Wirk,- Blind,- Scheinleistung und real bezahlte Leistung messen
Hallo zusammen! Nach dem folgenden mit einem Lächeln zu betrachtenden Bild
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/fotos/02011141.jpg
ist mir eines nicht klar. Ich habe mal gehört man zahle nur für die Wirkleistung. Ist dies auch mein realer Energie"verbrauch" ? Wie kann ich mir den Blindleistungsanteil vorstellen? Und wenn ich dafür nicht zahlen sollte, dann stimmt das Bild ja nur dann, wenn ich die 0,5l Marke mit "reinem Bier" gefüllt habe - richtig :-) ?
Versuch ein bisschen amateurhaft an eine Fragstellung ranzugehen - möchte den Energie"verbrauch" meiner Schweißanlagen überprüfen und vergleichen. --> Wenn ich die Leistung einer Gleichstrombetriebenen Anlage mit der einer Wechselstrombetriebenen vergleichen möchte - muss ich dann die Leistung P=UI beim Gleichstrom mit der Wirkleistung der Wechselstromanlage vergleichen um die "selbe" Grundlage zu haben?
Bin für jeden Meinung, Idee dankbar..
3 Antworten
die Formel für Scheinleistung ist S = U * I
die Formel für die Wirkleistung ist P = U * I * cos(phi)
cos(phi) ist der Wirkungsgrad. Man bezahlt nur für die Wirkleistung, da die Zähler im Haushalt nur diese Messen können. In Industriebetrieben werden, da diese einen höheren Blindleistungsverbrauch haben, Blindleistungszähler oder Kompensationsanlagen eingebaut die die Scheinleistung verringern.
Die Scheinleistung ist die Tatsächlich genutzte Leistung, sie entsteht dadurch weil im Netz durch Ummagnetisierung Blindleistung entsteht und setzt sich aus der Wirkleistung und Blindleistung zusammen (Leistungsdreieck).

Die Wirkleistung ist P = U x I x cos(phi), wobei phi die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung ist.
Bei Gleichstrom gibt es keine Phasenverschiebung, damit ist phi = 0 => cos(phi) = 1
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Wirkleistung
Leistung ist gleich augenblickliche Spannung mal augenblicklichem Strom. Stimmt bei Gleichstrom und Wechselstrom, wenn nur "ohmsche" Verbraucher angeschlossen sind. Das sind Glühlampen, Heizgeräte, eben gewöhnliche Widerstände. Sobald Geräte mit magnetisch aktiven Geräten (Trafos, die meisten Motoren, Spulen) oder Kondensatoren angeschlossen werden, dann wirken Magnetfelder und auch Kondensatoren wie kleine Kraftwerke und verschieben den zeitlichen Ablauf von Spannung oder Strom, sodass die maximale Spannung nicht mit dem maximalen Strom zusammentrifft. Es wird ein Teil der Leistung (U x I) nur im Netz hin- und hergeschoben, bringt keinen Effekt und verursacht nur Leitungsverluste. Diese Leistung ist "blind" und sinnlos. Da die zeitliche Verschiebung (Phasenverschiebung) durch Kondensatoren oder durch Spulen gegensätzlich ist, kann man durch solche Phasenschieberschaltungen die Blindleistung im Netz eliminieren und damit Leitungsverluste verringern. Die verbleibende Verschiebung wird in einem Winkel Phi ausgedrückt. Gemessene Spannung mal gemessener Strom ist die scheinbare Leistung, genannt Scheinleistung und ausgedrückt in Voltampere VA. Scheinleistung mal den Leistungsfaktor cos Phi ergibt die Wirkleistung und entspricht der Leistung von Gleichstrom, Scheinleistung mal sin Phi drückt die Blindleistung aus, meist in VAr.