Dorf, trinken oder nicht?

7 Antworten

Man muss sich ja dieser negativen Gruppendynamik nicht wirklich anschließen. Du musst nichts trinken, wenn Du den Alkohol ablehnst. Egal was Dein Umfeld davon hält.

LA

da ist es entweder Alkohol trinken oder nicht 

Ja, das ist überall so, eine dritte Möglichkeit gibt es auch in der Stadt nicht.

achte auf das was ich den Körper zuführe, also das Glatte Gegenteil vom Dorfleben

Was immer du damit sagen willst, es zeigt ja schon eindeutig deine Voreingenommenheit. Es ist so, weil du willst, dass es so ist. Mach doch einfach dein Ding und lass die Dorfbewohner in Ruhe.


Loewe789686 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 11:21

Wo bin ich denn Voreingenommen, wenn ich sage das die Mehrzahl am Dorf Alkohol als Hobby konsumiert was ja Fakt ist und ich wissen möchte ob es auch eine andere Möglichkeit gibt als mit zu trinken. Für mich kommt das nicht in Frage und wie du an meiner Sicht herausgelesen hast und verstehe jetzt nicht ganz was warum ich mein Ding nicht durchziehe wenn ich eine normale Frage stelle und das verstehen möchte.

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Zakalwe  15.07.2024, 11:50
@Loewe789686
Wo bin ich denn Voreingenommen, wenn ich sage das die Mehrzahl am Dorf Alkohol als Hobby konsumiert was ja Fakt ist 

Genau!

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Loewe789686 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 12:59
@Zakalwe

Also ich glaube einige Leute in den Kommentaren können das nachvollziehen was ich meine und haben es ja auch schon beantwortet.

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Dann ist man halt unbeliebt, aber na und? Man kann auch ohne Alkohol Spaß haben und es ist eh viel gesünder, wenn man ganz drauf verzichtest


Loewe789686 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 11:47

Ja mich persönlich stört sowas nicht, weil ich nicht das mache was Menschen von mir verlangen sondern das was ich machen will. Aber mich interessiert es ob es andere auch so geht bzw. ob es eine andere Möglichkeit gibt.

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Vom Ding her stimmt das. Bei uns waren die "Landkinder"/Dorfkinder und der Nachwuchs jener "guten" Traditionsfamilien schon in der Realschule problematisch und das fing früh an. Einer erzählte mir mit zwölf Jahren (da waren wir in der sechsten Klasse) sehr glaubhaft, er trinke regelmäßig mit seinen Eltern abends einfach nur so ein paar Obstler.

Auf der Berufsschule ging das weiter - die Gleichaltrigen aus den Dörfern kamen auf Partys wie selbstverständlich mit starken Sachen wie Bommerlunder, Berentzen, Doornkaat aus Kornsaat, Klarem, Tequila, Goldbrand und Co. an: Zeugs, das von uns Kiddies aus der Platte damals kaum jemand gekannt hat und wenn doch, dann nur vom Hörensagen oder aus dem Regal von irgendeinem Aldi. Wir waren bestimmt keine Langweiler, aber bei uns hat's mit Bier, Radler und Wein oder Schnaps von Schlecker dicke aufgehört.

Wenn wir Marshmellows mit Kirschsaft oder irgendwelche lustigen Cremes zum Abschmecken eigener Rezept-Kreationen benutzten, die wir über Bekannte aus dem Shop der Amikaserne bekommen haben, oder einen Kasten Oettinger Pils (weil das so günstig war) oder Krombacher aus der Dose vom Schlecker (!) usw., dann hatten die Dorfkinder irgendwas Hochprozentiges, das es eigentlich erst ab 18 gegeben hätte oder waren sogar schon voll, bevor um 19/20 Uhr die Party losging, oder schliefen sich in irgendeiner Scheune ihren Rausch aus, weil sie Erdbeerwein und sonst was intus hatten. Es gab unter den Dorfkindern einen, dem vor so einer Party bereits der Magen ausgepumpt werden musste und ich weiß von zweien, die mit 14 eine fette Alkoholvergiftung hatten - und ein Mädchen war stolz drauf, dass sie mit 16 von der Polizei besoffen in der Kreisstadt aufgegabelt und mit Tatütata heimgefahren worden ist, bis sie sich im Polizeiwagen übergeben hat.

Aber andererseits: Auf den Dörfern endet das "kulturelle Angebot" bei Schützenfest und Feuerwehrball. Auch da wird in der Regel gesoffen bis zum Anschlag und wer da nicht dabei ist, der gehört nicht dazu. Letztlich muss man sagen: Wer das passende Ambiente hat, der kommt auf andere Gedanken und hat einen Umgang, der ihn vom Saufen abhält und auch vom respektlosen Verhalten. Und dieses "Ambiente" fehlt in jwd gelegenen Dörfern, wo nur an Werktagen der Schulbus verkehrt und wer kein Auto hat auf der Strecke bleibt, gänzlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Loewe789686 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 11:26

Du hast meine Frage verstanden und kannst die Sichtweise auch nachvollziehen bzw. bestätigen. Ich hab auch solche Erfahrungen gemacht und daher hab ich die Frage gestellt, da mir das vermehrt aufgefallen ist und es meist keine andere Möglichkeit gibt, gerade das mit den Festen die du ansprichst ist auch ein Teil den du beantwortet hast.

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Ja, auf dem Dorf wird oft, gerne und viel getrunken, bei uns durch die Nähe (wenige km^^) bedingt besonders viel "Felsquellwasser", begleitet von Kurzen.

Es macht aber auch garnichts wenn du keinen Alkohol trinken willst so lange du nicht anfängst den Moralischen rauszuhängen. Ich mag z.B. kein Bier und bringe lieber mal einen Wein oder selbstgemachte Limo mit. Manche schauen beim ersten mal komisch aber es wird auch geteilt und andere werden neugierig. Dann wird die Limo halt zum Zwischenwasser, auch gut, Hauptsache es schmeckt ;)

Ich kann an Geburtstagsfeiern, Straßenfesten, der Kirmes usw. vollkommen unproblematisch teilnehmen, würde nem Meckerpott auch n Döppchen dabeigeben :P


Loewe789686 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 11:31

Ich finde es gut wenn es den Leuten Spaß macht zu trinken und sie Freude haben, aber es gibt wenig Möglichkeiten nicht zu trinken, mir persönlich ist das egal weil mich das nicht interessiert und ich das mache was ich möchte und nicht was andere leiten wollen aber findest du dass das "Dorfleben" voreingenommener ist als das Stadtleben, ich denke es gibt solche und solche klar, aber meine Erfahrungen waren meist, dass die Leute am Dorf nicht so tolerant sind wie die in der Stadt, klar gibt es auf beiden Seiten Menschen die Vorurteilig gegenüber anderen sind aber ich hab das Gefühl, dass es am Dorf mehr vertreten ist.

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Achwasweissich  15.07.2024, 11:48
@Loewe789686

Ich habe noch nie in einer Stadt gelebt, die diese Bezeichnung verdient, von daher hab ich keinen Vergleich.

Dorf ist auch nicht gleich Dorf, wenn ich an die Dörfer in "klein DDR" denke, so genannt weil sie sich gern von den anderen Teilen der Gemeinde abgrenzen... da kann man hin heiraten und ist nach 50 Jahren immernoch Außenseiter, egal was man versucht.

Unser Dorf ist was größer, inzwischen gut über 3000 Einwohner und entsprechend viele Zugezogene gibt es. Wer keinen Dünkel hat, was Besseres zu sein und sich nicht wie offene Hose benimmt wird, nach etwas "beschnuppern" durchaus auch in die Gemeindschaft aufgenommen. Ich bin zwar eine "Eingeborene", war aber runde 20 Jahre weg, in der Zeit haben die Generationen weitestgehend gewechselt und es ist einfacher, wieder reinzukommen.
Die Generation meiner Oma war schwieriger: Sie waren meist nicht groß aus der Gegend rausgekommen, hatte kaum Interesse daran, sich über die Welt schlauzumachen und eine gewisse Verachtung gegen alles "Auswärtige". Die Jahrgänge meiner Eltern sind dann schon mit Ausländern in Kontakt gekommen (Griechen und Türken meistens), haben die 60er und 70er als junge Leute miterlebt und sind längst nicht so steifärschig. Die nächste Riege hat so mein Alter, wir sind ganz normale Menschen, vielleicht hier und da ein bisschen Landeier aber die Unterschiede zur Stadt werden immer kleiner schätze ich mal.

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Loewe789686 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 13:04
@Achwasweissich

Es kann ja auch sein das diese Leute dann voreingenommen gegenüber Menschen sind die zum Beispiel erfolgreich sind in dem was sie machen und sich daher Luxusgüter leisten können. Daher werden sie dann gleich als "was besseres" von den Menschen aufgenommen wodurch diese einen Eindruck haben der vielleicht so gar nicht zu trifft. Des Weiteren wird das "Dorfgetratsche" vielleicht gegen einen ausgelegt und dadurch entsteht die Voreingenommenheit die ich beschrieben habe.

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Achwasweissich  15.07.2024, 13:32
@Loewe789686

Vertu dich mal nicht, auf dem Dorf leben auch etliche reiche Leute die sehr erfolgreich sind aber keine Lust auf laute, dreckige, hässliche Stadt haben. Die haben keinen Grund, neidisch zu sein, mögen höchstens Protzerei nicht.
Wir sind als Familie von Handwerkern (wobei meine Ma 40 Jahre selbständig war) und Angestellten schon eher unterm Durchschnitt hier in der Straße - was aber keinen juckt.
In der Stadt gibts wahrscheinlich deutlich mehr Armut und Not, wenn ich an manche Ecken denke, da möchte man doch echt nicht als Abziebild an der Wand kleben!

Allerdings gibt es nicht diese totale Anonymität wie in der Stadt, man weiß schon, wer in der Straße wohnt und ob der seine Mülltonnen reinholt oder tagelang auf der Straße stehenlässt (ja, da sind einige sehr deutsch^^).

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