Wird man von einmal kiffen süchtig (unabhängig vom Inhalt(Tabak etc.))?

7 Antworten

Alles, was wir öfter als einmal tun, wird automatisch in eine Routine überführt, die sich um so mehr vertieft, je öfter wir es wiederholen. Das bedeutet: Ab dem zweiten Mal wird es immer schwerer, sich anders zu verhalten, als das vorherige Mal.

Besteht dieses Verhalten in der Zuführung eines Stoffes mit Abhängigkeitspotential, erhöht sich ab dem zweiten Mal entsprechend das Risiko der Sucht. Egal welcher zeitliche Abstand dazwischen ist. Lass es lieber grundsätzlich.

Egal bei welcher substanz, sogar bei heroin und chrystal meth: man kann nicht beim ersten konsum süchtig werden, da eine Sucht durch eine Routine entsteht. Wenn du täglich etwas machst, gewöhnt sich dein körper dran, bis er letzendlich denkt, das er es zum überleben braucht. Natürlich haben gefährliche drogen noch stark süchtigmachende inhaltsstoffe, die schon bei nicht routinemäßigem konsum süchtig machen können, aber beim ersten mal ist es nicht möglich. Dazu hat marihuana garkeine suchtfördende inhaltsstoffe, was eine sucht viel schwerer macht.

Ps: unser körper produziert selber THC und kann damit viel besser umgehen als andere stoffe, also mach dir keine sorgen da.


Wurzelstock  08.10.2016, 00:43

"Ps: unser körper produziert selber THC und kann damit viel besser umgehen als andere stoffe, also mach dir keine sorgen da."

Dieses Postscriptum ist in seiner Verallgemeinerung nicht richtig - wenn es auch auf THC zutreffen könnte. Die Gefahr der Abhängigkeit ist sehr gering, aber es gibt sie.

Zudem ist "Sucht" eher ein volktümlicher Ausdruck. Besser wäre es, von Abhängigkeit zu sprechen. Sie wird gekennzeichnet durch  Entzugssymptome.

Durch ein Rauschmittel entgleisen physiologischen Abläufe, oder/und es werden organische Veränderungen verursacht. Deshalb stellt der Organismus seine Normalfunktion wieder her. (Um den Rausch dennoch zu erzeugen, muss die Dosis erhöht werden.) Bleibt das Rauschmittel aus, bleibt der Organismus gewissermaßen auf seiner Korrektur sitzen, und schreit nach seinem Stoff. Kriegt er ihn nicht, spielt er nicht mehr mit. Dies ist Abhängigkeit. Sie ist, bzw. wäre, immer physiologisch und organisch messbar.

Davon unterscheidet sich die Sucht von der Routine oder Konditionierung. Sie ist kein physiologischer sondern ein kognitiver Vorgang, der immer abläuft, und alles betrifft, was wir tun. Ohne sie könnten wir weder Fahrrad fahren noch bis drei zählen. Wir müssen aber nicht Fahrrad fahren, oder bis drei zählen.

Wer sich für einen anspruchsvollen Fachartikel ohne moralische oder ideologische Färbung interessiert, findet ihn hier:

[https://exilope.files.wordpress.com/2010/03/001\_070402\_bas\_skript\_neurobiologie\_der\_sucht\_tretter.pdf]

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atze3011  07.10.2016, 18:26

Unser Körper produziert kein THC. Was er aber produziert sind andere (Endo-)Cannabinoide.

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Anders als bei den meisten anderen Drogen ist es bei Cannabis tatsächlich ziemlich schwierig eine Sucht zu entwickeln.

Außnahmen bestätigen die Regel, aber dennoch: Von einmal Kiffen bildet sich keine Sucht.

Du kannst gar nicht abhängig vom kiffen werden, zumindest nicht körperlich. Falls es dir aber beim Ersten mal gefällt dann könntest du später bei unkontrolliertem Konsum psychisch süchtig werden