Sexuelle Beziehung 14 und 35 moralisch verwerflich?
Ist eine von beiden gleichermaßen gewollte sexuelle Beziehung zwischen einem jungen Mädchen z.B. einer 14 Jährigen und einem deutlich älteren Mann, z.B. einem 35 jährigen moralisch grundsätzlich verwerflich?
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4 Antworten
Es gibt hier einen Stolperparagraphen (182 StGB) wenn Personen über 21 mit Jugendlichen in dem genannten Alter, die nicht die Fähigkeit zur sexuellen Selbstbestimmung besitzen, Sex haben.
Das fiele dann auch unter Missbrauch.
Zur sexuellen Selbstbestimmung fähig ist, wer aufgrund der geistigen und seelischen Entwicklung die Bedeutung und auch die möglichen Folgen einer sexuellen Handlung erkennen und danach handeln kann.
Speziell wenn die Eltern des Mädchens mit so einer Beziehung nicht einverstanden sind wird diese Option gelegentlich schon mal gezogen.
Das hängt immer von der Prüfung des Einzelfalls ab. Ich kenne dazu auch keine Statistiken.
Aber wie ist da die Tendenz?
Grundsätzlich ja.
Denn in der Regel wird es aufgrund der unterschiedlichen Lebenserfahrung ein Machtgefälle geben. Welches ggf. dazu führt, dass der Ältere die Jüngere bequatschen kann, doch in Dinge einzuwillen die diese eigentlich nicht will.
Kennen wir alle: "Liebst du mich denn gar nicht?" und "die anderen machen das auch" oder "ich finde sonst eine andere, die es macht". Ja, ein geistig normal entwickelter 35jähriger bekommt damit eine geistig normal entwickelte 14jährige herum, auch wenn diese eigentlich gerade nicht möchte.
Sieht man ja auch bei eigentlich erwachsenen Frauen: "Er schlägt mich, aber deshalb kann ich ihn doch nicht verlassen." Oder: "Er ist brutal beim Sex, aber das gehört ja irgendwo dazu..." oder auch: "ist es normal, dass er immer aufhört, und zocken geht, wenn er fertig ist?". Wenn schon erwachsene Frauen nicht unbedingt in der Lage sind, ihren (Un-)Willen gegenüber Männern durchzusetzen, schafft ein pubertierendes Mädchen das erst recht nicht.
Nein, ich sage nicht, dass ein solches Verhältnis zwangsweise immer ausnutzend ist! Und sicher gibts auch 14jährige, die sich nicht auf der Nase rumtanzen lassen und 35jährige, die keine Chance gegen die Durchsetzungskraft einer Jugendlichen haben.
Nur: Ohne mehr Infos weiß man es nicht. Solange die einzige Info der Altersunterschied ist, reicht mir die Kombination aus Gelegenheit und Wahrscheinlichkeit.
Würde zwischen einer 14 jährigen und einem 18 jährigen ein ähnliches Machtgefälle bestehen, da er ja auch schon " volljährig" ist?
Grundsätzlich empfinde ich es als moralisch verwerflich.
Ebenso, wie wenn es um eine 35-jährige Frau und einen 14-jährigen Jungen ginge.
Ausnahmen mag es geben.
"Harold and Maude" fällt mir da gerade ein.
OK, anderes Alter (20/79), anderer Zeitgeist, schwarze Komödie.
Simone Rethel und Johannes Heesters hatten 46 Jahre Altersunterschied.
Aber 35/14 kommt mir jedenfalls erstmal 'ungut vor.
Dass es öfter vorkommt, dass sich 14 - jährige Mädels in deutlich ältere Männer verlieben, ist mir schon bekannt.
Und dass sie selbst es nicht als 'ausnutzen empfinden, auch.
Ebenso, dass der betreffende ältere Mann sich verlieben kann, und mit seinen eigenen Gefühlen hadert.
Drum erwähnte ich ja auch, dass ich meine, dass es Ausnahmen geben kann.
Kommt natürlich grundsätzlich auf die Umstände an, aber wenn es unter vollständiger Beachtung der gesetzlichen Einschränkungen und im beiderseitigen Einverständnis, bzw. Wunsch geschieht, habe ich persönlich da keine Vorbehalte.
Gehen denn die Gerichte meistens davon aus dass diese Fähigkeit fehlt? Oder meistens eher nicht?