Cannabis-Konsum während der Kokain-Abstinenz für die MPU?

1 Antwort

Von Experte nancycotten bestätigt

Bei der MPU geht es nicht darum ob das was du konsumierst legal ist oder nicht, sondern um deinen Umgang damit, ob sich deine Einstellung dazu geändert hat und ob damit gerechnet werden muss, dass du dich eventuell unter dem Einfluss einer Substanz die das Fahrverhalten beeinträchtigen kann hinters Steuer setzt. Und wenn du da eine Droge direkt durch eine andere ersetzt sind deine Chancen die MPU zu bestehen gleich null. Was die hören wollen ist, dass du glaubhaft darlegst dass du gemerkt hast wie sehr dir dein Konsum geschadet hat und dass du froh bist davon weg gekommen zu sein und dass du nichts mehr mit Drogen zu tun haben willst. Eine MPU bestehst du nur wenn du den Psychologen von einem kompletten Sinneswandel überzeugst.


Tallahasse3 
Beitragsersteller
 05.09.2024, 12:46

Ich habe meine Frage ein wenig missverständlich formuliert. Was ich meine, ist nicht, auf Cannabis als Ersatzdroge zurückzugreifen, sondern ob es möglich ist, während der Kokain-Abstinenz weiterhin zu rauchen. 

Cannabis konsumiere ich schon seit längerer Zeit, und momentan befinde ich mich in einer Phase, in der es mir schwerfällt und ich ungern damit aufhören würde, da der Arbeitsdruck mich stark belastet. Dass ich mit Kokain erwischt wurde, war einfach nur großes Pech.

Andere Substanzen außer Cannabis konsumiere ich so gut wie garnicht, daher habe ich kein Problem, sofort mit der Kokain-Abstinenz zu beginnen. Auf Cannabis kann ich jedoch derzeit nicht verzichten - deswegen die frage.

(Zur Klarstellung: Ich lasse ohnehin, bevor ich in ein auto steige, die Finger von allem, was mich am Steuer beeinträchtigen könnte.)

Nachtmensch0711  06.09.2024, 02:43
@Tallahasse3

Das Problem ist, dass die das Ganze bei der MPU aber so einschätzen werden wie ich das in meiner Antwort dargestellt habe. Wenn du wegen einer BTM Sache zur MPU musst bestehst du sie nicht wenn du weiterhin irgendwelchen Betäubungsmitteln zugeneigt bist. Du kannst noch so sehr versuchen denen zu vermitteln dass du verantwortungsbewusst damit umgehst und dich nicht ans Steuer setzen wirst wenn du was konsumiert hast. Das funktioniert nicht. Die werden auch deinen Alkoholkonsum kritisch hinterfragen. Ich habe lange im Nachtleben gearbeitet und kenne eine Menge Leute die eine MPU machen mussten, sei es wegen Alkohol oder wegen BTM. Die Durchfallquote lag in meinem Bekanntenkreis geschätzt bei um die 80%. Niemand der das auf die leichte Schulter genommen hat, hat bestanden. Das waren nur diejenigen die sich sehr umfangreich vorbereitet hatten und absolut clean waren. Ich selber hätte auch eine machen müssen, habe mich allerdings dagegen entschieden und gewartet bis die Sache verjährt war.