Sex mit meinem Mann nach sexuellem Missbrauch?

Machtnix53  28.08.2024, 06:56

Hast du das Bedürfnis nach einer Sexpause oder ist es nur ein Tipp deines Psychiaters?

Girly34618 
Beitragsersteller
 28.08.2024, 07:24

Ich habe das Bedüfnis nach einer Pause

Lighty66  28.08.2024, 08:15

Weiß dein Mann von dem Missbrauch?

Girly34618 
Beitragsersteller
 28.08.2024, 09:16

Ja

9 Antworten

Ich denke, dass ihr nicht gelernt oder vergessen habt, dass die Liebe die Entscheidung ist, im Rahmen eigener Kompetenzen zum Wohl des Anderen beizutragen. Dazu gehört auch - auf die Realisierung eigener Bedürfnisse zu verzichten.

Sex ist sicher ganz wichtig in der Ehe - jedoch am Ende aller Aktivitäten steht doch das Aufblühen des Partners/Partnerin. Wenn Du jedoch in der Ehe nicht aufblühen kannst, weil Deine psychische Heilung noch nicht abgeschlossen ist, dann sollte man dringend zuerst an der Heilung arbeiten und dann erst an anderen "Baustellen".

Nur weil der Mann so gerne gemeinsam einen Waldlauf macht, muss die Ehefrau, die mit gebrochenem Bein zuhause liegt, nicht mitmachen bzw. unter Druck gesetzt werden. Was ist so schlimm daran, sich gemeinsam um Heilung zu bemühen?


S1lentium  28.08.2024, 16:58
Nur weil der Mann so gerne gemeinsam einen Waldlauf macht, muss die Ehefrau, die mit gebrochenem Bein zuhause liegt, nicht mitmachen bzw. unter Druck gesetzt werden

Die hat dann halt in der Regel aber auch kein Problem damit, wenn er den Waldlauf ohne sie macht.

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Girly34618 
Beitragsersteller
 28.08.2024, 09:56

Ich hätte mir auch mehr Verständnis von ihm gewünscht jedoch verstehe ich auch das er sexuell schon bereits frustriert ist das es ja jetzt schon abschränkungen hat in unserem sexual Leben ich versuche es ihm auch recht zu machen. Aber mein Psychiater meint das könnte mich nur weiter traumatisieren. Es ist sehr schwierig

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Nordlicht979  28.08.2024, 10:09
@Girly34618

Der Stärkere (der Gesunde) nimmt auf den Schwächeren (Kranken) Rücksicht. So funktioniert auch die Liebe und jede Beziehung

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Zu dem Thema habe ich bei youtube ein Video von einem Therapeuten gefunden, das m. E. sehr einfühlsam und informativ ist. Der Titel ist "Nach Missbrauchserfahrung, wie kann ich wieder vertrauen?"

Es ist nicht die Frage wie das dein Psychiater oder dein Mann sieht...sondern was dir wichtig ist und welche Kompromisse du eingehen willst.

Dein Mann war einfach nur ehrlich zu dir und das finde ich richtig, weil alles Andere wäre Augenwäscherei und viel gefährlicher für eure Ehe.

Ihr liebt euch doch, habt ein gemeinsames Kind, seid eine kleine Familie und von daher sicher noch jung.

Er sagte ja, das ist okay, wir haben ein Jahr lang keinen Sex mehr und dann schauen wir weiter...nur ich halte das nicht aus, weil sonst leide ich und dann brauche ich Freigang.

Wessen Wohl ist wichtiger, deines oder seines?

Fair waere es gewesen dein Kindheitstrauma VOR eurer Ehe und Familiengruendung therapieren zu lassen. Abgesehen davon, gibt es ja auch noch andere Mittel und Wege als nur GV. Totale Abstinenz im Nachinein zu fordern finde ich ehrlich gesagt auch etwas heftig. Und wie sollte dein Mann sicher sein, dass die sexuelle Abstinenz nach einem Jahr endet?

Ihr solltet einen gemeinsamen Weg aus dieser Krise finden. Deinen Mann JETZT alleine darunter leiden zu lassen, was dir in der Kindheit angetan wurde, finde ich etwas egoistisch. Verstehe deinen Psychologen da auch nicht. Was nutzt es dir, wenn dein Sexleben wieder funktioniert, aber deine Ehe kaputt ist?


Girly34618 
Beitragsersteller
 28.08.2024, 09:53

Das Problem daran ist, als ich vor meinem Mann Sex mit andern Männer hatte war ich immer betrunken da ich so damit besser umgehen konnte. Als ich dann mit meinem Mann angefangen habe zusammen zu wohnen hat sich erst gezeigt wieviel mich mein sexueller Missbrauch/Vergewaltigungen in der Kindheit geprägt haben. Im Nachiein denke ich das gleiche wie du und wünsche mir ich wäre geheilt in diese Beziehung gegangen.

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Auf der einen Seite hat dein Psychologe recht, dass deine psyche Priorität haben sollte. Du musst mit deinem Kopf noch sehr lange leben. Dann solltest du dich da drin so wohl wie möglich fühlen.

Auf der anderen Seite sagt sich "dann ist das so" natürlich sehr viel leichter, wenn es nicht um einen selbst geht.

Dein Mann.. hm. Der hat da gerade ausgedrückt, dass ihm im Endeffekt seine sexuellen Bedürfnisse wichtiger sind als eure Beziehung und dein seelisches Wohlergehen. Und naja. Uff. Nicht sonderlich begeistert sein, klar, geschenkt. Aber wie wenig Priorität deine psyche gerade hat ist erschreckend.

Naja das hier ist mir aufgefallen:

Ich habe seit Anfang der Beziehung Probleme mit gewissen sexuellen Aktivitäten und er weiss auch das das vom Missbrauch ist. Jedoch habe ich es immer runtergespielt. Ich wollte nicht das sich mein Mann deswegen schlecht fühlt.

Jaaa das mit dem schlecht fühlen hat er sich gerade redlich verdient. Würde das mit dem herunterspielen mal direkt lassen. Ist übrigens auch besser für dich, wenn du dich selbst ihm gegenüber ernst nimmst. Es hilft dabei, zu erkennen, wo Schäden sind, und wo die eigenen Grenzen sind.

Umgekehrt, da dein Mann anscheinend extrem durch persönliche sexuelle Vorteile motiviert ist, ist vielleicht "wenn das alles aufgearbeitet ist, gegen bestimmte Dinge vermutlich besser" ein Argument für ihn.


Girly34618 
Beitragsersteller
 28.08.2024, 20:45

Ich probiere so tolerant wie möglich für ihn zu sein aber ich merke das mein Therapeut recht hat und es mir nicht gut tut. Es tat mir eig nie gut ich verstehe es jetzt nur besser also meine eigenen Bedürfnisse zum teil. Vorher habe ich immer versucht es meinem Mann recht zu machen. Ich liebe ihn halt und wünsche er hätte mehr Verständnis dafür aber ich denke nicht das er es wird. Er hat klar gesagt gestern das er 1 jahr nicht warten wird.

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palusa  28.08.2024, 21:07
@Girly34618

Toleranz sollte immer in zwei Wege gehen. Wenn es einseitig wird, entsteht ein Gefälle. Es ist nicht deine Aufgabe, so zu sein, wie er dich haben will. Es ist deine Aufgabe, so zu sein, wie du bist. Einschließlich kanten.

Es kann sehr, sehr schwer sein, zu lernen, sich selbst zu sehen. Die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und auch ernst zu nehmen. Ich hab Jahre dafür gebraucht. Es lohnt sich.

Es tut mir sehr leid, dass dein Mann nicht mehr Verständnis hat.

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Ursusmaritimus  28.08.2024, 07:45
Dein Mann.. hm. Der hat da gerade ausgedrückt, dass ihm im Endeffekt seine sexuellen Bedürfnisse wichtiger sind als eure Beziehung und dein seelisches Wohlergehen.

Was ist daran verwerflich? Auch unter der Fragestellung endet es nach einem Jahr oder wird es grenzenlos verlängert?

Sind nur die Rechte der Frau wichtig oder hat der Partner nicht auch irgendwo eigene Rechte?

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palusa  28.08.2024, 07:52
@Ursusmaritimus
Was ist daran verwerflich?

Das eine ist eine endliche periode von etwas, was maximal unglücklich macht aber keine langfristigen Auswirkungen hat. Das andere hat potentiell lebenslange Auswirkungen, die leid verursachen, und die schwerer zu beheben sind, je länger man sich nicht darum kümmert.

Dadurch ergibt sich eigentlich eine Priorisierung. Normalerweise.

Mit Geschlecht hat das nichts zu tun. Sondern damit, welchen impact das jeweils auf das Leben der Person hat.

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Ursusmaritimus  28.08.2024, 08:00
@palusa

Du postulierst unbefangen eine endliche Periode und ich befürchte den Einstieg in den Zug nach Nirgendwo.

Welchen Leidensdruck sollte ein Partner ertragen/mittragen und wo beginnen seine eigenen Rechte?

Macht es nicht Sinn wenn bei diesen berechtigten Ängsten der andere Partner schon zu Beginn seine Grenzen benennt?

Hier können es schnell nicht nur Jahre sondern viele Jahre und Jahrzehnte sein.....wann endet in deiner eigenen Wahrnehmung die Verpflichtung des Partners und beginnen seine eigenen Rechte?

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palusa  28.08.2024, 08:18
@Ursusmaritimus
Du postulierst unbefangen eine endliche Periode und ich befürchte den Einstieg in den Zug nach Nirgendwo.

Das ist halt nicht, wie Aufarbeitung eines traumas eigentlich funktioniert. Es würde auch bedeuten, dass ihr Trauma viel tiefer geht als gedacht, und es ihr nicht möglich ist, eine Sexualität ohne Kummer, Schmerz und retraumatisierung zu haben.

Dann müsste man die Diskussion neu führen, und zwar auf einer ganz anderen Grundlage.

Welchen Leidensdruck sollte ein Partner ertragen/mittragen und wo beginnen seine eigenen Rechte?

Was ist denn das für ein lustiges framing? Du hast hier mal eben den worst case als gegeben angesetzt und die Tatsache außer Acht gelassen, dass eine Vereinbarung in einer Beziehung kein auf ewig bindendes veetragswerk ist sondern ein lebendes, sich veränderndes Ding. Du ignorierst auch die Tatsache, dass sie sehr offensichtlich eigentlich ein aktives unbeschwertes sexualleben haben will, sonst würde sie das Problem nicht in dieser Weise angehen.

Macht es nicht Sinn wenn bei diesen berechtigten Ängsten der andere Partner schon zu Beginn seine Grenzen benennt?

Grundsätzlich ja, aber das Problem ist, dass Grenzen wirklich das umschreiben, was absolut inakzeptabel ist. Das unterscheidet Grenzen von Wünschen. Wenn Grenzen an Orten sind, wo sie nachhaltig negativen Einfluss auf die psyche des Partners haben, gibt es ein Problem, denn Grenzen umschreiben auch das, was nicht angetastet werden darf, damit es einem selbst nicht schadet.

Ein Jahr ohne Sex ist doof, unbequem, ätzend, aber üblicherweise nicht nachhaltig schädlich. Damit ist das ein Wunsch, keine Grenze. Es wird nur als Grenze verkauft.

Was wiederum der springende Punkt meiner Antwort ist.

Hier können es schnell nicht nur Jahre sondern viele Jahre und Jahrzehnte sein.....wann endet in deiner eigenen Wahrnehmung die Verpflichtung des Partners und beginnen seine eigenen Rechte?

Wiederholst du dich gerne?

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Ursusmaritimus  28.08.2024, 08:28
@palusa
Ein Jahr ohne Sex ist doof, unbequem, ätzend, aber üblicherweise nicht nachhaltig schädlich. Damit ist das ein Wunsch, keine Grenze. Es wird nur als Grenze verkauft.

Wenn es eine begrenzte Zeit ist und eine Heilung/Verbesserung zu erwarten ist bin ich bei dir und da kann man es auch nicht "mit einem Jahr" abschliessend fixieren, es geht um ein erkennbares Ziel.

Wiederholst du dich gerne?

Nein, ich wiederhole mich nicht sondern ich habe mich hier von der aktuellen Frage getrennt und mich dem allgemeinen Leben zugewandt.

Was mache ich wenn mein Partner durch Nicht können (z.B. Erkrankung Krebs etc.) Nicht (mehr) wollen ( Veränderung der Libido hier auch Konglomerat zu medikamentöser Verlust der Libido) nicht mehr zur gelebten Sexualität willens ist.

Wann darf/kann/will/muss der andere Partner seine eigenen Wünsche über die des Partners stellen?

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palusa  28.08.2024, 09:29
@Ursusmaritimus
Wenn es eine begrenzte Zeit ist und eine Heilung/Verbesserung zu erwarten ist bin ich bei dir

Und exakt um das geht es in der Frage und exakt das hat ihr Mann da mit einer heftigen Bedingung versehen.

es geht um ein erkennbares Ziel.

Der zeitliche Rahmen war buchstäblich Teil der bitte.

Und wenn es wirklich um den zeitlichen Rahmen ginge, wäre das anders formuliert worden. Nicht "ich will einen freifahrtschein" sondern "okay, aber wenn das signifikant länger als ein Jahr dauert, müssen wir nochmal darüber sprechen". Der bobbs will einfach nicht ein Jahr ohne Sex, das ist alles.

(und ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass auch so ein freifahrtschein die Möglichkeit hat, sich zu verselbstständigen und nach einem Jahr nicht mehr beendet wird? Frage, weil du irgendwie nur einseitig über Risiken sprichst)

Nein, ich wiederhole mich nicht sondern ich habe mich hier von der aktuellen Frage getrennt und mich dem allgemeinen Leben zugewandt.

Es begann mit dem Wort "hier" und endete mit der wörtlich gleichen Formulierung von oben nochmal.

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Ursusmaritimus  28.08.2024, 10:33
@palusa

Ist es nicht sehr schmerzhaft wenn deine Scheuklappen so an den Schläfen drücken?

Ich kann dich nicht als Beziehungsexperte wahrnehmen wenn es dir unmöglich erscheint einen neutralen Bezugspunkt einzunehmen. Du bemühst dich einzelne Worte umzudrehen jedoch nicht den Gesamtkontext einer Aussage zu erfassen.

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palusa  28.08.2024, 11:06
@Ursusmaritimus
Ist es nicht sehr schmerzhaft wenn deine Scheuklappen so an den Schläfen drücken?

Weiß nicht. Wie geht's deinen Schläfen?

Ich kann dich nicht als Beziehungsexperte wahrnehmen wenn es dir unmöglich erscheint einen neutralen Bezugspunkt einzunehmen.

Und du findest, du seiest unparteiisch? Der war gut.

Du bemühst dich einzelne Worte umzudrehen jedoch nicht den Gesamtkontext einer Aussage zu erfassen.

Weil ich dich nicht damit davonkommen lasse, den kompletten Konflikt anders zu interpretieren? Es geht dem Partner nicht um "irgendwann vielleicht". Es geht um "jetzt"

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Ursusmaritimus  28.08.2024, 13:59
@palusa
Und du findest, du seiest unparteiisch? Der war gut.

Ich nenne mich nicht Beziehungsexperte und meine Aussage ist parteiisch; dazu stehe ich!

Aber du solltest als Beziehungsexperte eben das Ganze übersehen und auch unparteisch antworten. Das unterbleibt eindeutig, im Gegenteil du bemüssigst dich einer expliziten Wortklauberei.

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palusa  28.08.2024, 21:03
@Ursusmaritimus
Ich nenne mich nicht Beziehungsexperte

Tue ich auch nicht. Das haben Fragesteller getan, die meine Antwort als hilfreich angesehen haben. Viele davon. Dann markiert einen die Plattform als Experte. Und es ergibt sich keinerlei Verpflichtung dadurch. Du verwechselst das mit Juniormod 😉

meine Aussage ist parteiisch; dazu stehe ich!

Tust du nicht. Dann hättest du das von Anfang an gesagt.

Aber du solltest als Beziehungsexperte eben das Ganze übersehen und auch unparteisch antworten. Das unterbleibt eindeutig, im Gegenteil du bemüssigst dich einer expliziten Wortklauberei.

Und das, kleiner, ist halt einfach Unsinn. Solltest dich vielleicht mal mit der Plattform auseinandersetzen. Und sobald du eingestanden hast, dass du einfach keine Ahnung hast, wie die diversen Tags hier zugewiesen werden, werden wir uns deiner Behauptung mal inhaltlich zuwenden.

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S1lentium  28.08.2024, 07:27
Der hat da gerade ausgedrückt, dass ihm im Endeffekt seine sexuellen Bedürfnisse wichtiger sind als eure Beziehung

Bitte was? Er hat einen Kompromiss vorgeschlagen mit dem beides vereinbar ist.

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palusa  28.08.2024, 07:46
@S1lentium

Nein hat er nicht. Er hat eine Bedingung gestellt, was ein Unterschied ist. Es ist darüber hinaus eine Bedingung, die für die meisten Menschen absolut inakzeptabel ist (wozu sie vermutlich zählt, denn sonst wäre das nächste Gespräch mit dem Psychologen ja anders gelaufen).

Ist das jetzt der Punkt, wo ich den Unterschied zwischen "eine Bedingung stellen" und "einen Kompromiss vorschlagen" ist, oder kriegst das selbst raus?

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S1lentium  28.08.2024, 08:28
@palusa
Er hat eine Bedingung gestellt

Zu der es mehrere Alternativen gibt. Aber es ist eben auch für ihn völlig legitim, seine Bedürfnisse klar zu äußern und ehrlich zu antworten, wenn er etwas gefragt wird.

Du kritisierst, er würde seine Bedürfnisse über ihre stellen.

Hältst es im Gegenzug aber für legitim zu erwarten, dass er seine Bedürfnisse ihren unterordnet.

Das erschließt sich mir nicht. Wäre es besser gewesen, er hätte ihr jetzt versichert, dass er das auf jeden Fall hinbekommt, wenn es dann in der Zukunft zu Problemen führt?

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palusa  28.08.2024, 09:23
@S1lentium
Zu der es mehrere Alternativen gibt.

Die Formulierung ist "nur wenn er einen freipass bekommt". Nix da Alternativen.

Du näherst dich gerade übrigens der Erkenntnis, warum eine Bedingung kein Kompromissvorschlag ist. Noch nicht ganz da, aber du näherst dich.

Das erschließt sich mir nicht.

Oh das ist einfach. Es hängt mit den Konsequenzen zusammen, die es für die jeweilige Person hat, wenn das nicht gemacht wird.

Wäre es besser gewesen, er hätte ihr jetzt versichert, dass er das auf jeden Fall hinbekommt, wenn es dann in der Zukunft zu Problemen führt?

Es wäre besser gewesen, er hätte zur Kenntnis genommen, dass eine ptbs Rücksicht erforderlich macht, wenn Fortschritte in Richtung Heilung gemacht werden sollen. Und eigentlich sollte das einem Partner wichtig sein, dass eine ptbs besser wird, findest du nicht?

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S1lentium  28.08.2024, 16:52
@palusa
Nix da Alternativen.

Da sehe ich mehrere Alternativen. Zum einen wäre da natürlich die Möglichkeit, das zu akzeptieren oder bei Bedarf zu reglementieren, also ihrerseits einen Vorschlag zu unterbreiten, der beiden Bedürfnissen gerecht wird. Eine weitere wäre die Trennung falls man eine solche Möglichkeit nicht findet und demnach die Bedürfnisse beider Parteien nicht in Übereinkunft zu bringen sind, auch das ist eine völlig legitime Alternative.

Oh das ist einfach. Es hängt mit den Konsequenzen zusammen, die es für die jeweilige Person hat, wenn das nicht gemacht wird.

Und die untersagen einem das Recht, seine eigenen Bedürfnisse zu äußern?

Wenn er also nur glaubhaft genug vermittelt, dass Verzicht ihm ernsthaftes Leid verursachen würde, weil er beispielsweise nymphoman ist, wird seine Forderung plötzlich legitim? Interessante Ansicht. Ich teile sie zwar nicht aber interessant ist sie.

Es wäre besser gewesen, er hätte zur Kenntnis genommen, dass eine ptbs Rücksicht erforderlich macht, wenn Fortschritte in Richtung Heilung gemacht werden sollen.

Ja natürlich. Aber zwischen Rücksicht und Rücktritt von den eigenen Bedürfnissen über einen entsprechend langen Zeitraum liegt halt noch ein bisschen was. Zumal das ja auch nicht die Grundlage war, unter der die Beziehung bislang geführt wurde. Bislang hatten die beiden ein Sexualleben, da wird er ja auch plötzlich vor vollendete Tatsachen gestellt, unter denen er die Beziehung ja möglicherweise gar nicht eingegangen wäre.

Zumal ich auch den therapeutischen Ansatz des Verzichts auf Sexualität für überhaupt nicht zielführend halte aber das ist ein anderes Thema.

Und eigentlich sollte das einem Partner wichtig sein, dass eine ptbs besser wird, findest du nicht?

Ja klar. So wie es einem Partner wichtig sein sollte, dass die Bedürfnisse des anderen dabei nicht auf der Strecke bleiben.

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palusa  29.08.2024, 04:29
@S1lentium
Da sehe ich mehrere Alternativen. Zum einen wäre da natürlich die Möglichkeit, das zu akzeptieren oder bei Bedarf zu reglementieren, also ihrerseits einen Vorschlag zu unterbreiten, der beiden Bedürfnissen gerecht wird. Eine weitere wäre die Trennung falls man eine solche Möglichkeit nicht findet und demnach die Bedürfnisse beider Parteien nicht in Übereinkunft zu bringen sind, auch das ist eine völlig legitime Alternative.

... Ist das dein Ernst?

Und die untersagen einem das Recht, seine eigenen Bedürfnisse zu äußern?

Müssen wir jetzt den Unterschied zwischen "Bedürfnisse äußern" und "Bedürfnisse durchsetzen" diskutieren?

Wenn er also nur glaubhaft genug vermittelt, dass Verzicht ihm ernsthaftes Leid verursachen würde, weil er beispielsweise nymphoman ist, wird seine Forderung plötzlich legitim?

Theoretisch schon, nur praktisch wäre es irgendwie schwierig, das zu argumentieren. Er wäre dann der einzige Mensch der Welt, der durch ein Jahr ohne Sex ein Trauma erhalten würde. Es wäre auch insofern ein Problem, als dass er sehr wahrscheinlich dann ein geschiedener Vater (statistisch wahrscheinlich Anfang 30) mit Kind ist. Längere Zeit ohne Sex ist da ohnehin das wahrscheinliche.

Aber zwischen Rücksicht und Rücktritt von den eigenen Bedürfnissen über einen entsprechend langen Zeitraum liegt halt noch ein bisschen was.

Und das ist, was das ganze egoistisch macht.

Zumal das ja auch nicht die Grundlage war, unter der die Beziehung bislang geführt wurde.

Beziehungen sind keine lebenslange konstante.

Zumal ich auch den therapeutischen Ansatz des Verzichts auf Sexualität für überhaupt nicht zielführend halte aber das ist ein anderes Thema.

Nicht? Du kennst das Konzept von retraumatisierung?

Ja klar. So wie es einem Partner wichtig sein sollte, dass die Bedürfnisse des anderen dabei nicht auf der Strecke bleiben.

Einer von beiden muss jetzt zurückstecken, wenn die Beziehung erhalten werden soll. Wir sind hier leider in der Realität, und da geht es nicht immer, dass alles abgedeckt wird. Und deswegen: Priorisierung.

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S1lentium  29.08.2024, 15:01
@palusa
... Ist das dein Ernst?

Ja.

Müssen wir jetzt den Unterschied zwischen "Bedürfnisse äußern" und "Bedürfnisse durchsetzen" diskutieren?

Ah. Es wäre also in Ordnung gewesen, wenn er geäußert hätte, dass er das seiner Ansicht nach nicht durchhalten würde, aber die Forderung nach einer Lösung weggelassen hätte?

Längere Zeit ohne Sex ist da ohnehin das wahrscheinliche.

Es ist überhaupt nicht schwer regelmäßig an Sex zu kommen. Sex steht zur Not jedem als Dienstleistung zur Verfügung, für die man einfach nur zahlen muss.

Beziehungen sind keine lebenslange konstante.

Natürlich nicht. Es ist aber auch ein völlig normaler Prozess, dass man nach weitreichenden Änderungen in der Dynamik einer Beziehung evaluiert, ob man diese Änderungen akzeptieren kann und das andernfalls zu adressieren.

Nicht? Du kennst das Konzept von retraumatisierung?

Ja natürlich. Und ich halte es für falsch, Vermeidung als Grundlage für den Prozess der Linderung zu nehmen.

Ich halte es insgesamt für sinnvoller, begleitend zu dem therapeutischen Prozess entsprechend positive Gegenerfahrungen zu schaffen, in diesem Falle also entsprechend zärtliche sexuelle Erlebnisse, die weit weg von Gewalt und Missbrauch sind.

Ist ja nun die Frage, was genau du mit dem Gefühl der Linderung durch den Fortschritt der Behandlung verknüpfen möchtest.

Einer von beiden muss jetzt zurückstecken, wenn die Beziehung erhalten werden soll.

Oder man setzt sich eben zusammen hin und arbeitet einen Kompromiss aus, der für beide Seiten akzeptabel ist. Da müssten dann halt, wie es die Natur eines Kompromisses ist, beide ein klein wenig zurückstecken.

Wir sind hier leider in der Realität, und da geht es nicht immer, dass alles abgedeckt wird.

Was genau nichts daran ändert, dass jeder Mensch das Recht hat zu entscheiden, ob er mit einer Situation umgehen kann oder nicht, das zu äußern und, sollte dafür keine Lösung gefunden werden, daraus Konsequenzen zu ziehen.

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