Unzufriedenheit im Sexleben - Langjährige Beziehung beenden?
Ich bin 52 und meine Frau ist 51. Wir kennen uns seit 15 Jahren. Wir verstehen uns noch immer ausgezeichnet und halten zusammen. Nach außen hin sind wir ein gutes Paar. Anfangs war auch der Sex erstklassig, nur wurde er mit der Zeit weniger. Wir sind beide unfruchtbar und somit haben wir keine Kinder und konzentrierten uns beide auf Karriere. Der Sex wurde weniger, aber Erfolg und weniger finanzielle Sorgen im Leben machten das wett.
Einige Jahre später hatten wir höhere Einkommen und Rücklagen und somit fiel das Leben leichter. Wir entschlossen uns beruflich ruhiger zu werden. Nur der Sex wurde nicht wieder mehr, sondern noch weniger. Alle 2 bis 3 Monate kam immer das selbe Spiel. Kurz rein und raus im Doggystyle. Es war schon so weit vorhersehbar, dass ich genau wusste, sie steigt mit ihrem rechten Fuß auf das Bett, zog den linken nach, machte mit dem rechten Fuß einen Schritt über die Bettmitte und drehte sich dabei in Richtung Kopfteil. Sie kniete sich mit dem rechten Bein hin und dann mit dem linken. Dann kam ein Arschwackeln und auch das war immer wieder das gleiche langsam rechts, langsam links und dann das ganze noch 3x schneller und es ging los.
Im Besten Fall war ich schön prall gefüllt, damit das Trauerspiel schnell vorbei gehen würde. Meistens 2 Minuten später war es eh schon vollbracht. Es wurde kurz geduscht. Ich war froh, dass ich wieder zurück zu anderen Sachen konnte. Ich fand mich damit ab, dass es so aussah, als ob sie keine Lust mehr hätte. Ich würde gerne täglich, aber in so einer Situation bleibt einem ja noch immer die Selbstbefriedigung unter der Dusche.
Im letzten Frühling, nach so einem Trauerspiel, sprach ich sie einmal darauf an, warum wir das noch tun. Ich liebe sie noch immer, auch wenn sie keine Lust mehr hat und sie muss es nicht aus Pflichtbewusstsein zeigen. Sie erwiderte, dass sie der Meinung gewesen wäre, ich hätte keine Lust mehr..... Anstatt zu reden haben wir geglaubt, der jeweils andere will nicht mehr. Wir redeten, dass wir beide viel mehr möchten und unser Sexleben wieder in Schwung bringen wollen.
Ich unterbreitete Vorschläge. Teilweise angenommen, teilweise abgelehnt, aber sie war dann dennoch nie in Stimmung die angenommen Vorschläge auch umzusetzen. Sie erzählte mir von Vorstellungen, die mir neu waren und wo ich skeptisch war. Ich wollte mehr wissen und ich bin bereit neues zu probieren. Sie revidierte ihre Vorstellungen mehrmals und ich bemerkte sie begab sich in ein Lügenkonstrukt von dem sie der Meinung ist, dass ich das hören möchte.
Ich hakte nach und wollte ihre Meinung ohne Rücksicht auf mich. Nur das will sie nicht sagen und sie beginnt einen Streit bis zur Eskalation, so dass wir dann kurz vor der Trennung standen. Wir ließen das Thema und kehrten wieder zu unserem Trauerspiel zurück. 3 mal Sex später, also im November kam ein neuer Versuch und es endete wieder in der totalen Eskalation.
Ich war zwar nicht glücklich mit dem seltenen Standard-Sex, aber ich habe mich damit abgefunden und ich hoffte nach der zweiten Eskalation bleibt es nun so. Jetzt kommt aber das Thema wieder auf, dass unser Sexleben quasi nicht vorhanden ist. Wirklich frustrierend ist allerdings, dass ich ständig nur ein Lügenkonstrukt höre, von dem sie der Meinung ist, dass ich das so möchte. Noch frustrierender ist, dass dieses Konstrukt sich ständig ändert und wo ich am Ende weiß, dass erst gar nichts davon passiert.
Ich liebe diese Frau, ich könnte auch mit ihr mit dem seltenen Sex weiter zusammenbleiben, aber wirklich weh tut mir, dass sie mir etwas vorlügt, ständig revidiert und am Ende passiert nichts. Weh tut mir auch, dass sie etwas ändern will, aber auf die Nachfrage, was sie will eskaliert die Situation. Ihr ist als Ausweg aus dem Gespräch ein Streit dann doch lieber als die Wahrheit. Ich fühle mich belogen und eigentlich auch betrogen.
Was würdet ihr machen? Ich denke mittlerweile ich gebe dem Ganzen noch eine letzte Chance. Führt sie es wieder bis in die Eskalation, dann suche ich nicht mehr den Weg zu ihr und beende die Beziehung? Oder würdet ihr es noch anders angehen?
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Von welchen Vorstellungen hat sie gesprochen, die dir neu und skeptisch waren?
Sie will Femdom beim Sex sein, dass ich gefesselt werde, ein Hundehalsband trage und sie nach ihren Wünschen befriedige. Ich bin zwar skeptisch, aber würde es probieren.
5 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Sandy200/1601048898234_nmmslarge__271_21_262_262_4a4876c9b90ef260e23e02271d6b79a6.jpg?v=1601048898000)
Ich weiß nicht, ob eine Sex-Therapie hilft, wenn sie nicht offen damit umgehen will. Für viele Frauen ist Sexualität ein Konfliktthema. Wenn sie nichts dagegen unternimmt, wird es nicht besser. Sie muss das wollen..
Ich denke, das Problem liegt nicht im Sex an sich, sondern es scheint, dass die Leidenschaft fehlt. Sie scheint es nur zu tun, weil du unbedingt befriedigt werden willst. Am Ende fühlst du dich schlechter, da der Sex mehr Energie raubt, als er dir gibt.
Wusstest du, dass Sex mehr ist als nur die gegenseitige Befriedigung? Eine Sex-Puppe wäre in diesem Fall kein Unterschied, nur eine Vorlage, um Druck abzubauen. Aber mehr wird es dir nicht geben.
Ich finde, in einer Beziehung sollte man Flexibel sein und die Fähigkeit haben die versprechen die man sich gegeben hat zu ändern... Wer sagt, dass man nie wieder Sex mit anderen haben darf? Wenn man dies Ehrlich anspricht? Wo ist das Problem?
Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich offen mit ihr reden und sagen, dass du mit dem Sex sehr unzufrieden bist und sogar darüber nachdenkst, eine Affäre zu suchen. Ich kann mir vorstellen, dass dies auch zu Eskalationen führen könnte die zur Trennung führt. Denn es fehlt wie gesagt an Offenheit und Ehrlichkeit. Sie würde wahrscheinlich auch nicht damit umgehen können. Die meisten würden das sowiso nicht, da es eben in den meisten Beziehungen Offenheit und Ehrlichkeit fehlt. Oft meinen viele sie würden damit umgehen können und das man mit ihren über ALLES reden kann aber oft ist die Wahrheit nicht immer angenehm...
Ich denke, bei euch fehlt es, wie gesagt an klarer Kommunikation, Offenheit und wahrer Nähe. Es könnte sein, dass das gemeinsame Streben nach finanzieller Sicherheit und das Arbeiten ihr viel Energie geraubt hat, und es jetzt schwer ist, abzuschalten.
Erotik bedeutet Genuss, vor allem das Fallenlassen und das Genießen des Hier und Jetzt. Ich vermute, dass sie alles andere als entspannt ist und viele Gedanken in ihrem Kopf kreisen.
Die Streitereien tragen sicher nicht zur Verbesserung der Situation bei. Wenn ihr jetzt genug Geld habt, könntet ihr viel reisen und euch wieder näherkommen, innige Zweisamkeit genießen und entspannen. Vielleicht euer aller erstes Treffen nachspielen und besondere Rituale in euer Beziehung integrieren.
Es gibt sicherlich auch andere Gründe, warum sie keinen Sex mehr will. Die große Frage ist, ist sie überhaupt noch glücklich mit dir? Ich verstehe, dass du sie liebst, aber liebt sie noch dich? Oder ist es schon für sie eine Selbstverständlichkeit und Gewohnheit geworden?
LG, Sandy
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Ich denke, Ihr braucht Hilfe in Form einer Therapie, da ihr offensichtlich darüber nicht ohne Moderator kommunizieren könnt.
Die Ursachen liegen sicher in der Erziehung, da gibt es Blockaden, die so fest zementiert sind (evtl. sogar unbewusst) dass Du auch versuchen könntest, mit bloßen Händen einen Bunker abzureißen.
Die Eskalation ist auch nur ein Weg aus der Situation zu entfliehen. Sie bringt Euch aber nicht weiter.
Wenn Ihr Euch noch liebt, lohnt sich doch die Arbeit. Sucht Euch einen Therapeuten.
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Ihr stammt wie ich aus einer Zeit, in der vor allem Mädchen noch mit viel altem Gedankengut bezüglich Rollenverhalten, Ehe und Sexualität vollgestopft wurden. Man sprach von ehelichen Pflichten und Lust war des Teufels Versuchung. Die Hippies, die damals durch die Medien gingen, galten mehrheitlich als asozial. Sexuelle Befreiung hin oder her. Auch wenn das verstandesgemäß klar war und ist, geht vieles davon tief ins Unterbewusstsein. Damals ging noch die Mär um, dass man von Selbstbefriedigung schlimme Gicht bekäme. So wird wohl auch manche sexuelle Praktik weniger wegen mangelndem Vergnügen abgelehnt, sondern eher der Ungehörigkeit wegen.
Hinzu kommt, dass nach 15 Jahren nun mal die rosarote Brille verloren geht, der Alltag gnadenlos Einzug hält und kleine Macken des Anderen zunehmend nerven. Das Gemisch aus Alltag, nicht aufzuhaltendem Alter und Vorbehalten macht verdrießlich. Ehe macht Arbeit, von nichts kommt nichts. Auf in den Kampf. ;-)
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wenn die Geschichte so stimmt, wie du sie erzählst, klingt es für mich wirklich wie ein Trauerspiel, das man zum Wohle aller Beteiligten besser beenden sollte.
Bist du wirklich noch glücklich und zufrieden in dieser Beziehung? Ich glaube, du liebst eher die alte Version deiner Frau, welche sich aber sehr verändert hat im Laufe der Jahre...und das tut dir natürlich sehr weh.
Statt Zärtlichkeit und Lust, welches bei eurem Sex ja anscheinend schon lange kaum noch eine Rolle spielt, will sie jetzt auch Gewalt in den Sex einbringen, in dem sie dich in erniedrigender Weise dominieren will.
Solche Wünsche zu äußern finde ich sehr krass und irgendwie auch nicht besonders respektvoll dir gegenüber, wenn eh schon die Luft so raus ist und viel Streiterei in der Beziehung herrscht.
Ich würde euch eine Paarberatung empfehlen, denke aber eher, dass auch dies am Ende zur Trennung führt.
Ich denke, dass ihr beide mit anderen Partnern ganz neu anfangen solltet, (damit meine ich keine Dreieckbeziehung)...
Du hast jemanden verdient, der dich begehrt und liebt!
Ich bin glücklich. Ich bin sogar glücklich mit seltenem Sex. Ich bin nur unglücklich, weil sie mir etwas vormacht. Und je länger ich darüber nachdenke, desto eher kann ich mir ihr neues Spiel auch tatsächlich vorstellen und Lust gewinnen.
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Ja, macht Sinn so, wenn du dich emotional trennen kannst.
Eigentlich liebe ich sie. Aber gerade im Moment der totalen Eskalation ist es vielleicht leichter und auf Dauer auch vernünftig.
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Fakt ist, dass ihr unterschiedlicher Auffassung bzgl Intimität seid.
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Ich würde euch vorschlagen, einen Sexualtherapeuten aufzusuchen - denke, dass ihr hier professionelle Hilfe benötigt.
Viel Erfolg und alles Gute !
PS: Bei Erniedrigungen wie in der Nachfrage beschrieben, wäre ich weg - geht für mich gar nicht, dies aber nur am Rande...;)
Ich bin sehr offen und würde es probieren. Es kann nichts passieren, außer dass es mir dann nicht gefällt. Nur genau da ist sie der Meinung, dass ich dann doch nicht möchte, Männlichkeit und so. Sie revidiert hin- und her, baut ein Lügenkonstrukt, hüllt sich in Schweigen und eskaliert lieber :-(
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Eben deswegen ist ein neutraler Moderator wichtig, damit nicht immer Aussage gegen Aussage steht. Erinnerung ist subjektiv.
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Vielen Dank. Aber das wäre vielleicht einmal ein neuer Ansatz.