Eiswürfel oder Steine in den Whisky?

4 Antworten

Das sind eigentlich Fragen der persönlichen Vorliebe.

Die Steine kann man in das Gefrierfach legen, um dann den Whisky mit ihnen zu kühlen, ohne das der Whisky verwässert.

Es gibt aber Leute die lieben ihren Whisky eben gekühlt mit Eiswürfel

Dann gibt es Leute, die gezielt eine bestimmte Menge Wasser, mit einer speziellen Pipette zugeben, weil es den Geschmack besser freigeben soll.

Das müsstest Du jetzt wissen, ob Dein Freund seinen Whisky mit Eis trinkt. Es kann sein, dass er sich tierisch über einen Kühler freut, kann aber auch sein, dass er etwas ratlos mit den Schultern zuckt.


FalscheZeit377 
Beitragsersteller
 18.11.2023, 03:27

Er hat erst angefangen sich für Whisky zu interessieren und zu informieren. Deshalb muss er womöglich noch für sich herausfinden was er gut findet :) danke für deine Antwort !

Eine Karaffe reicht.

Whiskyfreunde trinken ihr Lebenswasser üblicherweise in Zimmertemperatur..manchmal wird er sogar noch durch die Hände angewählt, damit sich due Aromen besser entfalten.

Eis ist ein np-go, es verwässert den Whisky, Duft und Geschmack leiden durch die geringere Temperatur.

Steine bestenfalls im heißen Sommer, eventuell für Bourbon. Bourbon neigt zu unangenehmen Duftnoten von Aceton / Klebstoff. Die werden durch Kühlung und die Nutzung von Tumblern reduziert werden.

Eine Pipette könnte noch eine Idee sein. Die nutzt man, um wenige Tropfen Wasser zuzugeben, meist bei Whisky in sog. Fassstärke (typischerweise über 50%). Dazu wird das Wasser in der kleinen Karaffe angeboten.

schade um guten Whisky. Kühlung dämpft den Geschmack, das macht man mit Billigprodukten, und dafür sind auch die Tumbler-Gläser, die man immer in Amerikanischen Filmen sieht. Scotch entwickelt sein Aroma am besten mit ein wenig Quellwasser im Glencairn-Glas.

Karaffen sind Tarnung für Billigprodukte, ein guter Whisky darf ruhig stolz sein Flaschenlabel zeigen.

Eiswürfel im Whisky ist unegfähr so wie Ananas auf Pizza. Gibt komische Leute, die das machen, jeder Kenner würde dich dafür aber verfluchen. Das hat zwei Gründe:

  1. Durch das Wasser der schmelzenden Eiswürfel wird der Whisky verdünnt. In dem Ausmaß, wie es Eiswürfel tun, schmeckt der Whisky dann wässrig. War er mal gut, ist er es danach definitiv nicht mehr.
  2. Whisky entfaltet seine Aromen erst durch Wärme, deshalb trinkt man ihn am besten bei etwas mehr als Zimmertemperatur. Durch das Abkühlen mildert man den Geschmack demnach ab. Niemand, der bei Verstand ist, würde das mit einem guten Whisky machen.

Abkühlen, um ihn nicht riechen oder schmecken zu müssen, macht man also nur bei billigem Fusel, meist bei amerikanischem Burbon, der oft nach Klebstoff riecht. Wenn man wirklich Whiskyliebhaber ist und gute Abfüllungen genießen will, wird man an Whiskysteinen keine große Freude haben. Und an Eiswürfeln erst recht nicht.


FalscheZeit377 
Beitragsersteller
 18.11.2023, 03:29

Oh vielen Dank für die Infos! Jetzt weiß ich Bescheid - Sinn macht es auf jeden Fall. Habe ihm auch ein Buch über Whisky in einem der Türchen reingetan. Das steht da hoffentlich auch alles gut drin. Danke sehr, dann lasse ich Eiswürfel und co weg. Hast du einen Tipp mit was man ihm eine Freude machen könnte bezüglich dem Thema? Ganz allgemeine Dinge die man gut gebrauchen könnte oder sie nützlich sind?

Shalidor  18.11.2023, 10:54
@FalscheZeit377

Hat er schon einen Flachmann? Wenn man auf Reisen geht, nimmt man keine ganze Flasche mit. Es gibt wunderdchön verzierte Flachmänner, die aus Zinn gearbeitet sind. Bei der English Pewter Company gibts schönes und hochwertig verarbeitete Sachen:

https://englishpewter.com/de-de/collections/hip-flasks

Und was hat er für Gläser? Hat er richtige Whisky-Gläser (z.B. Glencairn) oder diese völlig ungeeigneten zylinderförmigen Tumbler, wie man sie aus Filmen kennt? Horst Lüning (einer der bekanntesten deutschen Whiskyexperten) hat das meiner Ansicht nach beste Whisky-Glas entworfen:

https://www.whisky.de/shop/Zubehoer/Kristallglas-Whisky-de-6-Stueck--.html?&searchorigin=2&preisMaxOverride=419 (gibt es auch einzeln zu bestellen)

Das "Glencairn" Glas ist seit einigen Jahrzehnten das Standard-Whiskyglas. Ich persönlich finde es zu schwer sauber zu machen (es ist so tief, dass man mit den Fingern nicht bis an den Boden kommt, wo oft der letzte Tropfen Whisky eintrocknet). Außerdem stößt man beim Trinken immer mit der oberen Glaskante an die Nase, wodurch man je nach Nasenlänge den Kopf sehr weit nach hinten beugen muss. Beides ist beim Kristallglas von Horst Lüning deutlich besser gelöst. Alternativ gibt es auch von Stölzle in Lausitz ein ähnliches Glas, da ist dann jedoch die Glaskante nicht so schön geschwungen und der Bauch ist minimal schmäler. Sind aber auch durchaus gute Gläser, die ich selbst verwende.

https://amzn.eu/d/fU5tWrS

FalscheZeit377 
Beitragsersteller
 19.11.2023, 00:12
@Shalidor

Er hatte zu Weihnachten Gläser von Nachtmann bekommen. Ich glaube nicht dass das richtige Whiskygläser sind. Sind so „typische“ die man aus den Filmen kennt. Gibt es da denn große Unterschiede zwischen denen und die, die du geschickt hast? Die Form ist anders, aber was macht das für einen Unterschied ? :) bin froh über die Tipps, Dankesehr!!

Shalidor  19.11.2023, 04:39
@FalscheZeit377
Die Form ist anders, aber was macht das für einen Unterschied ?

Einen riesigen. Whisky wird nicht nur mit der Zunge genossen, sondern auch mit der Nase. Damit sich die Aromen frei entfalten können, braucht das Glas einen breiten runden Bauch, wo man den Whisky schwenken kann. Damit das Aroma aber nicht gleich verfliegt, muss die Öffnung oben deutlich kleiner sein. Nur so kann man alles mit seinem Riechkolben aufnehmen. Deshalb nennt man diese tulpenförmigen Gläser auch "Nosing-Gläser".