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Naja, das kommt drauf an...

Theoretisch kann man sich mit einer Unterschrift absichern, wer mag, uns ischergehen, dass der andere auch wirklich will.

Allerdings hat der andere trotzdem noch jedes Recht, seine Meinung zu ändern oder irgendwas nicht zu wollen.

Also wenn es darum geht, zu zeigen dass einem das Einverständnis des anderen wichtig ist, oder gegen die eigene Unsicherheit, ok, aber es ist nur eine momentaufnahme vom Willen des Gegenübers, und der kann sich eben ändern.

Das allerwichtigste ist, auf Manipulation zu verzichten, ein Nein zu akzeptieren und den Gegenüber nicht zu drängen.

Funde ich nicht gut

Halte ich gar nichts von. Ich kann auch während des Geschlechtsverkehrs noch entscheiden, dass ich mit dem Typen doch keinen Sex mehr will und ich sehe es jetzt schon kommen, dass einige Männer auf ihr (nicht vorhandenes) Recht auf den Zugang zum weiblichen Körper bestehen. Bei der Vorstellung wird mir schlecht.

Schwachsinniger geht es kaum noch. Was wenn man so etwas "unterschreibt" und dann mitten im Sex merkt, dass man es doch nicht will? Darf dann das Gegenüber einen vergewaltigen, weil er sich auf irgendeine Unterschrift berufen kann? Darf er dann einseitig alle Praktiken ausführen, die ihm in den Sinn kommen? Oder muss man sekündlich die App herauszücken und Zusatzklauseln unterschreiben?

Sex ist nur dann gut, wenn es spontan passiert. Und nur weil es eine absolute Minderheit von Menschen gibt, die kriminelle Energie in sich tragen, ist es die komplett falsche Herangehensweise, der überwältigenden Mehrheit den Sex zu versauen, indem man sie verpflichtet, es todzuplanen.

Um es klar und deutlich zu sagen:

Wie steht ihr zu einvernehmlichen Sex per Unterschrift?

Niemand brauchte*) oder braucht eine "Unterschrift" für "einvernehmlichen" (bzw. generell "legalen") Sex. Punkt. Weder in Dänemark, noch sonst irgendwo in Europa.

PS: *) Der SD-Artikel ist von 2021(!), es gibt keine iConsent-App für diesen Zweck, sondern nur eine allgemeine App für Einwilligungen gemäß DSGVO (genannt wird als Anwendungsbeispiel Direktmarketing), und ob der Entwickler die App damals als Marketing-Gag mit diesem Thema publik machen wollte, oder ob er tatsächlich glaubte, dass es eine gute Idee wäre, kann vollkommen offenbleiben. Denn, s.o., "niemand brauchte oder braucht ..."

Funde ich nicht gut

Der Staat begibt sich in einen Bereich, den er nicht kontrollieren, oder vertraglich absichern kann. Was meine ich damit?

z.B.

Darf ich sie fingern?

Wie tief darf ich sie fingern?

Darf ich sie penetrieren?

Wie tief darf ich sie penetrieren?

Brauche ich einen Sachverständigen für die Messung?

Was, wenn sie während eines Stoßes ihre Meinung ändert?

Darf sie mich dann wegen Vergewaltigung anzeigen, weil ich den Stoß vollendet habe?

Darf sie mich anzeigen, wenn es ihr ein wenig weh getan hat?

Darf ich auf ihren Po klatschen?

Darf ich ihr Bein zur Seite schieben, ohne sie vorher gefragt zu haben?

Was, wenn ihr der Sex nicht gefallen hat? In dem Fall kann sie jeden Mann belangen, weil er ihr im Bett nicht zugesagt hat.

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Könnt ihr die Lächerlichkeit des Unterfangens erkennen?

Wir bewegen uns in einen Bereich, wo die Frau völlig aus der Verantwortung genommen werden kann, egal mit wem sie sich einlässt.

Das ist juristisch, sowie persönlich total ungesund. Für eine gesunde Gesellschaft völlig zerstörerisch und vernichtend.

Wir müssen den Spieß umdrehen und die Frau für ihre Partnerwahl in die Zange nehmen. Egal ob uns das gefühlsmäßig und moralisch nicht zusagt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Beobachtung und Mustererkennung.