Meint der Islam dass Jesus im Christentum kein Alkohol trank?

8 Antworten

Ob er es getrunken hat oder nicht, spielt aus islamischer Sicht nicht wirklich eine Rolle.

Denn auch wenn Jesus/Isa (as) ein Prophet im Islam ist, der mit der gleichen Botschaft gekommen ist, kann sich die Rechtsgebung unterscheiden, sodass Alkohol vielleicht sogar erlaubt war.

Alle Propheten, also auch Isa (as) sind Sündenfrei.

Soweit ich weiß gehen islamische Gelehrte auch davon aus, dass es damals nicht verboten war. Ich wüsste aber nicht, dass es dazu auch eine Islamische Quelle zu gibt, sondern sie sich eben auf die Christlichen Quellen beziehen, die aus islamischer Sicht nicht 100% stimmen müssen.

Es war damals nicht unüblich das Juden Wein getrunken haben. Jesus hat manchmal sogar über die Strenge geschlagen, er wurde sogar als "Fresser und Weinsäufer" bezeichnet.

Keine Ahnung, aber warum soll ich wie jemand Leben und seinen mir auferlegen "Pflichten" nachkommen, wenn ich ihn nicht einmal kenne oder gekannt habe.

Ich bin nicht entmündigt und kann für mich selbst entscheiden. Relegion bedeutet nicht umsonst "G(g)lauben"

Wenn du dir die theologischen Diskussionen durchliest, weiß man nur, dass es sich bei der Übersetzung "Wein" um ein Getränk aus Trauben gehandelt hat. Ob das alkoholisch war oder nur Saft, ist nicht gültig entschieden. Die Argumente für Alkohol sind Indizien (Haltbarkeit) oder praktischer Natur (nur Wein vermittelt die symbolische Lebensfreude). Nun ja. Aber, wie gesagt, es gibt auch christliche Gemeinschaften, die dem zustimmen würden, dass Jesus keinen Alkohol "gemacht" oder getrunken hat.

Das ist mal wieder so eine typische religiöse Propaganda, die nur so vor Fehlern und Fake-News strotzt und mit der etwas bewiesen werden soll (Jesus war Moslem, alle Menschen sind von Natur aus Moslems, Islam ist die einzig wahre Religion), was objektiv nicht zu beweisen geht.

Zerlegen wir mal spasseshalber die Argumentation in ihre Einzelteile:

"Die grundfundamentale Glaubensweise der Christen ist es, wie Jesus zu leben..."

Das ist schlichtweg falsch. Paulus, der eigentliche Erfinder des Christentums, formuliert das Fundament des christlichen Glaubens so (1. Korinther 15):
"Gibt es wirklich keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden! Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist also unsre Predigt vergeblich, vergeblich auch euer Glaube! Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir wider Gott gezeugt haben, er habe Christus auferweckt, während er ihn doch nicht auferweckt hat, wenn also Tote nicht auferstehen!Denn wenn Tote nicht auferstehen, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden;"

Der fundamentale Kern des christlichen Glaubens liegt also darin, an die Auferstehung Christus' zu glauben und der damit verbundenen Erlösung von den Sünden. Nur nebenbei: damit hat der Islam überhaupt nichts zu tun, auch wenn er teilweise versucht, Jesus für sich zu vereinnahmen.

...weil gemäß der Bibel, Jesus der Weg sei. (Joh 14,6)

Das ist zum einen aus dem Zusammenhang gerissen und dann auch noch falsch interpretiert. Mit dem "Weg" mein Jesus nicht sein eigenes irdisches Dasein, sondern er meint damit den Glauben an Gott.

Alles, was Jesus an Geboten und Verboten eingebracht hat, muss man einhalten, um ihm zu folgen., oder?

Dem kann man nicht völlig widersprechen, wenngleich festzustellen ist, dass 2000 Jahre Geschichte des Christentums vor allem dadurch geprägt wurden, dass die Gebote und Verbote Jesu krass missachtet wurden. Ansonsten ist das eine raffinierte rhethorische Figur, genannt "Suggestivfrage" verstärkt durch das "oder?", die in religiösen Scheinargumentationen nicht selten zu finden ist.

Jesus hat weder Schweinefleisch gegessen noch Alkohol getrunken

Das ist eine Behauptung ohne jeglichen Beleg. In der Bibel steht jedenfallls nicht, welche Nahrungsmittel Jesus insgesamtz zu sich genommen hat und erst recht gibt es keinerlei Verbot von Jesus betreffs Schweinefleisch oder Alkohol. Hier widerspricht sich die Argumentation selber. Oben wird noch gefordert,man müsse sich an die Gebote und Verbote Jesu halten, nun wird gefordert, auf Alkohol und Schweinefleisch zu verzichten, obwohl es keinerlei Gebot oder Verbot Jesu in diese Richtung gibt.

Es gibt sogar einige Stellen in der Bibel, die dieser Interpretation ausdrücklich widersprechen:

  • so hat er selber Wasser in Wein verwandelt, damit seine Zuhörer davon reichlich trinken konnten. Wieso sollte er das tun, wenn er gegen Alkohol gewesen wäre? Und das ganze macht Jesus, obwohl die Gäste der Hochzeit zu Kana angeblich sowieso schon zu viel getrunken hätten.
  • Mit nur einem Satz erklärt Jesu sämtliche Speisevorschriften der Juden für ungültig (Mk 7,14): "Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein".
  • Jesus erklärt, dass sämtliche Speisen und Getränke erlaubt seien, da sie den Menschen nicht unrein machen könnten (was ja Judentum und Islam behaupten): "Merket ihr nicht, daß alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht verunreinigen kann? Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch und wird auf dem natürlichen Wege, der alle Speisen reinigt, ausgeschieden."
  • Dass Jesus auch gerne mal Party gemacht hat, ist sogar seinen Zeitgenossen aufgefallen (Matth. 11,19): Als Johannes der Täufer kam, der fastete und keinen Wein trank, sagten sie: 'Er ist von einem Dämon besessen. Als der Menschensohn kam, der ganz normal isst und trinkt, sagtet ihr: 'Seht, was für ein Schlemmer und Weinsäufer, dieser Freund von Zöllnern und Sündern!' Und doch bestätigt sich die Weisheit Gottes im Werk von beiden." Hier wird also ausdrücklich bestätigt, dass Jesus gerne dem Wein zusprach und dass das kein Widerspruch zur Weisheit Gottes sei.
..und sie sollten auch den Geboten folgen, z.B. Beschneidung.

Es ist zwar richtig, dass Jesus, so wie bei Juden und Moslems heute noch üblich, ohne sein Einverständnis beschnitten wurde. Dass Jesus aber die Beschneidung als Gebot formuliert hätte, ist eine Behauptung ohne jeglichen Beleg. Man könnte fast sagen. es ist eine glatte Lüge. Ein solches Gebot Jesu existiert schlichtweg nicht.

Soweit zu den konkreten Argumenten. Es gäbe aber nich viele weitere Gebote und Verbote des Islams, die der Lehre Jesu, der ja auch im Islam als großer Prophet anerkannt ist, eindeutig widersprechen oder nicht von ihr gedeckt sind. Da wären z.B. vorehelicher Sex, Verbot der Prostitution, diverse Gebetsvorschriften und noch vieles andere.

Jedenfalls ist es so, dass der Versuch mancher Moslems, Jesus als Kronzeugen für den Islam und seine Vorschriften aufzurufen, voll nach hinten losgeht, wenn man die Sache mal etwas genauer betrachtet.