Wie kann man eine Fantasygeschichte anfangen?

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Ich hab mir da bei meinem Buch bisschen von Ursula Poznanski inspirieren lassen.

Bei ihren Büchern ist es oft so, dass sie einfach mittendrin sozusagen anfängt. Also zum Beispiel:

Lukas sass in der Bahn und war tief in seine Zeitschrift versunken, als der Zug mit einem Ruck zum stehen kam. Fast hätte er seine Haltestelle verpasst....und und und

Ich find das ziemlich cool so, da man dann sozusagen sofort mitten im Geschehen ist und trotzdem weiss man zuerst nicht auf was das schliesslich hinausläuft.

Verstehst du?

Woher ich das weiß:Hobby – Hab schon viele Bücher gelesen

Kommt auf die Geschichte an, und wo du hin willst. Und auch darauf, wieviel dein Leser am Anfang schon wissen darf. Fang erstmal irgedwo an. Es muss nicht der Anfang sein. Es kann ein Gespräch, eine Szene eine Charakterbeschreibung oder einfach nur eine lose Ansammlung von Begegnungen sein. Viele meiner Geschichten haben sich erst ganz am Ende zu einer zusammenhängenden Story zusammengfunden. Ich habe parallel an verschiedenen Handlungssträngen gearbeitet und erst später ein Ganzes daraus gemacht.

Dies hier ist eine Szene, die dazu dient meinen D&D Charakter in die bestehende Gruppe einzufügen. Es ist einfach eine Idee, die ich ausgearbeitet habe, nachdem mein alter Charakter leider hops gegangen ist. Sie dient nur dazu unserem SL einen Eindruck von dem zu vermitteln, was ich mir (zusätzlich zur Backstory) vorstelle:

Als der schwarze Schleier vor meinen Augen verschwindet, bin ich wieder in meinem eigenen Körper. Thessia hat den, nach dem Kampf sowieso geschwächten Biest, ohne Schwierigkeiten zu Boden geschickt. Das wird wohl zur Gewohnheit… Ich will mich aufsetzen, doch plötzlich hält Mavka mir ihren Dolch an die Kehle, währen der Mönch meinen Brustkorb mit dem Kampfstab auf den steinigen Boden des Tempelkellers drückt. Ihre Blicke sind lauernd, abwartend. Ich erstarre in der Bewegung und atme so flach wie möglich weiter. Ich hätte es vorrausehen müssen. Wir werden immer Geächtete sein, egal wie bereitwillig wir uns dem Feind stellen.

Thessia verstärkt den Druck ihres Stabes.

„Ich werde Dir jetzt eine ganz einfache Frage stellen. Und ich möchte, dass du sehr gut über deine Antwort nachdenkst: Wer bist Du?“

Ich öffne den Mund und will reflexartig mit meinem Namen antworten, schließe ihn jedoch wieder und knirsche stattdessen mit den Zähnen. Hinter meinem Kopf knurrt Mavka. Ich schließe die Augen. Hinter meiner Stirn toben die möglichen Antworten und Gegenantworten. Kein Szenario endet gut für mich. Als ich zum Sprechen ansetze ist meine Stimme rau und abgehackt. Mavkas Klinge liegt immer noch dicht an meinem Hals. „Ich glaube, eine Erklärung würde zu lange dauern. Wenn ihr mir erlaubt, mein Kettenhemd und das Wams auszuziehen, könnte ich euch zeigen, wer ich bin. Ich habe eine Armbrust in meinem Rucksack, wenn ihr euch damit besser fühlt. Aber ihr habt mein Wort, dass ich nichts Dummes versuchen werde.“

Außerhalb meines Sichtfeldes wühlt Alba in meinen Sachen. Ich höre, wie sie die Waffe spannt und näherkommt. Thessia und Mavka ziehen sich von mir zurück, bleiben aber alarmiert. Ich setzte mich auf, löse den Waffengurt, meine Äxte sind weg, und streife mir das Kettenhemd über den Kopf. Alles in mir sträubt sich dagegen, aber was soll ich tun? Ich würde gerne ein Teil der Gruppe werden. Ich bin nicht der Typ, der gerne alleine durch die Welt streift. Ich mag die drei Mädels und sie haben ein recht zu wissen, mit wem sie reisen. Ich beruhige meinen rasenden Herzschlag und die sich jagenden Gedanken mit dem Leitspruch unseres Ordens, den mich Vater lehrte. „Fokus und Konzentration Dante. Wenn Du dich ablenken lässt, wird die Werbestie die Kontrolle übernehmen und dann wird jeder sterben, der das Pech hat sich in Deiner Nähe aufzuhalten. Fokus und Konzentration. Also, noch einmal, Junge…

Gewandet in Schatten – dienend dem Licht
Die letzte Bastion, wenn das Dunkel spricht
Den Pakt nie geb
rochen – gebunden durch Blut
An den Jäger, der an meiner Seite ruht

Ich ziehe auch das Wams aus und gebe den Blick auf meinen Oberkörper frei. Fast rechne ich damit, einen Bolzen zwischen die Augen zu bekommen. Ich weiß was die anderen sehen. Ich kenne die Tätowierung genauso gut wie die Farbe meiner Augen oder die Narben meiner Hände.

Das blau-rote Wabenmuster zieht sich vom Brustbein ausgehend über die linken Rippenbögen, Schlüsselbein, Schulter und Arm bis kurz vor das Handgelenk. Mache Symbole wiederholen sich, andere sind einzigartig. Einzigartig wie die Herzrune, die das ganze Gefüge zusammenhält. Wird sie beschädigt, verliere ich die Fähigkeit Blutmagie zu wirken. Ein Geheimnis, das niemals jemand außerhalb eines Blutjäger-Ordens erfahren darf. Ich atme tief ein und zittere nicht nur vor Kälte. Mavka ist die erste, die spricht. Ihre stimme trieft vor Hass. Kein gutes Zeichen…

„Ein Blutjäger?!? Alba, wenn er auch nur zuckt, oder das Maul auf macht, jag‘ ihm den Bolzen zwischen die Augen. Man kann ihnen nicht trauen… alles Mistkerle. Es würde mich nicht wundern, wenn seinesgleichen hinter dem Überfall steckt.“

Ich kann hören, wie sich Alba anspannt, die Wurfarme meiner Waffe knarren leise in ihren Händen. „Ist das wahr?“ Die Stimme des Tieflings zittert. Das Grauen ist noch frisch in ihrem Gedächtnis. Vorsichtig drehe ich den Kopf und sehe die Druidin an.

„Ich weiß es nicht“ gebe ich zu. „Ich weiß nicht, was hier passiert ist. Dieser Tempel… einiges kommt mir bekannt vor, aber ich habe mit all dem nichts zu tun. Glaub mir Alba, ich…“ Mavka fällt mir ins Wort, den Dolch gezückt „Hör auf zu Lügen! Wir haben gesehen, was passiert ist, DU hast die Leute hier auseinandergerissen, Du bist ein kaltblütiger Killer!“

„Mavka“ Thessias Stimme ist ruhig, aber bestimmt. „Lass Dante ausreden. Ich würde gerne wissen, was das alles zu bedeuten hat. Alba, nimm die Armbrust runter. Sonst verletzt sich wirklich noch jemand. Und Du…“ sie dreht sich zu mir „… keine vorschnellen Aktionen. Was hast Du mit dem hier zu tun? Und WAS bist du?“

Ich sacke in mich zusammen, die Müdigkeit nach dem Kampf wird immer schwerer und die Kälte, die von unten in meinen Körper kriecht, macht es mir nicht leichter, die Konzentration aufrecht zu halten. „Können wir das draußen klären? Ich bin wirklich erschöpft und…“ ein vorsichtiges Lächeln schleicht  sich auf mein Gesicht, „...ich bin wirklich nicht hier, um irgendeinen alten Gott zu wecken.“

Woher ich das weiß:Hobby – Leseratte von Anfang an (SF+Fantasy)

Also folgendes:

  • du brauchst eine Idee (eine Handlung der Geschichte oder eines Kapitels)
  • Mindestens einen Charactere mit dem du die Geschichte beginnst
  • vielleicht hilft es dir vorher ein Cover zu designen damit du ein Bild vor Augen hast zur Geschichte
  • überlege dir die Eigenschaften deines Characters und füge mehrere charactere hinzu nach bedarf
  • entscheide wer die guten und die bösen sind ( falls so etwas vorkommen soll) zb ein böser Zauberer und ein guter Krieger
  • so spielt sich das ganze ab? Suche dir eine Zeit aus und einen Schauplatz
  • lass dir dabei helfen mit ideen von Freunden etc wie deine Geschichte verlaufen soll

du kannst dich sonst gerne privat melden wenn du hilfe brauchst etc:)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung