Was nützt eine Beziehung, wenn man keinen Sex hat?
Hallo,
das Thema Sex vor der Ehe geht mir einfach nicht aus dem Kopf und es scheint für mich einfach unmöglich, das bis zur Ehe auszuhalten. Ich meine, ich bin 19! Soll ich etwa mit 20 heiraten, nur damit ich endlich intim mit der Frau werden kann?
Es könnte generell so viele Schwierigkeiten verursachen, wenn einer von beiden nicht darf, obwohl es der andere möchte und Beziehungen können dadurch in die Brüche gehen. Ganz ehrlich, Christ sein hin oder her, doch mir ist Sex dennoch sehr wichtig und es gehört für mich in einer Beziehung auch einfach dazu.
Was soll ich denn bspw. machen, wenn ich mit einer zusammen komme und alles, was über das Küssen darüber hinaus geht, nicht erlaubt ist (also Sex)
Viele Christen sagen sogar, dass sie das Sexuelle in einer Liebesbeziehung erst einmal komplett raus lassen würde, also selbst das Küssen.
Da frage ich mich allerdings, warum man sich dann überhaupt einen Partner/ eine Partnerin sucht, wenn man seine Liebe zum Gegenüber sowieso nicht in vollem Umfang zeigen kann!?
Allgemein scheint mir dieses ganze Konzept der Ehe langsam nicht mehr so sinnig, denn das ist wieder so viel bürokratischer Kram und wenn man sich trennt, muss man die Scheidung einreichen blablabla, anstatt einfach jeder Zeit die Möglichkeit zu haben, auch ohne amtliches Schreiben sich trennen zu können.
Trotz dessen, dass ich bekennender Christ bin, denke ich immer noch eigenständig nach und hinterfrage auch Dinge und wieso sollte mich denn z.B. Gott in die Hölle schmeißen, nur weil ich Sex vor der Ehe habe, obwohl ich sonst ein freundlicher und hilfsbereiter Mensch bin?
Ich kann einfach nicht verstehen, was an dieser Sünde so extrem schlimm ist, dass sie sogar zu den Todsünden zählt und mit Mord in einer Kategorie ist… WTF…
Kein Schwein juckt es doch da draußen, ob man jetzt Sex vor der Ehe hat und solange beide es wirklich wollen, sehe ich da absolut kein schlimmes Vergehen dahinter, auch wenn die Kirche oder die Bibel das anders sehen. Wenn ich allerdings bewusst und aus niederen Beweggründen einem Menschen das Leben nehme, ist das doch nicht mit Sex vor der Ehe zu vergleichen. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge - Bei der einen Sache schade ich absolut keinem und fördere sogar noch meine Gesundheit, denn Sex ist nachweislich gesund
(vorausgesetzt beide wollen es)
und beim Anderen schade ich nicht nur dem Opfer, das ermordet wird, sondern gleichzeitig auch noch sämtlichen Angehörigen der Person, die dann darunter leiden müssen.
Ich verstehe einfach nicht, was an diesen sexuellen „Vergehen“ immer so schlimm ist. Mir scheint es fast so, dass alles, was mit Liebe und Lust zu tun hat, vom Teufel kommt, doch wenn man wirklich keinen Sex vor der Ehe haben darf - Wieso sollte ich dann überhaupt eine Beziehung eingehen?
Du kannst dir nicht vorstellen, wie hart das für mich ist, bis zur Ehe darauf zu warten. Ganz ehrlich, ich wäre viel entspannter und lieber zu den Menschen, wenn ich guten Sex habe und darum geht es ja im christlichen Glauben.
8 Antworten
Ich habe das so verstanden das es wichtig ist das man sich rein hält und nicht unzüchtig ist. Denn wenn beide bis zu Ehe Warten, gibt es keine Streitigkeiten. Niemand hat einen direkten Vergleich mit jemand anderen und Gott hat Mann und Frau geschaffen damit sie eins werden. Gott hat die Ehe geschaffen damit wir Menschen nicht unzüchtig sind weil Gott Unzucht, Hurerei ... Hasst. Diese Sünden verletzen andere Menschen und wir sündigen auch an unseren eigenen Leib. Ich persönlich finde es gut bis zur Ehe zu warten und ich wünschte ich wäre nicht so neugierig gewesen das dich das warten auf den richtigen Partner aufjedenfall lohnt. Alle Menschen auf der Erde sind Sünder und am Ende stehst du alleine vor Gott da und es ist egal was deine Mitmenschen denken. Jeder Mensch kann natürlich ins Reich Gottes kommen wenn er buße tut und von seinen Sünden umkehrt.
Ich hoffe ich konnte dir irgendwie weiterhelfen
Du sollst deinen Partner nicht heiraten, um an ihm deine sexuellen Gelüste zu befriedigen, sondern, weil du ihn liebst und mit ihm, soweit möglich, eine Familie zu gründen. Und wenn es in einer Beziehung nicht um Liebe geht, sondern um die Befriefigung eigener Gelüste, so wird die Beziehung zugrundegehen, weil Egoismus kein Fundament dafür ist.
und wieso sollte mich denn z.B. Gott in die Hölle schmeißen, nur weil ich Sex vor der Ehe habe, obwohl ich sonst ein freundlicher und hilfsbereiter Mensch bin?
Der Monotheismus an sich ist eine Religion der Mächtigen. Egal ob in Ägypten von Pharao Echnaton, im Judentum von Mose, im Christentum von der katholischen Kirche oder im Islam von Mohammed, immer wurde der Monotheismus von Oben verordnet und mit Gewalt, Folter und Mord durchgesetzt. Die Vielgötterei im Volk wurde massiv bekämpft. Diejenigen, die den Monotheismus verordnet haben, waren immer Machtmenschen und es ging ihnen immer darum, durch die Religion Macht über das einfache Volk zu erlangen und diese zu festigen. Eines der eingesetzten Machtmittel im Rahmen der Religion besteht darin, Regeln aufzustellen, die sowieso niemand einhalten kann oder will, noch nicht einmal die religiösen Führer selber, was sie aber tunlichst verheimlichen. Damit kann man alle Menschen zu Sündern stempeln, um ihnen dann ordentlich Angst vor der weltlichen oder göttlichen Macht einzujagen. Denn eines wussten die Machtmenschen schon vor ein paar Tausend Jahren: wer Angst hat, lässt sich leichter manipulieren und unterdrücken.
Trotz dessen, dass ich bekennender Christ bin,...
Dann solltest du auch das bedenken:
Am Anfang stand Jesus von Nazareth, der sich selber regelmäßig als Jesus Menschensohn betitelte. Dieser Jesus entwickelte eine Lehre, die auf Nächstenliebe und auf gutem Tun beruht. In diesem Sinne sagte er auch, dass er die Welt von Sünden befreit und wer ihm folgt, wird frei von Sünde sein und das Himmelreich erlangen. Mit „ihm folgen“ meinte er, dass man seine Lehre beachten und nach ihr leben solle. Von einer Erbsünde oder einer Erlösung durch den Kreuzestod sprach er selber nicht. Daher fasste er seine Lehre in dem Satz zusammen (Matth. 7,12):
„Alles nun, was ihr wollt, daß die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso; denn dies ist das Gesetz und die Propheten.“
Jesus war auch gegen einzuhaltende Rituale und Festtage. So aß und trank er entgegen der religiösen Vorschriften mit den Damen des horizontalen Gewerbes und Geldeintreibern am heiligen Sabbath.
Das, was für die Priesterkaste im Sinne der Religion alles Sünde war, spielte für Jesus keine Rolle. Er rettete sogar eine angebliche Sünderin vor der Steinigung und sprach: „Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“. Er lehnte also die irdische und religiös begründete Bestrafung für Sünden ab. In diese Richtung predigte er auch: "Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, halt, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist, während du doch den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann magst du sehen, wie du den Splitter herausziehst, der in deines Bruders Auge ist!"
Er hat auch nur selten über Sünden geredet. Du kannst ja selber mal suchen, wo in den wörtlichen Zitaten Jesu Sünde überhaupt vorkommt. Das ist sehr selten der Fall.
Im Prinzip hat Jesus nur drei Fälle genannt, die in seinen Augen als unverzeihliche Sünde zu werten sind:
- Lästerung wider den heiligen Geist
- andere daran zu hindern, seiner Lehre zu folgen, also daran zu hindern Gutes zu tun und Böses zu unterlassen
- Ehebruch. Der Ehebruch ist auch die einzige Stelle, wo sich Jesus überhaupt in das Sexualleben einmischt. In heutigen Worten müsste man sagen: „Wer in einer Beziehung lebt, hat treu zu sein“. Ansonsten hat Jesus nichts sexuelles verurteilt, weder Selbstbefriedigung noch irgendwelchen Spass, Fetische, besondere Praktiken oder vorehelichen Verkehr. Die Grenze liegt gemäß der Goldenen Regel nur dort, wo andere gegen ihren Willen zu etwas gezwungen werden oder gar beschädigt werden.
In den ersten Jahren nach Jesu Tod bildeten sich im Urchristentum ganz verschiedenen Zweige heraus, die sich in den ersten Jahrhunderten auch noch weiterentwickeln und getrennte Wege gehen konnten. Besonders zu erwähnen wären die Gnostiker oder auch die Manichäer oder Arianer, um nur einige zu nennen.
Eine dieser vielen Richtungen wurde durch Paulus begründet. Paulus führte aber nicht die Lehre Jesu fort sondern er begründete eine ganz neue Lehre. Er machte aus dem Verkünder einer Lehre (Jesus von Nazareth) den Verkünder einer ganz neuen Lehre (Jesus Christus). Im Mittelpunkt der paulianischen Lehre stand auch nicht mehr das rechte Tun, sondern der rechte Glauben. Nicht mehr die Goldene Regel Jesu stand nun im Mittelpunkt, die wurde ganz zur Seite gedrängt. Paulus formuliert einen ganz neuen Mittelpunkt seiner Lehre: „Wer nicht an die Auferstehung Jesu von den Toten glaubt, für den ist das Christentum hinfällig.“ Nicht umsonst ist daher Ostern bei den Pauluschristen mit der höchste religiöse Feiertag, während es einen Verkündungstag zur Feier der Lehre Jesu bzw. zur Feier der Bergpredigt erst gar nicht gibt.
Erst Paulus, der Erfinder des eigentlichen Christentums, der dabei die Lehre Jesu teils in ihr Gegenteil pervertierte, mischte sich massiv ins Sexleben ein. Er war von Grund auf Frauen- und Sexfeindlich und war der Meinung, für den Glauben sei es besser auf Frauen und Sex ganz zu verzichten. Da aber Sex nun mal für die Vermehrung erforderlich sei, sei er dafür notgedrungen erlaubt, aber auch nur so, dass er seinen Zweck erfüllt und dabei möglichst keinen Spass macht. Auf dieser Lehre baut auch die Sexuallehre der katholischen Kirche auf.
Genau diese Katholiken stellten dann im 4. Jahrhundert die Bibel zusammen. Dabei ließen sie nur zu, was ihrer, also der paulianischen Lehre entsprach. Deshalb nimmt Paulus auch einen so ungeheuer großen Raum im Neuen Testament ein. Alle anderen Schriften, die es aus den anderen Zweigen des Urchristentums gab, wurden dagegen verdammt und fast vollständig vernichtet. Zum Glück haben aber doch einige dieser verdammten (apokryphen) Schriften in ihren Verstecken wie z.B. bei Nag Hammadi oder in den Höhlen bei Qumram überlebt. Daher wissen wir heute, dass in diesen von den Paulianern verdammten Schriften, wie z.B. dem Thomasevangelium, das ausschließlich aus wörtlichen Zitaten von Jesus besteht, nichts für aber vieles entgegen der Lehre des Paulus steht. Dort wird von Jesus weder die allgemeine Sündhaftigkeit, die Frauenfeindlichkeit, die Gründung einer Kirche und Priesterkaste, die Lustfeindlichkeit oder die Einhaltung spezieller Regeln gefordert, sondern im Gegenteil, er spricht sich dort sogar ausdrücklich dagegen aus.
Die paulianische Lehre wurde dann von den katholischen Kirchenlehrern noch weiter im Sinne der Priesterkaste zur Unterdrückung und Ausbeutung des einfachen Volkes ausgeweitet. So erfand dann auch Augustinus die Erbsündenlehre, wie sich in Dokumenten der Vatikanbibliothek nachlesen lässt. In der weiteren Geschichte spalteten sich dann von den Katholiken diverse andere Kirchen und Glaubensrichtungen ab, wie z.B. Protestanten, Evangelikale etc. pp., die im Prinzip aber immer noch auf der paulianischen Lehre basieren und den Schriften des Paulus folgen. Das sind die sogenannten Pauluschristen.
Du musst dich nun entscheiden, welchen Weg du gehen möchtest:
Den des Jesus von Nazareth und seiner Lehre. Dann tue Gutes. Dann liebt Gott auch dich, nach den Worten Jesu. Dann halte dich von Kirchen, Priestern und religiösen Führern fern, die die Lehre des Paulus vertreten und dir wegen vorehelichem Sex Sündhaftigkeit einreden wollen.
Oder du gehst den Weg eines frommen Pauluschristen weiter, beachtest die Lehre des Paulus, unterwirfst dich der paulianischen Lehre sowie seinen Nachfolgern, die ihn propagieren, verrätst weiter die Lehre Jesu, und hast weiterhin ein schlechtes Gewissen wegen deiner angeblichen Sündhaftigkeit. Du verdirbst dir damit das irdische Leben, und kommst dadurch nach den Worten des Paulus in den Himmel, wirst aber nach den Worten Jesu damit garantiert nicht das Himmelreich erlangen.
nicht jeder zeigt seine liebe sexuell oder körperlich. man fühlt sich von der Person geliebt. man liebt sie aus dem Herzen. viele meinen auch dass man sie so mit dem Partner viel mehr verbunden fühlt, weil es auch was schönes ist wenn man es mit der richtigen und wahren liebe macht. Aber ich würde es nach der eher wegen meinem glauben machen
Die Sexualität wird von den meisten Religionen deshalb unterdrückt um die Menschen beherrschbar zu machen. Viel mehr steckt da nicht dahinter.
Übrigens muss innerhalb der christlichen Kirchen in der genannten Frage unterschieden werden. Für Protestanten ist Sex vor der Ehe nicht verboten sondern lediglich Ehebruch nach der Ehe.
Wenn du nicht katholisch oder orthodox bist wärest du also auch als Christ von dem Problem des Sex vor der Ehe nicht betroffen.