Authentisch Berlinern als Wessi und lohnt es sich denn?

Moin Leute,

wie ihr anhand der Frage schon ablesen könnt, frage ich mich, ob ich als Berliner aus dem Westen authentisch Berlinern könnte.

Zu mir: Ich bin schlicht und einfach nur ein Wessi mit Migrationshintergrund. Ich finde Dialekte ganz toll und bin der Meinung, dass sie uns mit der Heimat/Kultur verbinden, weshalb ich mich mit meinem regionalen Dialekt auseinandergesetzt habe. Meine ausländischen Wurzeln möchte ich nicht vernachlässigen! Ich bin stolz auf sie. Jedoch vertrete ich sicherlich die Meinung vieler, wenn ich sage, dass deutsche mit Wurzeln ab und zu mal mit ihrer Identität zu kämpfen haben. Ich habe lange nach meiner Antwort gesucht und gebe mich damit zufrieden, 2 Herzen in mir zu tragen (3 um genauer zu sein, ich bin nämlich gemischt 🙂).

Nun zum eigentlichen Thema:

Berliner Schnauze erlernen

An sich bin ich ja mit dem Wortschatz und der Grammatik vertraut. Ich bin damit auf jeden Fall auch aufgewachsen, da man hier trotz Westen immer noch Ur-Berliner in der Stadt hat(Bäcker, Busfahrer etc.). Also dachte ich mir, dass ja vielleicht die Chance besteht, dass ich es vernünftig praktizieren und anwenden könnte. Jetzt stellte man mir aber vor kurzem die Frage, wieso eigentlich? Verglichen zu anderen Dialekten die ja für Außenstehende kaum zu verstehen sind und somit fast wie eine eigene Sprache wirken, ist die Berliner Schnauze ja eher nur eine Art Hochdeutsch mit Plattdeutschen Elementen und trotzdem für Hochdeutschsprecher zu verstehen. Somit hat es also Objektiv gesehen keinen logischen Nutzen. Für viele Personen aus meinem Umfeld also ein Grund, weshalb es nicht viel Sinn ergeben würde. Ich persönlich verbinde damit meine Heimat und würde dieser gerne damit etwas näher kommen. In Bayern ist bayrisch zu erlernen sicherlich sinnvoller als in Berlin Berlinerisch, was ich wie oben erklärt auch total verstehen kann. Des Weiteren würde mich interessieren, was denn denen von euch die echt Berlinern, eigentlich davon halten? Wirkt es unsympathisch und unauthentisch(Fake)? Ich habe schon Sprüche zu hören bekommen wie "Du erschaffst dir dadurch doch nur eine falsche Identität" Was haltet ihr eigentlich zu dem ganzen? Einfach mal austoben, ich lese es mir echt gerne durch.

Lernen, Berlin, Deutschland, Kultur, Psychologie, Dialekt, Gemeinschaft, Heimat, Identität, identitaetskrise
Könnt ihr das widerlegen?

Um die vollständige Antworten zu lesen, bitte auf meine vorletzte Frage klicken oder auf die angegebenen Personen. Ich werde die Antwort fett schreiben, und meinen Senf normal. Meine Frage war, WARUM SAGEN TRANSGENDER SIE FÜHLEN SICH ALS MANN ODER FRAU? SIE WISSEN DOCH NICHT WIE DIE SICH FÜHLEN!

Antwort von Onesimus

Manche haben deshalb aufgegeben und sagen, es gibt keine Definition davon, was eine Frau ist

Ich würde mal sagen, jemand der eine Vulva/Vagina hat?

Etwas vereinfacht gesagt ist man nach Jenkins eine Frau, wenn man sich von Normen / Erwartungen angesprochen fühlt, die für Frauen gelten. Beispiele: "rasieren sich die Beine", "machen den Haushalt", "werden missbraucht", "sind manipulativ", "müssen schön sein", … Dabei spielt es keine Rolle, ob man diese Normen gut findet oder sich ihnen unterwirft. Es genügt, dass man sich für einen Adressaten dieser Normen hält.

In der heutigen Welt sollten wir uns doch nicht mehr an solche Klischees und Rollenbilder halten, und demnach auch nicht angesprochen fühlen? Wenn sich eine deswegen als Mann outet weil sie sich bei "machen den Haushalt" nicht angesprochen fühlt, bin ich schon längst ein Mann. Ein Punkt wo ich Transgender nicht verstehe, man kann meiner Meinung nicht auf grund dessen sagen, dass man transsexuell ist.

Jetzt können wir deine eigentliche Frage vielleicht etwas besser beantworten: Jemand, der sich als Frau / Mann fühlt, hat den Eindruck, dass sich die entsprechenden geschlechtsspezifischen Normen und Erwartungen an ihn richten.

Klingt logisch, aber in meinen Augen GIBT oder SOLLTE es diese Erwartungen nicht geben.

Antwort von Andrastor

So etwas nennt man in der Psychologie "Pseudo-Emotionen" oder "Pseudo-Gefühle".

Tatsächlich kann man sich nicht wie jemand oder etwas anderes fühlen, denn dazu fehlen uns die nötigen Hormone. Alle unsere Gefühle, sind ein Produkt unserer Hormone und wie das Gehirn diese interpretiert, erzeugt dann die Emotions-Eindrücke.

Und wenn man etwas fühlt was unmöglich ist, bzw. wenn man die Gefühle falsch interpretiert, sind das Pseudo-Gefühle.

Ein schönes Beispiel ist das paranoide Gefühl beobachtet zu werden.

Erst in unserem Kopf, durch die Interpretation wird aus "ich fühle mich unwohl" die Emotion "ich fühle mich beobachtet/ ich werde beobachtet".

Was sie fühlen, ist eine Unzufriedenheit mit sich selbst, viel zu oft Selbsthass und diverse andere autoaggressive Gefühle. Und da sie diesen kein Ventil geben können, sie nicht verstehen können und/oder sie nicht verstehen wollen, suchen sie sich ein Ziel für diese Gefühle (zumeist unbewusst) und entdecken dabei (begünstigt durch das Internet natürlich) Trans-Identitäten.

Und auf einmal wird aus "ich fühle mich unwohl, ich hasse mich" die Emotion "ich will das andere Geschlecht sein, ich fühle mich wie das andere Geschlecht".

Für mich klingt das völlig plausibel, habt ihr vielleicht gute gegen Argumente? Ich starte noch einen Versuch Transmenschen zu glauben.

Das ist die Antwort auf deine Frage. Reine Psychologie.

Männer, Frauen, Sexualität, Gender, Geschlecht, Identität, Psyche, Transgender, Transsexualität, LGBT+
Was für eine Sexualität habe ich?

Hi,

ich bin männlich und 16 Jahre alt. In letzter Zeit habe ich schon sehr viel über meine Sexualität nachgedacht, komme aber nicht weiter.
Die ersten Gedanken, dass ich bi oder sogar gay sein könnte hatte ich vor gut 3 Jahren. Da habe ich dann auch meinen ersten Crush auf einen Jungen gehabt und auf darauf masturbiert. Nach gut einem Jahr habe ich das wieder verdrängt und habe zu mir selber gesagt, dass ich hetero bin. Hatte dann auch 10 Monate lang eine Freundin und war happy. Zum Ende der Beziehung habe ich nur wider an Jungs gedacht und habe mich dann auch so nicht mehr so wohl gefühlt. Habe dann letztendlich auch Schluss gemacht, weil ich mich einfach nicht mehr wohlgefühlt habe.
Aktuell denke ich viel an Jungs und Mädchen und bei SB mache ich es auch auf beide. Schaue jedoch fast nie Pornos, da ich denke, dass das falsche Werte vermittelt.

Nach dem Muster denke ich, dass ich bi bin, jedoch habe ich es auch sehr oft, dass ich dann Phasen habe, wo ich denke, Sex mit Jungs. Bäh oder nein Danke. Das verwirrt mich sehr und ich denke, dass meine Findungsphase bald vorbei sein sollte.
Außerdem kann ich mir nach aktuellem Stand eine langfristige Beziehung nur mit Frauen vorstellen und welche so für Max. 3 Jahre mit Jungs. Das war aber auch schon anders.
Was denkt ihr darüber und was für eine Sexualität könnte ich haben.
Danke schon mal für die Antworten :)

Mädchen, schwul, Sexualität, Penis, Bisexualität, Homosexualität, Identität, Jungs, heterosexuell, LGBT+
Meinung des Tages: Was denkt ihr über Faesers Diskussionsentwurf zur Verschärfung von Abschieberegeln für abgelehnte Asylbewerber?

Bereits im Mai wurde im Flüchtlingsgipfel über Probleme bei Abschiebungen diskutiert. Eine der zentralen Fragen war dabei mitunter, welche gesetzlichen Regelungen es gibt, die eine Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern verhindern. Geeinigt wurde sich darauf, dass diese Regelungen vom Bundesinnenministerium untersucht werden sollen. Nun liegt ein Diskussionsentwurf mit Änderungsvorschlägen vor.

Das sind die wichtigsten Punkte des Diskussionspapiers

Derzeit gibt es eine Höchstdauer des Ausreisegewahrsams von insgesamt zehn Tagen. Vorgeschlagen wird, diesen auf 28 Tage zu verlängern. Dadurch hätten Behörden mehr Zeit, um eine Abschiebung vorbereiten zu können.

Ein weiterer Eckpunkt ist die Sicherstellung der Identität: Sofern kein Pass vorgezeigt werden kann, sollen Behörden die Möglichkeit haben, das Handy der entsprechenden Person auszulesen und deren Schließfächer zu durchsuchen. Ungeklärte Identitäten gehören derzeit mit zu den Hauptgründen, weshalb eine Rückführung oft nicht möglich ist.

Zudem soll es ermöglicht werden, dass die Behörden auch in Flüchtlingsunterkünften mehr Zutrittsrechte haben. Derzeit darf ausschließlich das Zimmer der Person, die abgeschoben werden soll, betreten werden – wenn diese in ein anderes Zimmer geht, hat die Polizei kein Recht, diesen Raum zu betreten.

Gemischte Reaktionen auf Faesers Vorschläge

Faeser bekommt beispielsweise Zuspruch aus der FDP. Der Parlamentarische Geschäftsführer Stephan Thomae begrüßt die Vorschläge und erachtet diese als dringend notwendig.

Von diesen Änderungen betroffen wäre auch die Polizei – doch die Deutsche Polizeigewerkschaft sieht in den Vorschlägen keine zielführende Herangehensweise. Sie fordern hingegen mehr Befugnisse, wie beispielsweise die Zurückweisung an Binnengrenzen.

Lamya Kaddor (Bündnis 90/Die Grünen) wirft Faeser sogar vor, gegen Absprachen innerhalb der Ampelkoalition zu verstoßen.

Organisationen wie Pro Asyl lehnen die Vorschläge strikt ab, sie sehen darin eine Verletzung der Grundrechte von Schutzsuchenden.

Dem Deutschen Städte und Gemeindebund gehen die Änderungen nicht weit genug, sie wünschen sich unter anderem beschleunigte Gerichtsverfahren bei aufenthaltsrechtlichen Fragen.

Alles nur ein Wahlkampfmanöver? Sowohl Alexander Throm (Union), als auch Filiz Polat (Bündnis 90/Die Grünen) sehen in dem Vorgehen Faesers ein Wahlkampfmanöver. Denn in zwei Monaten möchte diese in Hessen die Landtagswahl gewinnen.

Unsere Fragen an Euch: Was haltet ihr von den aufgeführten Punkten des Diskussionspapiers? Teilt ihr die kritischen Meinungen? Gehen die Vorschläge zu weit oder sind sie nicht ausreichend? Was müsste Euer Meinung nach umgesetzt werden?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/asylpolitik-faeser-100.html

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/abschiebungen-verschaerfung-plaene-faeser-104.html

Polizei, Krieg, Recht, Gesetz, Armut, Schutz, Asyl, Bundestag, CDU, Die Grünen, FDP, Flüchtlinge, Grundrechte, Hessen, Identität, Menschenrechte, Migration, Partei, SPD, Überwachung, Wahlen, CSU, Asylbewerber, Durchsuchung, Flüchtlingsheim, Meinung des Tages
Geschlechtsidentitäts Krise-hilfe?

Mir fällt es jz schon seit 1-2 Jahren sehr schwer mich zu identifizieren. Biologisch bin ich weiblich aber irgendwas fühlt sich da was falsch an. Vor etwas mehr als nem halben Jahr hab ich mich dann vor meinen Freunden als Trans/Non-binary geoutet, habe meinen Style geändert, angefangen nen binder zu tragen, Namen geändert und alles drum und dran. War auch viel zufriedener mit dem Binder und glücklicher mit dem ganzen aber mir viel es von Anfang an schon schwer mich als komplett weiblich oder männlich zu identifizieren aber ich bin mir auch sehr sicher dass ich nicht Non-binary bin. (Zu dem Zeitpunkt hatte ich halt den Gedankengang dass ich nicht Trans sein will sondern einfach nur ein cis man und es mir dadurch auch schwer fiel)

Vor kurzem hab ich mir dann angefangen Sorgen zu machen dass ich vllt nt Trans bin und es nur daran liegt dass ich mit etwas anderem an meinem Körper unzufrieden war. Ich hab mir nie weiter nen Kopf drum gemacht da ich in der Schule so angesprochen wurde wie ich es wollte und nur Zuhause mit meinem weiblichen Namen und Pronomen. Jetzt als ich jedoch letzte Woche im Urlaub war haben mich manche Leute die ich nicht kannte auch mit Männlichen Pronomen angesprochen und irgendwie spricht mich mein Stiefvater jz auch so an (kp vllt haben meine stiefgeschwister ihm was gesagt oder er hat meine ganzen Andeutungen endlich mal verstanden) aber jz kommt mir dadurch halt wieder die Panik und das Unwohlsein hoch. Vor nem Monat hätte ich am liebsten gewollt dass mich die ganze Welt so anspricht aber jz wenn es meine Familie tut fühle ich mich so extrem komisch dabei. Ich kann mich jz weder mit dem einen noch mit dem anderen Namen identifizieren und weiß einfach nicht weiter bzw habe Angst etwas falsches zutun/einen falschen Weg zugehen. Kann mir jemand der vllt auch mal in so einer Situation war oder ist Ratschläge geben oder allgemein Vorschläge was man machen könnte um das alles besser lösen zu können?

Frauen, Sexualität, Gender, Geschlecht, Identität, Outing, Transgender, Transsexualität, Binder, FtM, LGBT+, Pronomen, sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität, genderfluid , non-binary
Was sagt ihr zu dieser Gender-Liste?

Die Geschlechtsidentität oder Gender beschreibt, als welches Geschlecht man sich selbst sieht. Diese kann von dem bei der Geburt zugewiesenes Geschlecht und von dem gelesenen Geschlecht, als welches man im Alltag von anderen interpretiert wird, abweichen.

  • 1Liste von Gendern
  • 1.1Gliederung von Gendern
  • 1.1.1Binäre Gender
  • 1.1.1.1Mann / männliches Gender
  • 1.1.1.1.1Bär / Bear
  • 1.1.1.2Twink
  • 1.1.1.2.1Chubby
  • 1.1.1.2.2Sissy Boy
  • 1.1.1.2.2.1Tunte
  • 1.1.1.3Frau / weibliches Gender
  • 1.1.1.3.1Tomboy
  • 1.1.1.3.1.1Femme
  • 1.1.1.3.1.2Butch
  • 1.1.2Non-Binary
  • 1.1.3Agender
  • 1.1.4Androgyn
  • 1.1.5Intergender
  • 1.1.6Demigender
  • 1.1.6.1Demiboy / Non-Binary Boy
  • 1.1.6.2Demigirl / Non-Binary Girl
  • 1.1.7Libragender
  • 1.1.7.1Librafeminin
  • 1.1.7.2Libramaskulin
  • 1.1.8Xenogender
  • 1.1.8.1Neurogender
  • 1.1.9Monogender
  • 1.1.10Polygender / Multigender
  • 1.1.10.1Bigender
  • 1.1.10.2Third gender / Trigender
  • 1.1.10.3Pangender / Omnigender / Maxigender
  • 1.2Gender relativ zum anatomischen Geschlecht
  • 1.2.1Cis-
  • 1.2.2trans*
  • 1.3zeitliche Varianz von Gendern
  • 1.3.1Genderfluid
  • 1.3.1.1Genderfae
  • 1.3.1.2Genderfaun
  • 1.3.1.3Genderflor
  • 1.3.2Genderflux
  • 1.3.2.1BoyFlux
  • 1.3.2.2GirlFlux
  • 1.3.2.3Libraflux / Agenderflux
  • 1.3.3Fluidflux
  • 2nahe Begriffe
  • 2.1Cross-Dressing
  • 2.1.1Drag King
  • 2.1.2Drag Queen
  • 2.1.3Travestie
  • 2.1.4Transvestitismus

https://lgbt.fandom.com/de/wiki/Geschlechtsidentitäten

Männer, Sprache, Frauen, Sexualität, Psychologie, Gender, Geschlecht, Identität, Transgender, Transsexualität, gendern, LGBT+, non-binary
Was bedeutet es konkret, wenn man sich als "genderfluider" Mensch "weiblich" oder "männlich" fühlt?

Wie muss man sich das konkret vorstellen? Angenommen man wacht morgens als biologische Frau auf und denkt sich: "Mensch, heute fühle ich mich aber total männlich. Da ziehe ich mir doch mal eine lange Hose und eine Krawatte an, um das zu unterstreichen!" Was genau ist da mit "sich männlich fühlen" gemeint? Fühlt man sich dann dominant, aggressiv, technikinteressiert oder sachlich? Also ordnet man den Empfindungen/Eigenschaften Dominanz, Aggressivität, Technikinteresse und Sachlichkeit das Geschlecht "männlich" zu? Könnte man sich nicht auch als Frau identifizieren, die sich gerade dominant, aggressiv, technikinteressiert oder sachlich fühlt?

Und was ist nun, wenn man als biologische Frau, die sich heute mal männlich fühlt und deshalb lange Hose und Krawatte trägt, im Laufe des Tages sich dann doch "weiblich" fühlt. Läuft sie dann schnell nach Hause und zieht sich um? Müssen die anderen Leute sie ab dem Moment dann wieder mit ihren weiblichen Pronomen ansprechen?

Ich habe das immer noch nicht begriffen, was es mit dieser angeblichen "Genderfluidität" auf sich hat und ob es nicht einfach nur um Klischeebilder von Mann und Frau und um geschlechtsspezifische Zuschreibungen geht, die man meint mit "männlich" und "weiblich" titulieren zu müssen.

Ich würde gerne konkrete Antworten zu dem Thema hören und keine hohlen Phrasen wie "Die Geschlechtsidentität sucht man sich nicht aus. Das ist einfach so!" oder "Kleidung hat kein Geschlecht." Solche Aussagen bringen mich nicht weiter!

Männer, Frauen, Gender, Geschlecht, Identität, Transgender, LGBT+, genderfluid
Meinung des Tages: Gendern – was wäre die richtige Umsetzung?

Die Mitglieder des Rats für deutsche Rechtschreibung sind sich darüber einig, dass alle Menschen mit geschlechtergerechter Sprache angesprochen werden sollen. Doch die Frage dabei ist nach wie vor: Wie soll das umgesetzt werden?

Nach wie vor gibt es keine Empfehlung für Doppelpunkte oder Gendersternchen. Letzterer wird auch nach wie vor nicht offiziell anerkannt vom Rat für deutsche Rechtschreibung.

Nach langen Debatten konnte sich der Rat lediglich mit einer Zweidrittelmehrheit darauf einigen, dass die Sonderzeichen toleriert werden sollen.

Skeptiker sehen in den Sonderzeichen vor allem Probleme der Übersetzbarkeit und eine mögliche Beeinträchtigung der Grammatik und Satzbildung oder gar der Gruppenidentitäten.

So sieht Heinz Bouillon, der als Stellvertreter für die Deutsche Gemeinde Belgiens an den Diskussionen teilnahm, eine große Problematik mitunter in der Tatsache, dass beispielsweise entsprechende Sonderzeichen im Niederländischen und Französischen schlichtweg nicht existieren. Wie damit in Übersetzungen umgegangen werden soll, ist für ihn eine unbeantwortete Frage. Zudem befürchtet er, dass die Popularität von Deutsch als Fremdsprache rasant abnehmen würde, würden der Genderstern oder andere Sonderzeichen anerkannt werden.

Auch Sabine Krome, Geschäftsführerin des Rats für deutsche Rechtschreibung sieht in der Debatte mögliche Stolpersteine: So würde laut ihr beispielsweise durch die Wortzeichen im Wortinneren die Wortbildung gestört. Auch bei der Pluralbildung würde es Probleme geben.

Der Vorsitzende des Rats für deutsche Rechtschreibung, Josef Lange, befürchtet durch die Nutzung von Gendersprache sogar eine Aufspaltung des deutschen Sprachraums auf verschiedene Gruppenidentitäten.

Letztlich blieb der Rat also bei den Empfehlungen von 2021, die besagen, dass etwaige Sonderzeichen, die mehrgeschlechtliche Bezeichnungen im Wortinneren kennzeichnen, noch nicht in das amtliche Regelwerk aufgenommen werden sollen.

Der Rechtschreibrat schlägt aber vor, eine Ergänzung des Regelwerks im Abschnitt Sonderzeichen vorzunehmen, in dem auch die entsprechenden Probleme thematisiert werden.

Unsere Fragen an Euch: Was wäre die richtige Umsetzung von Gendersprache? Wo seht ihr Möglichkeiten, wo Hindernisse?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!

Viele Grüße und einen guten Start in die Woche!

Euer gutefrage Team 

Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/genderzeichen-orthografie-102.html
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/genderzeichen-orthografie-100.html

Deutsch, Sprache, Kultur, Sonderzeichen, Übersetzung, Deutsch lernen, deutsche Grammatik, Geschlecht, Gesellschaft, Gleichberechtigung, Gleichstellung, Identität, Orthographie, Rechtschreibung, gendern, Gendersternchen
Warum definieren sich manche als "nicht binär" oder "genderfluid", obwohl sie ihr biologisches Geschlecht überhaupt nicht ablehnen?

So wie ich das verstanden habe, spielen diese Personen bewusst oder unbewusst mit Geschlechterrollen und Geschlechterzuschreibungen vor allem über ihre körperliche Erscheinung.

Die "nicht Binären" wollen von anderen so wahrgenommen werden, als hätte sie kein eindeutiges biologisches Geschlecht, also sie lehnen im Grunde weibliche und männliche optische Stereotype ab und wollen "neutral" wirken. Oder sie wollen andere absichtlich verwirren, weil es schwer fällt ihnen aufgrund der Optik ein eindeutiges Geschlecht zuzuweisen. Das hat dann eigentlich mehr mit gezielter Provokation und Aufmerksamkeitssuche zu tun. Man könnte es auch als spezielle Performancekunst oder als politischen Aktivismus interpretieren.

Die "Genderfluiden" wechseln stattdessen absichtlich in ihrer optischen Erscheinung zwischen männlich und weiblich oder auch "nicht binär" hin und her. Die Begründung dafür ist, dass sie sich manchmal eben "weiblicher" und manchmal eben "männlicher" fühlen würden.

Ich verstehe diese Konzepte ehrlich gesagt nicht. Ist es nicht völlig normal, dass man sich als Frau nicht den ganzen Tag extrem weiblich fühlt, oder als Mann den ganzen Tag extrem männlich? Und wenn es eigentlich völlig normal ist und auf alle zutrifft, wieso muss man dann Label wie "nicht binär" oder "genderfluid" erfinden und öffentlich für Anerkennung werben?

In erster Linie ist ausnahmslos jeder doch erst mal einfach nur Mensch mit einer eigenen Persönlichkeit und mit verschiedenen möglichen Stimmungslagen. Was genau bedeutet es denn, wenn ein "Genderfluider" davon spricht, dass er sich heute besonders "weiblich" fühlt? Das ist doch im Grunde nur die Anerkennung von den Geschlechtsstereotypen, die man ja eigentlich ablehnt, wie "Frau = emotional, zurückhaltend, freundlich, sensibel, sozial, weich, berührbar" oder "Mann = dominant, stark, durchsetzungsfähig, grob, gemein, sachlich, abweisend, strikt". Bezogen auf die Kleidung wären die Geschlechtsstereotype "Frau = farbenfroh, weiche Materialien, Spitze, Muster, Kleider, Röcke, verspielte Details" und "Mann = gröbere Materialien, gerade Schnitte, weniger Farben, Hosen, Funktionalität".

Wie sollen solche leicht rückständig anmutenden Geschlechtsstereotype und Geschlechtszuschreibungen denn aufgebrochen werden, wenn ein biologischer Mann davon spricht, dass er sich "weiblich" kleidet, weil er sich gerade "weiblich" fühlt und nicht einfach sagt: "Ich fühle mich heute als Mann ein bisschen verletzlich, aber auch sozial aufgeschlossen und möchte das über ein rosa-gelb gemustertes Hemd zum Ausdruck bringen." ohne dieses ganze Genderlabeling, ohne die Aufmerksamkeitssuche und die Forderung nach Akzeptanz? Ein Mann kann doch einfach dieses Hemd, das seiner aktuellen Stimmungslage entspricht, selbstbewusst tragen und fertig, ohne daraus eine riesige gesellschaftliche oder politische Sache zu machen!

Was ist eure Sichtweise zu dem Thema?

Männer, Politik, Frauen, Psychologie, Gender, Geschlecht, Gesellschaft, Identität

Meistgelesene Fragen zum Thema Identität