Bin ich Bi oder Hetero (Sehr kompliziert)?


22.06.2022, 21:27

Stand nach 16 Tagen:

Danke für eure Tipps :) jetzt habe ich aber das nächste Problem :,) also erstmal bin ich im Moment mit dem Mädchen zusammen und hatte mit ihr meinen ersten richtigen Kuss <3 aber ich bin nur "heimlich" mit ihr zusammen. Heißt also niemand weiß davon. Selbst mein Freund nicht. Er ist vermutlich in mich UND ein anders Mädchen verknallt. Kommt ganz gut für mich. Ich könnte ohne Probleme schluss machen und bekannt geben, dass ich mit IHR zusammen bin. Problem ist jetzt halt, dass er mich auf seine Geburtstagsparty letztes Wochenende eingeladen hat und ich bin hingegangen. Wenn ich jetzt Schluss machen würde, könnte er und andere wie seine Eltern und so denken, dass ich ihn "ausnutzen" würde. Das würde wahrscheinlich nach einer Zeit kein Problem mehr sein würde, da sein Geburtstag dann zu lange her wäre, als dass es so aussehen könnte. Deswegen brauche ich natürlich das nächste Problem:

Wie soll ich schluss machen. Wir reden nur noch in der Schule miteinander und schreiben uns auch nicht mehr. Ich könnte mich mit ihm treffen und es ihm sagen, aber das wäre mir zu unangenehm :( Irgendwelche Tipps?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Also mal grundsätzlich - mit 13 bist du grade sicher in deiner Findungsphase - da haben andere gar nichts zu erwarten.

Wenn du mit Jungs Konsole zocken willst, machst du das. Wenn du mit Mädels Fußballspielen willst, machst du das, wenn du mit beiden im Freibad rumhüpfen willst, machst du das, wenn du einen von beiden küssen willst, dann machst du das.

Du alleine findest raus, was du willst und was dir gefällt und was nicht. Und wenn du irgendwas nicht probieren willst, dann lässt du es eben (noch). Und Kuscheln ist mit jedem erlaubt, der es mit dir macht. Da muss nichts sexuelles dran sein, das ist einfach gegenseitige Nähe.

Diese Gefühle zwischen Freundschaft und hingezogen sein, sind was tolles, probier einfach aus, was du willst und lass dir von keinem irgendwas einreden, von wegen du musst das und das.


Du hast erst mal das Problem mit deinem Freund. Für mich hört sich eure Beziehung ehrlich gesagt nicht wie eine romantische Beziehung an. Wenn zwischen euch rein gar nichts passiert, geht es ihm wahrscheinlich nicht anders, sonst würde er viel mehr Initiative zeigen. Für mich liest sich das nur wie eine rein platonische Beziehung unter ganz normalen besten Freunden. Also warum seid ihr zusammen? Nur, weil es von den anderen erwartet wird? Ganz unabhängig davon, welche sexuelle Orientierung du hast, ist es am fairsten für euch beide, wenn ihr die Beziehung beendet.

Ob du bi bist, kann dir niemand sagen. Das musst du schon selbst herausfinden. Es kann aber sein, dass du bisexuell bist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin bisexuell. 💕💜💙

Sexualität ist doch nicht vererbar.

Du bist bi, so wie du das beschrieben hast.

Trenn dich von deinem Freund und tuh das was dein Herz dir sagt.


verreisterNutzer  05.06.2022, 22:45

okay danke für deine Einschätzung, nur was ist, wenn ich schluss mache und sage, dass ich Bi bin und dann meine Freundin das kake findet und nicht so fühlt wie ich oder ich hinterher doch nicht Bi bin?

2
beagoodgirl  05.06.2022, 22:46
@verreisterNutzer

Dann ist das so. Du bist noch jung, finde einfach heraus was oder wer dir gefällt, einen Korb zu kassieren ist nicht schlimm.

0

Vermutlich hilft es Dir jetzt nicht gerade weiter, aber gib Dir noch ein bißchen Zeit. Du steckst noch in der Pubertät. Da können solche Dinge ziemlich verwirrend sein aber das klärt sich.

Es ist übrigens nicht sicher ob die sexuelle Präferenz vererbt wird, einiges spricht dagegen.

Ich vermute es ist am besten mal mit Deiner Freundin zu reden, dann weißt Du zumindest ob Deine Gefühle auf Gegenseitigkeit basieren.


Darwinist  06.06.2022, 14:02
Es ist übrigens nicht sicher ob die sexuelle Präferenz vererbt wird, einiges spricht dagegen.

Oh doch, das ist ziemlich sicher. Es gibt Zwillingsstudien, die einen Zusammenhang zwischen den Genen und der sexuellen Orientierung bestätigen. Es gibt auch genetische Studien, die mehrere Loci mit homosexuellem Verhalten in Verbindung bringen konnten. Eine umfangreiche genomweite Assoziationsstudie dazu wurde z. B. 2019 von Ganna et al. veröffentlicht.

Die Studien haben aber auch gezeigt, dass die sexuelle Orientierung zwar von den Genen beeinflusst wird, aber nicht nur. Auch äußere Umwelteinflüsse vor der Geburt spielen dabei eine Rolle. In einer Studie hat man z. B. festgestellt, dass hohe Konzentrationen des Hormons Progesteron während der Schwangerschaft die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass das Kind bisexuell ist.

Es ist also eine Kombination sowohl aus den Genen als auch der Umwelt, die unsere sexuelle Orientierung bestimmt. :)

1
Schwarzcore  06.06.2022, 16:56
@Darwinist

Das ist ziemlich ich sage mal, höflich, Unverständlich, wenn dem so wäre müsste sich dieser Effekt im laufe der Zeit kumuliert haben, Homosexuelle würden nur homosexuelle Kinder zeugen und Geschwister wären Grundsätzlich homosexuell oder nicht.

Dazu die American Psychological Association:

"Unter Wissenschaftlern besteht keine Einigkeit hinsichtlich der exakten Gründe, weshalb ein Individuum eine heterosexuelle, bisexuelle oder schwule bzw. lesbische Orientierung entwickelt. Zwar wurden mögliche genetische, hormonelle, entwicklungsbedingte, soziale und kulturelle Einflussgrössen ausführlich untersucht, doch keines der Ergebnisse ließ den wissenschaftlich fundierten Schluß zu, daß die sexuelle Orientierung durch einen oder mehrere Faktoren bestimmt würde."

0
Darwinist  06.06.2022, 17:35
@Schwarzcore
Das ist ziemlich ich sage mal, höflich, Unverständlich, wenn dem so wäre müsste sich dieser Effekt im laufe der Zeit kumuliert haben,

Nein, das müsste nicht so sein. Ich weiß nicht, wie vertraut du mit Populationsgenetik bist, aber vielleicht hast du schon mal vom Hardy-Weinberg-Modell gehört? Das ist ein theoretisches Modell, das Aussagen über die Verteilung von Genotyp-, Allel- und Phänotypfrequenzen macht. Demnach bleiben diese in einer idealen Population über die Zeit hinweg konstant und die Häufigkeit ist nur abhängig von den Startbedingungen. Man sagt dann auch, dass eine Population sich im Hardy-Weinberg-Gleichgewicht (HWE) befindet. Echte Populationen unterscheiden sich zwar von idealen Populationen, befinden sich aber trotzdem oft erstaunlich nahe am HWE, sodass der Anteil homosexueller Individuen über die Zeit konstant bliebe und nicht ansteigen würde.

Man müsste sogar annehmen, dass Homosexualität im Lauf der Zeit abnehmen müsste, da ja homosexuelle Paare keine Nachkommen miteinander zeugen und mit ihnen ihre "homosexuellen Allele" aussterben würden. Tatsächlich trifft diese Annahme aber nicht zu und auch hierfür gibt es Erklärungsmöglichkeiten. U. a. pflanzen sich manche Homosexuelle doch fort und es kann auch sein, dass homosexuelle Allele durch Bisexuelle in einer Population erhalten bleiben.

und Geschwister wären Grundsätzlich homosexuell oder nicht.

Auch das muss nicht sein. Gehen wir der Verständlichkeit halber einmal vom einfachen (aber nicht zutreffenden!!!) Fall aus, es gäbe ein Sexualitätsgen mit zwei Allelen: h führt zu Heterosexualität und g zu Homosexualität. Das ergibt als mögliche Genotypen (der Phänotyp jeweils in Klammern) hh (heterosexuell), gg (homosexuell) und hg (bisexuell). Nehmen wir an, beide Eltern sind hg, dann können die Nachkommen prinzipiell alles sein. Erwarten würden wir dann zu 50 % gh und je tu 25 % gg bzw. hh. Geschwister müssten also nicht zwingend dieselbe sexuelle Orientierung haben und auch nicht dieselbe wie ihre Eltern. Die Wirklichkeit ist wie gesagt viel komplexer. In Wahrheit gibt es nicht nur ein Gen, sondern viele Gene, die die Sexualität beeinflussen. Und ein jedes davon muss auch nicht in zwei versch. Varianten auftreten, ein Gen kann mehrere hundert verschiedene Allele aufweisen.

Der Einfluss der Gene auf die sexuelle Orientierung ist in der bislang größten Zwillingsstudie aus Schweden auf 39 % bei Männern und 19 % bei Frauen geschätzt worden.

Die von mir erwähnte GWAS von Ganna et al. findest du hier: https://science.sciencemag.org/content/365/6456/eaat7693

Auch auf dem X-Chromosom konnte ein Locus mit männlicher Homosexualität in Verbindung gebracht werden. Die Studie findest du hier: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8332896/

Nachdem spätere Studien diese Kopplung zunächst nicht gestützt hatten, wurde dies jüngst durch eine weitere Studie bestätigt. Diese findest du hier: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25399360/.

Insgesamt lässt sich damit sagen, dass die Gene auf jeden Fall die Sexualität beeinflussen, dass die Genetik dahinter aber sehr komplex ist und man anhand der Gene die Sexualität eines Menschen nicht ablesen kann. Und wie gesagt, es hängt zu einem Großteil auch von weiteren Umweltfaktoren ab. Dass die Gene einen Einfluss ausüben, ist aber unbestreitbar.

0
Schwarzcore  06.06.2022, 18:17
@Darwinist

Das ergibt auch nicht allzu viel Sinn. Wenn sich eine Population nur an ihren Strartbedingungen orientieren würde, gäbe es gar keine Veränderung. Tatsächlich hatten alle heute lebenden Menschen die gleichen "Startbedingungen" und einen äußerst geringen Genpool, vermutlich nur einige 10 000 Individueen, haben sich aber, teilweise recht drastisch, unterschiedlich Entwickelt.

Eben das Homosexualität nicht abnimmt, sondern vielmehr zunimmt, auch wenn sich das schwer sagen läßt, da ja bis vor einigen Jahrzehnten damit kaum offen umgegangen wurde, jedenfalls wissen wir das heute sehr viel mehr Menschen homosexuell leben als früher, ist ein Argument. Und wenn Homosexualität vererbar wäre wie etwa die Hautfarbe müssten Homosexuelle Paare eben auch deutlich mehr homosexuelle Kinder gezeugt haben die dann wiederum auch wenn sie sich nur selten oder zufällig begneten mehr homosexuelle Kinder Zeugen u.s.w. Oder andersherum müssten Homosexuelle aussterben weil sie sich selten treffen. So wie es mit Rothaarigen geschieht.

Du verstehst sicherlich mehr von Genetik als ich aber das scheint mir doch sehr logisch.

Die o.g. ganz unmissverständliche Aussage der APA ist aus dem Jahr 2018, möglicherweise gab es in 4 Jahren signifikante neue Forschungsergebnisse, aber das bezweifle ich.

Wie Du selbst sagst bestätigen manche Studien, diese Theorien andere widerlegen sie oder bestätigen sie zumindest nicht. Ich will auch gar nicht behaupten das es nicht möglich ist. Es ist eben nur nicht so "ziemlich sicher" wie Du zu suggerieren beliebst.

0
Darwinist  06.06.2022, 19:44
@Schwarzcore
Das ergibt auch nicht allzu viel Sinn.

Doch, das ist simple Mathematik: http://www.u-helmich.de/bio/lexikon/H/hardy-weinberg-gesetz.html.

Wenn sich eine Population nur an ihren Strartbedingungen orientieren würde, gäbe es gar keine Veränderung.

Das ist ja auch richtig. Es gibt in realen Populationen Evolution sowie Zu- und Abwanderungen. Dennoch befinden sich reale Populationen sehr oft nahe oder im HWE.

Eben das Homosexualität nicht abnimmt, sondern vielmehr zunimmt,

Homosexualität nimmt aber nicht zu. Der Anteil Homosexueller ist seit Jahrzehnten konstant und liegt bei etwa 5 %.

jedenfalls wissen wir das heute sehr viel mehr Menschen homosexuell leben als früher, ist ein Argument.

Das ist kein Argument. Nur weil heute mehr Menschen offen homosexuell leben als früher, gibt es nicht mehr Homosexuelle als früher. Der Anteil war früher genauso hoch, nur lebten sie ihre Homosexualität nicht öffentlich aus.

Und wenn Homosexualität vererbar wäre wie etwa die Hautfarbe müssten Homosexuelle Paare eben auch deutlich mehr homosexuelle Kinder gezeugt haben die dann wiederum auch wenn sie sich nur selten oder zufällig begneten mehr homosexuelle Kinder Zeugen u.s.w.

Eben nicht, da Homosexuelle in der Regel gar keine Kinder zeugen. Ein schwules Paar kann nun mal miteinander keine Kinder kriegen.

Die o.g. ganz unmissverständliche Aussage der APA ist aus dem Jahr 2018, möglicherweise gab es in 4 Jahren signifikante neue Forschungsergebnisse, aber das bezweifle ich.

Die Ganna-Studie ist von 2019, also jünger als die schlicht falsche Aussage der APA. Die Aussage war auch 2018 schon falsch, denn dass die Gene einen Einfluss haben, ist durch Zwillingsstudien schon seit Jahrzehnten allgemein bekannt.

Wie Du selbst sagst bestätigen manche Studien, diese Theorien andere widerlegen sie oder bestätigen sie zumindest nicht.

Das sagte ich nicht. Ich bezog mich auf eine Studie und wie ich weiter erwähnte, konnte auch deren Ergebnis inzwischen bestätigt werden.

Es ist eben nur nicht so "ziemlich sicher" wie Du zu suggerieren beliebst.

Doch, genau das ist es. Es ist "ziemlich sicher", dass die Gene einen Einfluss auf die sexuelle Orientierung haben. Wie groß dieser Einfluss ist, ist eine völlig andere Frage. Aber dass die Gene die Sexualität beeinflussen, das steht unzweifelhaft fest.

0
Schwarzcore  06.06.2022, 20:30
@Darwinist

Irgendwie verstehe ich das auch nicht. Bis vor sagen wir mal 70 Jahren gab es überhaupt keine homosexuelle Paare. Selbst Homosexuelle haben in heterosexuellen Verhältnissen gelebt und Kinder gezeugt, das ist auch heutzutage keineswegs selten. Tatsächlich müssten Homosexuelle schon seit Ewigkeit ausgestorben sein, wenn man Deiner Logik folgt und in 200 000 oder 2 000 000 Jahren Homosexuelle keine Kinder gezeugt hätten.

Wie Du (und ich selbst auch schon) angemerkt habe kann man bestenfalls für die allerjüngste Vergangenheit halbwegs verlässliche Zahlen über den Bevölkerungsanteil an Homosexuellen geben. Und das auch nur sehr begrenzt, viele wollen sich nicht dazu äußern oder sind sich nichtmals sicher welche Präferenz sie haben. Also sind 5% für die letzten Jahrzehnte wohl kaum einen verlässliche Gesamtaussage. Abgesehen davon gibt es Studien die deutlich andere Zahlen angeben. Zwischen 1% und 20% z.B.

Du hast jetzt willkürlich einige Studien herausgegriffen die Deine Ansicht bestätigen, andere die das Gegenteil andeuten ausgelassen. Ich bin kein Experte auf diesem Gebiet. Tatsächlich interessiert es mich nichtmals besonders. Aber warum sollte eine Vereinigung, eine der größten ihrer Art, wie die APA die ja Verband ist und keine einzelnen Studien repräsentiert eine solche, klare Aussage treffen wenn dem nicht so ist und leicht zu widerlegen wäre ?? Eine Studie aus dem Jahr 2019 wird da kaum einen großen Aha-Effekt ausgelöst haben, ich denke sonst hätte selbst ich davon gehört. Und sei mir nicht böse wenn ich Deine ganzen Links nicht durchacker.

Und wie schon gesagt wenn Deine HWG-Thesen für die ganze Gesellschaft gültig wäre, wären eben ALLE Menschen z.B. schwarz oder weiß, zwei Hautfarben in der selben Population paßt da eigentlich nicht rein.

Und nebenbei bemerkt, ich verstehe auch nicht warum Männer und Frauen unterschiedlich auf Grund ihrer Gene betroffen sein sollten. Das Frauen gebären kann der Grund nicht sein da Homosexualität evolutionär sowieso keinen Sinn ergibt. Jedenfalls keinen den ich erkennen könnte. Und so einen Unsinn wie "Gottes Plan" brauchen wir gar nicht erst diskutieren.

0

Gebe ein scheiß auf das was andere sagen es geht die nichts an wann du wen küsst oder sonst was.

Du bist Bi wenn du mit Frauen und Männer romantische Gefühle hast und mit denen Sex vorstellen kannst.

Durch dein Text würde ich sagen das du bi sein könntest