Beckenbodentraining gegen vorzeitigen Samenerguss - Mythos oder Methode?

4 Antworten

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Das ist kein Geheimnis mehr. Das Märchen vom Beckenboden Training für Männer glaubt denke ich heute sowieso keiner mehr. Im Netz ist das schon noch häufig zu lesen aber wenn man genau hinschaut sind die Beiträge uralt.

Das einzige was wirklich hilft ist zum Arzt zu gehen, Prigily und xaramax. Alles andere ist entweder asbach oder unwirksam. Das bestätigen heute eigentlich fast alle Sexualmediziner.


altersack66  14.03.2016, 19:05

Ich finde es trotzdem wuchtig, wenn die Wissenschaft so ganz selbstverständlich sachen revidiert die sie über jahrzehnte selbst verbreitet hat.

senftante  28.03.2016, 19:18
@altersack66

Deswegen heißt die Wissenschaft auch Wissenschaft weil sie Wissen schafft und manchmal abschafft. = Lernprozess der Menschheit. Sind eben auch keine Götter

  • Zunächst einmal müsste man klären, was du unter vorzeitigem Samenerguss verstehst. Die medizinischen Ernstfälle bei jungen Männern sind annähernd vollständig auf psychologische Überreizung zurückzuführen. In diesem Sinne hilft Beckenbodentraing natürlich nicht, denn es ja auch ursächlich definitiv nicht an körperlicher Fehlfunktion.
  • Männern, die innerhalb von 30 sec nach dem Eindringen schon die Ejakulation erleben, manchmal gar schon vor dem Eindringen oder beim Anlegen eines Kondoms, kann durch Beckenbodentraining definitiv nicht geholfen werden. Neben psychischer Abstumpfungstherapie kommen betäubende Salben in Frage.
  • Männer die nach wenigen Minuten zum Höhepunkt kommen, muss gesagt werden, dass dies völlig normal sein kann. Die Penetrationsphase beim Sexualakt dauert durchschnittlich etwa 3-8 Minuten laut einer Studie unter Urologen, die sie durch Selbstbeobachtung durchgeführt haben und insofern realistisch und lebensnah ist und ehrliche Antworten erwarten lässt (im Gegensatz zu fast allen anderen Befragungen bei sexuellen Themen). Diese Dauer ist normal, natürlich und gesund. Mit Penetrationsphase ist hier gemeint, dass der Penis während dieser Zeit abwechselnd eingeführt und beinahe herausgezogen wird. Diese Form der Penetration führt bei fast allen Männern zuverlässig innerhalb weniger Minuten zu Höhepunkt und Ejakulation. exualakte, die länger dauern, haben dennoch meistens nur einen entsprechenden Penetrationsanteil. Sie wirken nur länger, weil zwischendurch innegehalten wird, weil zeitraubende Stellungswechsel vollzogen werden oder andere Praktiken wie Oralverkehr ausprobiert sowie Kuschel- und Streicheleinheiten eingebaut werden.
  • Zunächst möchte ich dem Mann ans Herz legen, seine Sexualität wirklich zu genießen und sie nicht in Minuten zu messen. Sehr viele Männer kommen gerne nach 3-5 Minuten und zögern den Erguss nur ungerne ewig hinaus -- höchstens der Frau zuliebe, aber nicht für sich selbst. Auch der Mann darf kommen, wenn ihm danach ist. Zweitens schlage ich vor, auf keinen Fall die Methode "Dampfhammer" anzuwenden. Wer schnell und stark penetriert, also kräftig zustößt und schnell herauszieht, der wird immer nach wenigen Minuten kommen, wenn nicht noch schneller. Das ist von der Natur so gedacht! Nur in schlechten Sexfilmchen halten die Männer ewig durch.
  • Versucht, langsam einzudringen, langsam hinauszuziehen, auch mal innezuhalten. Spielt miteinander, verwöhnt einander, streichelt Euch! Habt wirklich Spaß dabei! Sex ist keine Leistung und kein Sport, sondern in allererster Linie Liebesspiel -- mit Betonung sowohl auf Liebe als auch Spiel. Je öfter Ihr mal Pause machst und die Stellung wechselt, desto länger wird das Liebesspiel erscheinen. Küssen, streicheln, Scherze machen, guckt Euch in die Augen, habt Euch lieb. Genießt denn Sex anstatt eine Penetration zu performen.
  • Das Anspannen der Beckenbodenmuskulatur und das gleichzeitige Unterbrechen der Penetration kann bei erfahrenen Männern durchaus helfen, einen Höhepunkt zu verhindern und weitermachen zu können. Mit "vorzeitiger" Ejakulation hat das aber nichts zu tun, eher mit Ejakulationskontrolle. 
  • Letztlich sagt die Lebenserfahrung der meisten Männern, dass der eigene Genuss nach mehrfachem Herauszögern geringer ist. Irgendwann ist man "drüber weg" und der Höhepunkt fühlt sich schaler, unspektakulärer an, als wenn man dem natürlichen Erregungsverlauf folgt und kommt, wenn es sich natürlich ergibt. Insofern rate ich eher davon, künstlich den Akt zu verlängern. Um so eine Performance sollte es beim Sex niemals gehen. Stattdessen lieber viel Vorspiel für die Frau, bevor es losgeht, und gegebenenfalls auch hinterher mit Hand oder Mund fortsetzen.

hoppelhase26 
Beitragsersteller
 23.02.2016, 14:37

Danke für den sinnvollen Beitrag mit dem ich zu 95% einverstanden bin.

Nur die Aussage 

Das Anspannen der Beckenbodenmuskulatur und das gleichzeitige 
Unterbrechen der Penetration kann bei erfahrenen Männern durchaus helfen

 würde ich abändern in entspannen anstelle von anspannen. Das Anspannen des Beckenbodens schiebt die Ejakulation erst richtig an.

Ansonsten von mir einmal Klick Danke

Dadurch kann Mann dem Druck abzuspritzen länger widerstehen ja. Das konnte ich bei mir feststellen, so kann ich auch ohne Pause den Orgasmus verzögern indem ich den PC Muskel anspanne, klar deswegen kann man nicht direkt eine halbe Stunde länger vögeln, aber es bringt bestimmt etwas.


hoppelhase26 
Beitragsersteller
 22.02.2016, 14:50

.......und Du hast vor diesem Kommentar das Video gesehen?

Wow, das ist ja mal wieder so ein Ding.

Genau diese Kegeltechnik habe ich mir jahrelang von meinem Arzt einreden lassen. Man glaubt es natürlich auch und versucht es immer wieder auch wenn man keinen Unterschied merkt.

habe ich es auch erst mit Prigily und Xaramax. Obwohl ich die Tabletten inzwischen nicht mehr nehme reicht mir das Gel völlig aus um ganz normalen Verkehr zu haben.

Aber dass jetzt alles revidiert wird ist interessant. Naja in gewisser Weisse sind wir Patienten doch die Versuchskaninchen auf lange Sicht.