Findet ihr das eher der man verhüten sollte oder die frau?

Wepster  13.03.2023, 15:43

Kompromissfähigkeit ist auch kein Fremdwort oder?

Kevkev653 
Beitragsersteller
 13.03.2023, 15:45

Ja

19 Antworten

Beide.

  1. Beide sind gleichermaßen verantwortlich.
  2. Man sollte sich bei sowas niemals auf eine andere Person verlassen, sondern selbst aktiv werden.
  3. Doppelt schützt besser bzw. zuverlässiger.

.

Um sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten/Infektionen (STI) zu schützen, sollte man auf ein Kondom setzen, da dieses am unkompliziertesten und zuverlässigsten vor einer Ansteckung schützt. Das betrifft Männer und Frauen (sowie alle dazwischen und außerhalb) gleichermaßen, daher sollten sich beide absprechen oder jeweils selbst Kondome parat haben. Mit einer fremden Person sollte man eigentlich niemals ohne Kondom Sex haben, das ist einfach zu riskant und unsicher. Wenn man jemanden länger kennt und/oder in einer festen Partnerschaft ist, können beide (oder wie viele Personen auch immer daran beteiligt sind) gemeinsam darüber reden, ob man auf ein Kondom verzichten möchte. Dafür ist eine Vertrauensbasis wichtig und es wäre ratsam, sich vorher sicherheitshalber durchchecken zu lassen - das kann sowieso nie schaden. (In Deutschland ist es möglich, sich bei den Gesundheitsämtern anonym und kostenlos beraten und auf diverse STI testen zu lassen, sogar mehrfach. Den/die Partner*in kann man in der Regel auch mitnehmen und das gemeinsam machen.)

.

In Sachen Verhütung einer Schwangerschaft ist das Kondom allerdings nicht gerade am zuverlässigsten, wie der Pearl-Index (PI) angibt. (Hier vier Quellen zum Nachlesen: 1, 2, 3, 4) Deshalb ist es auch zu empfehlen, diese Methode mit einer weiteren zu kombinieren. Nicht nur wegen der geringeren Zuverlässigkeit des Kondoms, sondern weil die Kombination mehrerer Verhütungmethoden bekanntlich am zuverlässigsten ist. Hierbei gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, wozu hormonelle sowie hormonfreie in Frage kommen. Was Hormone betrifft, sollte man sich gut beraten lassen und sich wohl damit fühlen. Auf Hormone zu setzen, weil das heutzutage Gang und Gebe ist, ziemlich zuverlässig verhütet und der Mann möglicherweise keine Kondome mag, ist nicht der richtige Weg. Jeder Mensch, jede Frau hat das Recht über den eigenen Körper zu entscheiden und es gibt durchaus hormonfreie Alternativen.

Wer bspw. mit starken Nebenwirkungen zu kämpfen hat oder bereits ein erhöhtes Thromboserisko besitzt, sollte über Alternativen definitiv nachdenken. Hormone sind prinzipiell eine Option, aber man muss diesen Weg nicht gehen, wenn man nicht möchte oder kann. Man muss sich halt definitiv der Risiken und möglichen Nebenwirkungen bewusst sein und das wollen, anstatt es als Standard oder gar alternativlos zu betrachten. Am besten man lässt sich dazu intensiv von dem/der Gynäkolog*in und/oder einer Beratungsstelle beraten und informiert sich auch selbst (z. B. in Ratgebern, Broschüren oder auf seriösen Seiten im Internet).

.

Für viele lautet die Alternative für das Kondom automatisch Pille (auch wenn es noch mehr Optionen gibt und es zudem keine Entweder-oder-Frage sein muss). Deswegen finde ich auch, dass die Frau (und alle anderen Personen, die schwanger werden können) das letzte Wort beim Thema Kondom haben sollte, wenn überlegt wird, darauf zu verzichten. Denn wenn dieses wegfällt, ist quasi sie für die Verhütung alleine verantwortlich.

Auch wenn eine Vaterschaft und Unterhaltszahlungen Männer ebenfalls betreffen, ist es die Frau, die im Zweifelsfall schwanger wird. Es ist ihr Körper, sie ist dann schwanger und trägt möglicherweise ein Kind aus, macht einen Schwangerschaftsabbruch oder eine Fehlgeburt durch. Für sie steht mehr auf dem Spiel und die Konsequenzen wären für sie gravierender bzw. spürbarer und direkter, also hat sie da das letzte Wort, wie ich finde. Nur wenn sie damit und mit den möglichen Konsequenzen einverstanden ist, ist der Verzicht auf ein Kondom eine Option, andernfalls muss er eben ein Kondom benutzen.

.

Wer auf Zuverlässigkeit setzt, sollte auch bei sich selbst die Verantwortung sehen. Vertraut nicht nur auf die andere Person oder auf eine einzige Methode. Und STI sollte man ebenfalls nicht unterschätzen. Man sollte gemeinsam vorher alles besprechen und klären, aber jede*r muss auch für sich selbst Verantwortung übernehmen und sollte sich nicht ausschließlich auf die andere Person verlassen. Es gilt: Lieber mehr Schutz als zu wenig.

.

Also ich persönlich finde gummis schrecklich

... und viele Frauen die Nebenwirkungen der Pille.

Wer Kondome nicht mag, sollte da mal ein wenig experimentieren, um das Passende für sich zu finden (siehe weiter unten in der Antwort). Und Kondome nicht so sehr zu mögen, ist noch lange kein Grund, darauf zu verzichten - schon gar nicht bei Fremden.

Du hast dich in der Frage jetzt nicht dazu geäußert, ob du Kondome deswegen ablehnst oder nur nicht so begeistert bist. Auch nicht, ob für dich die Vorteile dennoch überwiegen. Oder ob du am liebsten darauf verzichten würdest und dann generell oder nur in einer Partnerschaft etc.. Oder ob Verhütung deswegen für dich eine Frauen-Sache wäre oder du erwartest, dass sie bspw. hormonell verhütet. Das geht nicht daraus hervor, also keine Ahnung.

Doch prinzipiell gibt es vor allem eher Männer, die sich an Kondomen stören, wobei die Gründe vielfältig sein können. Manchmal ist es nur eine generelle Einstellung und Ablehnung, ohne dem Kondom jemals eine tatsächliche Chance gegeben zu haben. Das lässt sich bei dir jetzt so nicht einschätzen. Bei einem kurzen Blick auf dein Profil fallen nur viele Fragen auf, die du innerhalb weniger Tage zum Thema Sex, Sexpraktiken, Sexfantasien etc. gestellt hast. Aber deine Einstellung zum Thema Kondom kenne ich nicht, da du das nirgendwo deutlich formuliert hast. Insofern möchte ich mir da auch keine Schlüsse erlauben.

Ich habe aber auch schon genug über die Vorteile des Kondoms geschrieben und gehe im Folgenden nur noch einmal auf Personen ein, die Kondome generell ablehnen. Das möchte ich dir als FS definitiv nicht unterstellen, nur um das hier gleich klarzustellen und Missverständnissen vorzubeugen. Doch da es das durchaus gibt, möchte ich mich dazu noch äußern - ganz allgemein.

.

An alle, die einem Mann oder einer Frau begegnen, der/die partout Kondome ablehnt: Wie gut kennt ihr ihn/sie? Seid ihr euch sicher, dass er/sie euch mit nichts anstecken wird? Wenn er/sie bei euch partout kein Kondom benutzen möchte, hat er/sie das vermutlich auch bei allen vor euch abgelehnt. Wisst ihr, wie gut er/sie diese kannte? Seid ihr euch sicher, dass er/sie genug auf den Schutz vor STI geachtet hat, um jetzt ebenfalls auf diesen Schutz zu verzichten? Wenn er/sie nicht von sich aus nach STI und Tests fragt, hat er/sie auch diejenigen vor euch nicht gefragt.

(Vertraut keinen vorgelegten Tests, erst recht nicht, wenn diese anonym sind, sondern geht am besten gemeinsam zum Gesundheitsamt und lasst euch gemeinsam testen. Bedenkt auch, dass das immer nur eine Momentaufnahme ist.)

Es ist verantwortungslos, jemandem blind zu vertrauen und leichtfertig auf Kondome zu verzichten. Lasst euch zu nichts überreden oder drängen, hört stattdessen auf euer Bauchgefühl und eure Überzeugung. Wenn ihr ein Kondom benutzen wollt, besteht darauf. Sicherheit geht vor und es geht dabei auch um eure Gesundheit. Wer Kondome partout ablehnt und deren Nutzung verweigert, ist nicht vertrauenswürdig.

Und hinterfragt die Aussagen. Hat er/sie das denn zumindest schon mal versucht? Wie oft? Was für Kondome? Was noch? Was stört dabei so sehr? Warum kann er/sie es nicht zumindest noch einmal versuchen? Klingt es überhaupt logisch, plausibel und/oder nachvollziehbar? Bleibt kritisch. Denn eine Vorliebe ist eine Sache, etwas derart kategorisch abzulehnen, das zudem auch mit dem Thema Sicherheit und Schutz zu tun hat, eine völlig andere.

(Im Falle einer Latexallergie gibt es latexfreie Kondome. Es gibt eine Vielzahl an Kondomen und Sorten, manche sorgen speziell für mehr Empfindlichkeit beim Sex, andere haben Noppen oder Geschmack oder ein spezielles stimulierendes Gleitgel. Generell kann man da auch mit diversen Gleitgelen experimentieren, die zu einem verbesserten Gefühlserlebnis führen können. Auch Sextoys sollte man dabei nicht außer Acht lassen oder unterschätzen.

Heutzutage gibt es bei der Vielfalt und Auswahl an Produkten kein ernsthaftes Argument mehr gegen Kondome - erst recht nicht, wenn man sich noch nicht lange kennt, nicht genug vertraut, keine Tests gemacht hat und/oder auf Nummer sicher gehen möchte. Wer hat schon wirklich alles versucht, bevor er/sie Kondome kategorisch abgelehnt hat? Meist ist es mehr eine allgemeine Überzeugung und Einstellung, fast schon Einbildung manchmal, die dahintersteckt, nicht eine vielfältige/wiederholte negative Erfahrung damit.)

.

Am Rande erwähnt: Safer Sex sollte auch eine Rolle bei lesbischen und queeren Sexualpartner*innen bzw. sexuellen Handlungen spielen. STI sind auch hier übetragbar und dafür gibt es sogenannte Lecktücher (Quellen: 1, 2, 3, 4). Bei schwulen oder queeren Sexualpartner*innen bzw. sexuellen Handlungen greift man zum Schutz vor STI wiederum auf das altbekannte Kondom zurück. Sicherheit geht auch hier vor. Es geht eben nicht ausschließlich um das Thema Schwangerschaft und Verhütung.

.

Passt alle auf euch auf und macht euch Gedanken. Vorsicht ist besser als Nachsicht und Sicherheit geht immer vor. ;)

Bleibt gesund! 👋 (Oder aber werdet gesund oder zumindest nicht noch weniger gesund, wenn ihr es nicht seid.)

Ich finde man sollte darüber gemeinsam sprechen. Wenn der Partner einverstanden ist alleinig zu Verhütung, ist das okay so. Aber auch nur solange das eben für den Partnerin Ordnung ist, du solltest es aber ebenso akzeptieren wenn der Partner möchte das du ein Kondom überziehst. Umso länger eine Beziehung wird, und ist, umso offener werden beide und dann kann man sowas später nochmal besprechen.

aber de facto, ist Verhütung immer eine Sache die beide Parteien leisten können.

das risiko tragen doch beide. für das ergebnis sollten auch beide gerade stehen ergo müssen auch beide daran denken und sich gut absprechen.

Beide sie die Pille er das Kondom doppelt hält besser, und wenn die Frau nicht das Risiko eingehen möchte schwanger zu werden sollte sie verhüten

Beide sollten verhüten. Pille schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten und Kondom alleine ist zu unsicher was Schwangerschaft betrifft.