Warum hören Leute freiwillig Ballermannhits?
Ich habe eine Frage, die mich wirklich beschäftigt:
Warum zum Geier hören Leute freiwillig Ballermannhits? Die Texte sind extrem primitiv und es geht eig. immer ums f**ken und saufen. Aktuell angesagte Titel sind ja "Ich bin wieder bumsbar", "Layla", "Ich verkaufe meinen Körper ganz, ganz billig", "Fuck, ich bin wieder blau wie der Ozean", "Heim in dein Bett", ...
Letztens eine Frau kenenngelernt, die sagt sie war am Ballermann und es war richtig geil, das muss man mal gemacht haben... man muss sich natürlich komplett zusaufen dass man es aushält, weil es extrem eng ist und so... aber extrem geil. Und sie hört auch privat Ballermannmusik. So hübsch wie sie auch war, konnte ich sie absolut nicht mehr Ernst nehmen. Ich bin absolut keine Spaßbremse, aber das war einfach extrem abturnend.
Auch war ich letztens auf einer Geburtstagsfeier, wo nur noch Mallemusik gelaufen ist, ich kam mir extrem fehl am Platz vor.
Bitte erklär mir mal jemand den Hype? Bin ich nicht normal, dass ich da Ohrenkrebs bekomme, oder sind's doch die anderen?
10 Antworten
Diese "Hits" haben zum einen einfach strukturierte Melodien und Rhythmen mit Ohrwurmqualität. (D.h. egal ob sie einen nerven oder nicht - man prägt sie sich ein.) Sie eignen sich damit super zum mit grölen. Ebenso sind die Texte so schlich gestrickt, dass man sie sich auch mit ordentlich Promille ohne Probleme merken kann (und meistens haben sie ja auch das Niveau, auf das man nach genug Bier herab sinkt.)
Bei den Liedern geht es einfach um Hirn ausschalten und Party machen. Für gewöhnlich meide ich solche Veranstaltungen und solche Musik auch. Normal würde ich sie mir nicht anhören.
Allerdings: aus eigenem Erleben (ich wurde von Kollegen auf Dienstreise mal in ein großes Bierzelt "entführt" wo im Grunde auch so eine Art Mallorca-Party war) wenn man das Hirn ausschalten kann und die Stimmung stimmt, dann reißt einen dieser Quark tatsächlich mit.
Freiwillig Ballermannhits hören? -
Warum der eine das tut, aber der andere nicht - das, scheint mir, lässt sich mit 'Geschmack' noch ziemlich wertfrei erklären.
Will man diesbezüglich genauer werden, läuft es auf 'Niveauunterschied' hinaus - und ab da würde ich lieber einen Soziologen hinzuziehen, um passende Worte zu finden.
Mit dem Gefühl der Überheblichkeit kommt nämlich niemand weiter, auch wenn jeder Liga klar wird, dass es dabei nie Augenhöhe geben kann. Zu riesig ist der Unterschied der musikalischen Bedürfnisse. ^^
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Mir fiel gerade wieder eine Sendung über Musikfolter ein, die zugegebenermaßen in irakischen Gefängnissen und auch in Guantanamo auf Kuba sowie in Afghanistan. systematisch eingesetzt wurde.
Dabei spielte die Art der Musik keine Rolle: ein Musikphilosoph an der Universität Witten-Herdecke hat 'herausgefunden, dass man nicht nur mit hartem Hip-Hop und Death Metal Menschen foltern kann, sondern auch mit süßem Kindergesang. Die posttraumatische Wirkung von Musikfolter hält ein Leben lang an.'
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Ich meine, es müsste so eine Art Massenphänomen sein, bei dem das Individuum sich sicher und geborgen fühlt, solang es von Gleichgesinnten umgeben ist.
Da möchte man doch lieber Malle meiden, wenn man eh auf andere Stilrichtungen abfährt.
Diesen Mist kann man wirklich nur stockbesoffen ertragen. Da aber mit zunehmendem Alkoholpegel die Urteilskraft stark nachlässt, kann man die Qualität er Geräuschkulisse auch nicht mehr nach vernünftigen Maßstäben beurteilen.
Es sind also eindeutig die Anderen, bei denen was nicht stimmt. — Du bist sicher auch nicht der Typ, der sich sinnlos ins Koma säuft, nur weil es die Anderen geil finden.
Bleib wie Du bist, höre die Musik, die Dir gefällt und halte Dich von Idioten fern.
Ich glaube, dass es sowas braucht, um die eher etwas dunkleren Kerzen auf der Torte zu beschäftigen. Das ist das selbe wie mit dem Fußball.
Es braucht einfach „Brot & Spiele fürs Volk“. Die Menschen sollen beschäftigt bleiben damit nicht zu viele anfangen ihr Hirn einzuschalten um dann anschließend mit der Fackel in der Hand durch die Straßen zu ziehen.
Gerade bei Musik gehen Geschmäcker auseinander. Ich bin voll bei dir. Ich mag diese Musik null. Ich höre zu 99,9 Prozent Metal, freue mich wie doof aufs Iron Maiden Konzert in knapp 4 Wochen...auf Arbeit dudelt den ganzen Tag Radio, einfach nur grausam was da gespielt wird.