Ich hatte vor Kurzem eine Unterhaltung mit mehreren Studienkollegen (Rechtswissenschaften) und wir haben darüber diskutiert, mit welchen Methoden, Gesetzen usw man eventuell künftig den Menschen eine sichere und bessere Zukunft ermöglichen könnte. Unter Anderem hat einer davon vorgeschlagen, Prostitution zu verbieten und es somit schwerer zu machen, Frauen zur Prostitution zu zwingen. Die meisten hielten aber dagegen, dass legale Prostitution sehr wichtig ist, da es ansonsten viel mehr sexuelle Übergriffe oder eben illegale Prostitution geben würde. Das war bisher eigentlich auch immer meine Meinung, aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr begann ich mich zu fragen, wie sicher können wir uns eigentlich sein, dass wirklich jede legale Prostituierte das auch WIRKLICH freiwillig macht? Bedeutet legal auch wirklich gleichzeitig auch freiwillig? Sollte man sich als Jurist mehr für eine Verschärfung der Kontrollen und allgemein mehr für dieses Thema einsetzen?
Ich persönlich habe noch nie ein Problem mit legaler Prostitution gehabt, aber wenn es dort tatsächlich Frauen geben sollte, die dringend Hilfe brauchen, dann sollte man das Thema doch etwas verschärfen, oder? Ich finde, wir sollten endlich lernen, Prostitution als normales Thema der Gesellschaft mit normalen Menschen und normalen Dienstleistungen anzusehen, anstatt das Thema weiterhin so zu verpönen. Aber wenn die Gefahr besteht, dass unter dem Deckmantel der Legalität dann Zuhälterei betrieben wird, dann beschert mir das doch etwas Kopfschmerzen. Immerhin möchte ich ja Jurist werden, um meinen persönlichen Teil zu einer positiven Gesellschaft beizutragen.
Wie seht ihr das? Ich wäre euch sehr um eure eigenen Meinungen dankbar. Bei uns im Studium geht es hauptsächlich um die Gesetze, aber eben nicht immer um ernsthafte Diskussionen über die Sinnhaftigkeit der Gesetze. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße
Jurist1