Sex-/ Erotikgeschichten - Zeilgruppe Mann oder Frau?
Ich schreibe selbst erotische Kurzgeschichten. Hierbei bin ich allerdings als reiner Texter/ Ghostwriter tätig. Soweit ich weiß, läuft es gut und die Storys werden in recht großer Vielzahl gelesen.
Für zukünftige Teile würde ich aber allgemein gerne einmal wissen, ob es mehr unsere Herren der Schöpfung oder die Göttinnen sind, welche solche Texte lesen.
Beim Schreiben komme ich des Öfteren an Stellen, wo ich abwägen muss ob es mehr für Männer interessant oder für Frauen ist. Ich selbst als Frau weiß ja, was ich dann gerne lesen würde, aus Freundeskreisen weiß ich allerdings auch wieder, dass die Männer da eben etwas anderes bevorzugen würden.
Daher hier also meine Frage: wer liest solche Geschichten und findet darin eine Inspiration/ Erregung?
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8 Antworten
Also an sich lese ich solche Geschichte gerne, sofern nicht die üblichen "Kardinalsfehler" gemacht werden (die leider bei den meisten erotischen Geschichten Einzug finden)
Im Klartext:
Was ich nicht vertrage sind überspitzte Begriffe die klingen als kämen sie aus einem Hausfrauen-Erotikroman aus dem Sonderangebot. Begriffe wie "Lustprügel", "Liebesgrotte", "aufspiessen" ... neeein danke!
Auch diverse typische "Proll-Porno"-Phantasien finde ich nicht besonders stimmig - beispielsweise wenn ein Besuch bei einer Ärztin plötzlich zu einem Dreier mit der Sprechstundenhilfe ausartet, und unter sämtliche Schränken und Regalen laufend irgendwelche kuriosen Sexspielzeuge hervorgezaubert werden.
Realitätsnahe erotische Geschichte die eher bodenständig sind und unter denen man sich wirklich was vorstellen kann (eher so als wären sie aus dem Leben gegriffen) finde ich da persönlich anregender.
Ja, da bin ich ganz deiner Meinung. Das Problem ist, dass in den meisten Geschichten eher irgendwelche Klischees bedient werden und / oder einfach keine Ausgewogenheit und Realitätsbezogenheit herrscht. In den meisten Stories gibt's entweder nur verbal ultrakitschig aufgebauschten Blümchensex von der Stange oder es geht gleich ins Extrem "Fetisch-Inzest-Sadomaso-Tabubruch" in reiner Vulgärsprache. Vielen Schreibern und Schreiberinnen fällt es da wohl schwer die Waage zu halten wenn ihr eigener Hormonspiegel während des Schreibens hochgetrieben wird. Zusammengefasst: Ich finde es ist wie bei einem guten Film: Egal wie abgehoben die Geschehnisse auch sind: Der Kernaspekt "das könnte ja wirklich passieren" macht da oftmals den eigentlichen bzw. ausschlaggebenden Reiz aus
Ja das stimmt wohl. Also ich vertrete da voll und ganz deine Ansicht. Vielen Dank für das ausführliche Kommentar. Mir hilft sowas wirklich. Natürlich lasse ich auch vor Abgabe meiner Geschichten immer noch ein zwei Freundinnen das ganze lesen, aber so hat man objektive Ansichten, welche ich eben auch berücksichtigen kann.
Und bitte nicht 3 Stunden blabla, bevor es "spannend" wird 😉
Ein bisschen Vorgeschichte und Dialog als Stimmungsmache schadet nicht :-) Aber du hast Recht. Wenn da ganze Debatten abgehalten werden wird es mühsam :-) achja, was ich auch nicht ausstehen kann ist wenn gedehnte Lustlaute auch als solche niedergeschrieben werden (vorzugsweise mit einer Unzahl an Rufzeichen) "ooooooohjaaaaa!", "tiiiiiefer jaaaa!!!!!". Das kommt irgendwie recht infantil rüber XD
- Ich glaube, dass mehr Frauen als Männer solche erotischen Geschichten lesen. Männer stehen eher auf Sexfilmchen denn auf Kopfkino. Wie gesagt, mehrheitlich, sicherlich gibt es Frauen und Männer, die so etwas lesen.
- Zweitens dachte ich bisher immer, dass Geschichten mit einer klaren Zielgruppe im Kopf geschrieben werden und es somit Storys für Frauen und solche für Männer gibt. Wenn einem Autor die Zielgruppe nicht klar ist, ist es natürlich schwierig... vielleicht sollte man sich einfach selbst für eine Zielgruppe entscheiden und auch den Titel oder am besten die Reihe dann so wählen, dass die Zielgruppe es erkennt?
- Persönlich lese ich so etwas quasi nicht, aber die wenigen, die ich gelesen habe, waren so unrealistisch und übereilt und so einfach strukturiert, dass ich daran keinen Spaß hatte. Etwas mehr Spannungsbogen, etwas mehr Realismus, etwas mehr Details und durchgezeichnete Charaktäre, mit denen man mitfiebern kann, sollte auch bei Erotikliteratur geboten werden.
- Interessanterweise stammen die einzigen beiden Kapitel, bei denen ich durch bloßes Lesen wirklich richtig sexuell erregt war, aus einem ganz normalen Thriller und einem Roman -- beides dicke Bücher mit ganz toller Story und die Erotik kam nur mal zwischendurch und völlig unerwartet. Aber da fieberte man mit den Personen, hatte sie vor Augen, da lief das Kopfkino. Und die Beschreibungen waren zwar explizit, aber auf gewisse Art sauber, ästhetisch, wirklich erotisch und ansprechend und nicht plump, primitiv und völlig absurd. Vielleicht helfen dir ja diese Anmerkungen.
Da kann ich leider nicht abstimmen, weil zwei Möglichkeiten fehlen. Man(n) muss etwas nicht "gar nicht" mögen, um es nicht zu lesen. Es reicht schon, wenn es einen einfach nicht so sehr interessiert.
Ja das stimmt natürlich. Ich hatte auch tatsächlich erst an solche Optionen noch gedacht, aber letztendlich wollte ich die Antwortmöglichkeiten ein wenig beschränken
Erregung wäre definitiv da aber Bücher lesen oder ähnliches----> Nein 😬
Trotzdem noch viel Erfolg weiterhin ✌️
Kopfkino ist wohl eher etwas für Frauen.
Nicht umsonst sind auch die Mainstreamigen Romane dieser Richtung meist auf Frauen abgezielt.
Danke für deine ausführliche Antwort!
Da bin ich auch ganz Deiner Meinung. Es sollte stets realistisch bleiben. Im Grunde will man als Autor ja auch erreichen, dass sich der Leser in das Szenario versetzen kann. Wenn es eine völlig überspitzte/ unrealistische handlung nimmt, verliert wahrscheinlich die Vielzahl das Interesse.