Ab wann kann ich eine Tat mit Sünde bezeichnen?

14 Antworten

Das kannst Du ganz allein entscheiden. Es ist ja nicht so, dass Sünden geschriebenes Gesetz wären.

Ich z.B. bin völlig sündenfrei. Weil ich das so entschieden habe. Klappt wunderbar.

Also lass Dir nicht von Anderen einen Bären aufbinden, dass Sünden woanders festgelegt werden. Du allein hast es in der Hand zu bestimmen, was eine Sünde ist und was nicht.


jephi  16.05.2017, 23:24

Schwierig, was ist mit dem Strafgesetzbuch? Was ist mit dem, was wir alle bewusst und unbewusst begehen? Mal die Kippe auf den Bürgersteig werfen, Kothaufen vom Hund nicht wegmachen, Geschwindigkeiten übertreten und vieles andere. Ich will dabei nicht einmal vom christlichen Glauben ausgehen. Dabist du nicht bei? Chapeau!

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realsausi2  17.05.2017, 00:09
@jephi

was ist mit dem Strafgesetzbuch?

Das hat nichts mit Sünde zu tun. Natürlich gibt es ein verfasstes Recht, an dass sich alle in dessen Geltungsbereich zu halten haben. Wer dagegen verstößt, wir zu Recht sanktioniert.

Hierbei haben wir aber eine Beteiligung aller drei staatlichen Gewalten, die unabhängig voneinander ihren Teil erledigen.

Wir haben Rechtsmittel, die uns vor Willkür schützen.

Also eine völig andere Baustelle.

Bei den von Dir genannten Umständen bin ich tatsächlich weitestgehend frei.

Ich rauche nicht, ich habe keinen Hund und fahre zu 99% im Rahmen der zulässigen Geschwindigkeiten. In 30 Jahren Führerschein nicht einen Punkt in Flensburg.

Ich musste aber mal vor langer Zeit wegen "Verunglimpung von Nationalsymbolen in der Öffentlichkeit" 24 Sozialstunden leisten.

Aber das sind eben keine Sünden, sondern Vergehen. Sünde ist ein asymetrisches Konzept ohne Gewaltenteilung und Rechtsmittel. Wer sich dem nicht freiwillig unterwirft, ist davon auch nicht betroffen.

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Sünde ist etwas, was mit Gottes Persönlichkeit, seinen Maßstäben, seinen Wegen und seinem Willen nicht in Harmonie ist; alles, was das Verhältnis des einzelnen zu Gott trübt. 

Sündigen kann man durch Worte (Hiob 2:10; Psalm 39:1) 

oder Taten (verkehrte Handlungen (3. Mose 20:20; 2. Kor. 12:21)

oder das Versäumnis, etwas zu tun, was man tun sollte (4. Mose 9:13; Jakobus 4:17) 

sowie in Gedanken oder durch die Herzenseinstellung (Spr. 21:4; Römer 3:9-18; 2. Petrus 2:12-15). 

Der Unglaube ist eine große Sünde, da er Zweifel an Gott oder mangelndes Vertrauen in seine Fähigkeit, etwas zu tun, verrät (Hebr. 3:12, 13, 18, 19).

Die Folgen der Sünde:

"... durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten . . .“ (Römer 5:12)

Egal, was wir tun oder wie sehr wir uns anstrengen — wir alle sind sündig. Dabei geht es nicht um die Größe der Sünde, sondern um unsere Einstellung zur Sünde. 

Ist es mir egal, oder schlägt mir mein Gewissen? Davon hängt ab, ob Fott uns vergibt.

Gott hat dem David die Sünde mit Bathseba vergeben und den damit in Verbindung stehenden Mord. Ausschlaggebend war die aufrichtige Reue Davids.

Übrigens: Niemand muss in der Hölle brennen, weil es die Hölle gemäss der Bibel nicht gibt. "Hölle" ist nur ein anderes Wort für "Grab".

Wann Sünde anfängt ist in verschiedenen Religionen sehr unterschiedlich. Generell ist aber alles mit bösen Absichten und alles, was sich gegen Gott richtet Sünde. Auch menschenfeindliche Gefühle wie Hass sind eigentlich Sünde.

Im christlichen Glauben ist es so, dass die Sünden, solange du sie bereust überhaupt nicht bestraft werden. Dass gilt für Diebstahl und auch Mord. Die katholische Kirche kennt aber zum Beispiel verschiedene Abstufungen der Hölle und auch das Fegefeuer für "medium" Sünder :D 

Generell quält dich bei dieser Bestrafung dann aber das Wissen, dass du nicht würdig bist, Gott gegenüber zu treten.

Ich persönlich denke aber, dass eine Bestrafung von Sünden mit einem allgütigen Gott unvereinbar ist. Naja, wir werden es eventuell irgendwann sehen.


Lg saas




realsausi2  16.05.2017, 19:36

Meines Wissens hat Papa Razzi das Fegefeuer abgeschafft.

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anonymos987654  24.05.2017, 14:14

"Ich persönlich denke aber, dass eine Bestrafung von Sünden mit einem allgütigen Gott unvereinbar ist. "

"Barmherzigkeit gegen die Wölfe ist Unrecht gegen die Schafe."

Afrikanisches Sprichwort

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Das hängt davon ab, von welcher Seite du schaust. Man kann die Sichtweise vergleichen mit einem Glas, das zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist: Ist es halb voll oder halb leer?

"Halb voll" bedeutet dann: Solange noch nicht was ganz Furchtbares passiert ist, solange man nicht mit Absicht was Böses getan oder was Gutes unterlassen hat, was man auch anders hätte machen können, ist es ja völlig menschlich, nicht perfekt zu sein, und man hat hinterher immer noch die Chance, dass es einem leidtut und man sich in Zukunft bessert.

"Halb leer" bedeutet, dass ich vom Ideal ausgehe. Ich stelle mir die Frage: Wie sollte der Mensch eigentlich sein, wie will ich eigentlich sein, wie wünsche ich mir, dass andere mit mir umgehen?

Und je klarere Vorstellungen ich von diesem Ideal habe, desto eher merke ich dann, wann ich davon abweiche. Dann spüre ich, wie ich mit einem bösen Gedanken eine Mauer zwischen mir und anderen Menschen aufrichte oder wie ich mit einem unfreundlichen Wort oder mit etwas Ungeduld andere Menschen verletze.

Sünde ist Trennung:

+ Trennung von mir selbst bzw von dem Menschen, der ich "eigentlich" bin

+ Trennung von meinen Mitmenschen, mit denen ich mich ja wohlfühlen könnte

+ Trennung von Gott, der das Beste für uns alle will, und der uns im Gewissen sagt, was dafür förderlich und was hinderlich ist

Das kommt auf die Religion an die die Sünde definiert