Woher kommt die gesamte deutsche Bierkultur?
7 Antworten
Im Mittelalter wurde das oft keimbelastete Wasser oft erst durch den Brauprozess unbedenklich genießbar.
Die Menschen tranken Bier von morgens bis abends, auch die Kinder.
Allerdings hatte das Dünnbier für den Alltag weniger Alkoholgehalt als heutiges Pils.
Starkbier gab es aber auch. Das war vor allem für die Mönche während der Fastenzeit.
Woher kommt die gesamte deutsche Bierkultur?
Ich habe mir mal gemerkt, dass es historisch betrachtet Sitte war, dass deutsche Hausfrauen in vielen Gegenden des Landes ihr eigenes Bier brauten.
So, wie es weiter östlich Kwass gibt: Resteverwertung von in Wasser mit Rosinen vergorenen Brotresten - ein sehr leckeres Getränk, das ich in Riga/Lettland schätzen gelernt habe. Was in vergangenen Zeiten jede Hausfrau praktizierte, wird inzwischen in großem Stil industriell hergestellt.
Basis war immer Getreide oder ein Getreideerzeugnis. Das Produkt hatte Gesundheitswert: Bierhefe enthält bioverfügbare B-Vitamine: wichtige Nervennahrung.
Sehr vorteilhaft ist, dass durch die Gärung Trypsin, der in Getreide vorhandene Antinährstoff, beseitigt wird. Er würde ansonsten Enzyme hemmen, die Stärke aufzuspalten, wodurch toxische Stoffe im Darm entstehen können. So gab (Ur-) Bier Kraft und wirkte gesundheitsfördernd.
Aus guter Erfahrung heraus hat sich dann die Sitte etabliert, Bier zu trinken.
Da gibt es sogar ein Lehrbeispiel in der Schule.
Die Lehrerin oder der Lehrer nimmt ein Glas mit Wasser und eins mit Schnaps.
In diese Gläser werden jeweils ein Wurm hinein gelegt.
Es dauert nicht lange und der Wurm im Alkohol ist tot, der im Wasser lebt noch lange.
Erkenntnis: Wer Alkohol trinkt, bekommt keine Würmer.
Schon vor über 5000 Jahren wurden bierähnliche Getränke hergestellt, nachweislich im antiken Ägypten http://www.aegyptologie.com/forum/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?action=lexikond&id=030912154955
Mitteleuropa ist ideal für die Bierherstellung, denn hier wachsen alle Pflanzen, um daraus ein Bier, wie wir es heute kennen herzustellen. Während Weintrauben zum reifen mehr Wärme und längere Sonneneinstrahlung benötigen, kann Bier problemlos in Mitteleuropa aus einheimischen Ingredienzien erzeugt werden.
Noch vor gut hundert Jahren hatte jede deutsche Region und jede größere Stadt ihre eigene Bierproduktion nach eigenen Rezepten, wobei das deutsche Reinheitsgebot sicher viel dazu beigetragen hat, dass heute deutsches Bier auch im Ausland beliebt ist.
Aus Bayern, genauer gesagt von frommen Mönchen.
Diese Schlitzohren kamen auf den Gedanken, den Leuten das Fasten zu erleichtern, mit Bier.
Überschrift: "3 Bier ersetzen eine Mahlzeit, da ist noch nichts zu trinken dabei".
Hat in der Übersetzung etwas gelitten, hieß eigentlich "Hopfen und Malz, Gott erhalts".
Ich meine, ich denke, es hat wahrscheinlich funktioniert, lol
Nun ja, des Volkes Wille.
Was der Mensch braucht, muss er haben, oder.
Die Anfänge davon gab es schon in der Steinzeit, als die Menschen begannen sesshaft zu werden und Getreide anzubauen.
Stimmt. Im alten Ägypten war Bier auch schon wichtig. Es gibt Tafeln aus deren Hieroglyphen hervorgeht, dass Arbeiter einen Teil ihres Lohnes in Bier bekamen.
nicht zu vergessen, dass Alkohol eine sterilisierende Wirkung hat und so Wasser aus Flüssen trinkbarer macht.