Warum onaniert ein Mann in einer sexuell ausgefüllten Beziehungen trotzdem?
Mein Freund befriedigt sich mehrmals die Woche selbst und verheimlicht es vor mir. Wenn ich ihn darauf anspreche, streitet er alles ab - macht es aber am nächsten Tag wieder. Kann er das nicht einfach lassen und stattdessen mit mir Sex haben? Ich habe immer Lust auf Sex. Warum genügt das nicht?
Was ist die Motivation Nacktbilder und Videos im Internet zu durchforsten? Ich möchte es gerne verstehen...
12 Antworten
Ich verstehe gut, dass Du eifersüchtig und sogar verletzt bist. Es ist zwar völlig natürlich, dass sich ein Mensch selbstbefriedigt - auch innerhalb einer Beziehung. Es sollte einem immerhin erlaubt sein, seinem Körper auch allein etwas gutes zu tun. Dennoch kann es dem Partner sehr wehtun, bei etwas so intimen ausgeschlossen zu werden. Das Gefühl wird noch stärker, wenn man selbst sexuell aktiv sein möchte und sich vielleicht durch die häufige Selbstbefriedigung des anderen in dieser Hinsicht vernachlässigt fühlt.
Lass Dich nicht davon erschrecken, dass Dein Freund sich dazu Bilder oder Videos von anderen ansieht. Das dient nur der optischen Stimulation, wenn er mit sich allein sein möchte und wird Dich nicht ersetzen.
Es ist schade, dass er nicht offen Dir gegenüber ist. Wenn Du ihm Deine Bedenken und Gefühle offenbart hast, und er nicht darauf eingeht, es nicht "zugibt" und um Verständnis wirbt, dann wird sich das Störgefühl, das dadurch bei Dir entsteht, nicht auflösen. Du kannst diese Gefühle ja auch nicht einfach ausschalten. Das kann dann zu Kontrollzwang führen, dazu, dass Du Dich und Dein Leben einschränkst um ihn - vielleicht unbewusst - zu überwachen. Das wiederum wird seinen Wunsch nach Privatsphäre verstärken, wodurch ihr Euch schließlich noch weiter voneinander entfernt.
Ich kann Dir also nur raten, mit ihm über Deine Sorgen zu sprechen, aber auch über Deine (und seine) Offenheit. Vielleicht hat er sexuelle Wünsche, die er sich nicht traut auszusprechen und deshalb in seiner Phantasie auslebt. Letztlich musst Du für Dich entscheiden, ob Du damit leben kannst oder ob es Dich dauerhaft belastet. Das Problem ist nicht die Masturbation selbst, sondern der Umgang damit, von Dir und von ihm.
Es sind zwei verschiedene Dinge ob man sich selbst berfiedigt oder Sex hat. Wenn sich dein Partner selbst befriedigt hat das nicht zwangsläufig mit dir zu tun. Lass ihm seinen Spass ;-)
Er muss es sich halt auch manchmal machen wenn du nicht da bist oder keine lust hat und möchte seine eigenen bedürfnisse vllt auch mal stillen
lass ihn doch, dann geht er dir wenigstens nicht fremd. machst du es dir nicht selbst?
Hallo!
Der Antwort von Lacarian kann man nur noch beipflichten und recht wenig hinzufügen. Die Selbstbefriedigung (auch in einer Beziehung) ist etwas ganz natürliches und kommt eben auch in einer solchen vor. Dies ist oft unabhängig von der sexuellen Auslastung der Partner.
Die bei der Selbstbefriedigung erhaltenen Gefühle sind oft vollkommen verschieden im Vergleich zu jenen, die man beim Sex erhält, was z.B. an einem unterschiedlichen Hormonlevel liegt, aber es kann eben auch daher kommen, dass man sich während der Selbstbefriedigung mit Dingen und Wünschen beschäftigt, die man dem Partner so nicht offenbart. Oft gibt es auch Probleme bestimmte Gelüste und Wünsche in der Realität auszuleben, wobei man dann versucht, dies über Pornographie, Fanfictions o.ä. zu tun und das Problem damit zu kompensieren.
Manchmal kommt es aber auch vor, dass die Selbstbefriedigung scheinbar der Ersatz für sexuelle Zweisamkeiten ist, was natürlich nicht sein sollte. Dies kann aber verschiedene Ursachen haben, angefangen von zu viel Stress und zu wenig Zeit für ausgiebigen Sex, bis zu einer Angst oder Unmöglichkeit, verschiedene Dinge mit dem Partner auszuleben.
Am häufigsten und gesündesten ist es, sich sowohl um seinen Partner als auch um sich selbst zu kümmern, denn das erschafft einer Vielfalt der Lüste und befriedigt letzlich am meisten.
Man kann dir also nur raten, dich mit deinem Partner einmal in aller Ruhe über seine (und auch deine!) sexuellen Wünsche und eventuellen Probleme zu unterhalten und dies von Zeit zu Zeit zu wiederholen, denn nur, wenn die Sexualität in einer Beziehung auf einer Vertrauens- und Verständnisbasis aufgebaut ist, bleibt sie auch über lange Zeiträume hinweg befriedigend.
Ebenfalls kannst du versuchen, die Selbstbefriedigung an sich als zum Teil sogar medizinisch/psychologisch wertvoll oder notwendig anzusehen, da man durch sie seinen eigenen Körper und seine Wünsche besser kennen und kontrollieren lernt. Vielleicht gelingt es dir ja, die Selbstbefriedigung (womöglich auch deine eigene) als natürlich und schön anzusehen, was eurer Beziehung sicherlich weiterhelfen kann.
Gruß
Die Zwiege