Ab wann ist man süchtig nach Alkohol?

17 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Regelmäßiger Alkoholkonsum führt in die Sucht.

„Alkohol ist ein hervorragendes Lösungsmittel: Es löst Familien, Ehen, Freundschaften, Arbeitsverhältnisse, Bankkonten, Leber und Gehirn auf. Er löst nur keine Probleme.“


jegor2  23.12.2013, 20:10

richtig gute antwort.

0

Verlauf und Definition der Alkoholkrankheit

Eine häufig gestellte Frage ist, wann ist ein Mensch alkoholkrank? Folgende Punkte haben wir dazu zusammengetragen:

Ein Mensch ist alkoholkrank, - wenn er nicht von selbst mit dem Trinken von alkoholhaltigen Getränken aufhören kann. - wenn er nach dem Trinken einer geringen Alkoholmenge ein unbezähmbares Verlangen nach mehr Alkohol verspürt. - wenn er bei seelischen Spannungszuständen ein Verlangen nach Alkohol verspürt - wenn er heimlich und alleine trinkt. - wenn er durch gewohnheitsmäßiges Trinken seine Organe schädigt. - wenn er durch das Trinken sich selbst und seine Umwelt schädigt und die Beziehungen zu seinen Mitmenschen stört.

Gegen die Alkoholkrankheit gibt es keine Heilmittel. Die Krankheit ist die Angst, sich selbst zu äußern - das ist das Grundproblem. Und diese Grundangst bleibt, wie auch die Alkoholkrankheit, ein Leben lang. Alkohol ist das zum Tode führende und für kurzzeitige, vermeintliche Befreiung sorgende Mittel.

Es gibt fünf verschiedene Typen von Alkoholtrinkern: - Typ A: Erleichterungstrinker, die Alkohol gezielt einsetzen, wenn sie Schwierigkeiten haben. Alkohol gibt ihnen eine scheinbare Sicherheit. Meistens sind sie körperlich (noch) nicht abhängig, aber sehr wohl seelisch. - Typ B: Gelegenheitstrinker - sie trinken, weil es eben dazu gehört. Beispielsweise zu Anlässen und in der Freizeit. Sie trinken regelmäßig und nicht selten große Mengen, haben häufig bereits Organschäden. Sie sind nicht körperlich oder seelisch abhängig. - Typ C: Gewohnheitstrinker (Spiegeltrinker) - sie müssen permanent einen Alkoholspiegel halten, da sie sonst stärkste Entzugserscheinungen erleiden. Nicht selten halten sie einen Spiegel von 2,5 Promille und mehr und verhalten sich damit ohne Ausfallerscheinungen. - Typ D: Quartalstrinker, diese Trinker verlieren in unterschiedlichen Zeitabständen die Kontrolle über ihren Alkoholkonsum. Sie können wochenlang keinen Alkohol trinken. Dann aber plötzlich überkommt sie ein unstillbares Verlangen nach großen Mengen Alkohol, was nicht selten in tagelangem Vollrausch endet. - Typ E: Der süchtige Alkoholiker. Diese Menschen sind regelrecht krank vom Alkohol. Sie sind körperlich und seelisch abhängig vom Stoff.

Phasen der Alkoholkrankheit:

Voralkoholische Phase - gelegentliches bis häufiges Erleichterungstrinken

Einleitungsphase - heimliches Trinken - ständig an Alkohol denken - Erinnerungslücken ("Filmriss") - anlegen von größeren Alkoholvorräten - verstecken von Alkohol - die ersten Gläser Alkohol gierig trinken - ausweichen, wenn vom Thema Alkohol die Rede ist - Schuldgefühle wegen des Trinkens

Kritische Phase - Kontrollverlust über das Trinken ("nicht-mehr-aufhören-können") - Selbstvorwürfe und starke Stimmungsschwankungen - Interessenverlust - morgendliches Trinken - Versuch nach einem Schema zu trinken (beispielsweise nicht vor einer bestimmten Uhrzeit) - zeitweilige Enthaltsamkeit - Konflikt mit den Mitmenschen und am Arbeitsplatz - häufiger Arbeitsplatzwechsel - erste Alkoholentzugserscheinungen wie Händezittern, Schweißausbrüche und sexuelle Störungen

Chronische Phase - jede alkoholische Flüssigkeit wird getrunken - tagelange Vollräusche - Geistesstörungen (Delirien, "Weiße-Mäuse-sehen") - Alkoholpsychosen - starke Angstzustände - Selbstmordabsichten - der Körper verträgt weniger Alkohol - Zusammenbruch wird zugegeben

Die Krankheit kann sich über viele Jahre hinweg ziehen. 15 bis 20 Jahre sind keine Seltenheit. Hört der Alkoholkranke mit dem Trinken auf, beginnt ein langwieriger Prozess, der auch durch Rückfälle unterbrochen werden kann. Die Genesung geschieht nicht von heute auf morgen. Der Betroffene muss erst nach und nach wieder das normale Leben lernen. Am geeignetsten hierfür ist die Therapie. Auch eine Selbsthilfegruppe ist ein gutes Trainingsfeld. Mit sehr viel Geduld erlangt der Betroffene nach einiger Zeit die zufriedene Abstinenz. Aber nach wie vor kann die geringste Menge Alkohol den Abstieg in die Suchtkrankheit bedeuten, egal wie lange man trocken ist.

Quelle: http://www.a-connect.de/stufen.php - und leider eigene Erfahrungen (bin aber mittlerweile schon ein Weilchen trocken)

Zum einen wenn man das sogenannte "Craving" verspürt. Das bedeutet, dass du, wenn du an einem Ort (z.B. Kiosk) oder in einer Situation (z.B. viel Stress/Kummer) bist, in der du öfter trinkst, plötzlich unstillbares Verlangen nach Alkohol bekommst. Zum anderen, wenn du trinken musst, um Entzugssymptome wegzubekommen, wie beispielsweise Zittern, Unruhe, Schwitzen etc..

Psychisch gesehen, wird's problematisch, wenn man sich immer in Krisensituationen dem Alkohol zuwenden (muss), weil man keinen anderen Ausweg sieht.

Generell kritisch wird's mit dem Alkoholkonsum, wenn man bereits morgens Lust bekommt zu trinken und alleine relativ große Mengen trinkt.

Da es verschiedene Typen von Alkoholikern gibt (schau mal hier: http://www.a-pawelzik.de/Alkohol/Alkoholiker_nach_Jellinek/alkoholiker_nach_jellinek.html), kann man es nicht immer genau sagen, ob eine Person, bei so oder so einem Trinkverhalten generell schon süchtig ist.

Ein recht eindeutiges Indiz ist zusätzlich zu den oben genannten Punkten, wenn man sich selbst oder Fremde im Rausch gefährdet (z.B. betrunken Autofahren und das regelmäßig) und einem das aber egal ist, bzw. man das billigend in Kauf nimmt.

Ich hoffe, ich konnte helfen. :) Liebe Grüße!


mikriki  22.12.2013, 17:28

Oha, das beinahe wichtigste hab' ich vergessen: der Kontrollverlust! Wenn man während des Trinkens, die Kontrolle über die aufgenommene Menge verliert und nicht mehr Aufhören kann, zu trinken.

0

Sobald diese Droge eingesetzt wird um die Gefühlswelt, die Wahrnehmung zu verändern. Alle anderen Worte sind Geschwätz drum rum. Und vieles von dem Geschwätz soll sogenannte Fachkompetenz nachweisen, Erklärungen abgeben die es dazu nicht geben kann, Schablonen herstellen die grundsätzlich nicht zu Leben passen.