein Verdacht.

Ich habe selber den Fall erlebt, als eine 27jährige, in gesicherten Verhältnissen, glücklicher Partnerschaft und intaktem familiären Umfeld lebende und Kindern nicht abgeneigte, intelligente und mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehende Frau mit "akutem Bauch" zu uns in die Klinik kam und die bis einen Tag vorher noch einer harten körperlichen Arbeit nachging.

Sie nahm im vergangenen Jahr 4 Kilo zu und blutete im gleichen Zeitraum unregelmäßig (wem passiert das nicht?). Der letzte Frauenarzttermin lag zirka 10 Monate zurück (auch normal).

Das äußeres Erscheinungsbild der großen und schlanken Frau ließ auch uns Fachpersonal nicht sofort auf eine Schwangerschaft schließen. Die nun auftretenden Bauchschmerzen erklärte sie sich als Gastroenteritis, da sie in den letzten Wochen schon mal öfters ein Rumpeln im Bauch hatte.

Ein paar Stunden später gebar sie ein gesundes, reifes und normalgewichtiges Kind. Alle (Mutter, Vater und Großeltern) haben sich wie Hulle gefreut.

Es gibt nichts, was es nicht gibt!

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Es ist möglich, dass Mädchen und Frauen das nicht bemerken. Zum Beispiel ist es möglich, dass Symptome, Veränderungen des Körpers, et cetera aufgrund eines Traumas verdrängt werden. Außerdem gibt es viele weitere Gründe.


shining29 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 13:38

Stimmt. Aber ohne Verdrängung oder verleugnung kann das doch nicht passieren. Aber stimmt.

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