Psychologie

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Habe kein Vertrauen mehr in meine Intuition in sozialen Interaktionen. Kann mir jemand helfen?

Hi Community,

Mein Problem ist, dass ich sehr sehr unsicher in meine sozialen Fähigkeiten bin. Ich habe das Gefühl, dass ich wie ein Weirdo oder sozial ungeschickter wahrgenommen werde. Egal ob ich etwas schreiben muss oder in einem Gespräch mit einer anderen Person bin, überkommt mich dieses Gefühl. Selbst beim schreiben dieses Textes...Meine Gedanken kreisen ständig darum, ob ich diesen Eindruck mache oder nicht, was mich hinaus noch weiter verunsichert. Basically resultiert meine Angst aus der Vergangenheit, in der ich wieder und wieder negative Erfahrungen in sozialen Interaktionen gemacht habe, die mich zum Schluss haben kommen lassen, dass ich anders Denke oder halt sozial ungeschickt bin. Menschen haben einfach abgeneigt, verwirrt und insgesamt negativ auf mich reagiert. Das hat mich schließlich zu der verunsicherten Person, die sich nicht auf seine Intuition verlassen kann, gemacht die ich heute bin. Es ist auch möglich das ich mich selber blockiere und durch meine Unsicherheit und Verklemmtheit als so komische Person wahrgenommen werde, was wiederum meine Unsicherheiten verstärkt und mich in einer Teufelsspirale festhält.

Tatsächlich mache ich viele positive Erfahrungen und bin sehr sozial gewandt, wenn ich betrunken bin. Was mich eigentlich ziemlich verwirrt weil das nicht zusammenpasst XD.

Anyways erst einmal props und danke an alle die sich die Mühe gemacht habn meinen Arschlangen Text durchzulesen🙏.

Würd mich über jeden Kommentar freuen!

Mit Grüßen,

Arno

PS: Habe nicht wirklich gute Themen für diesen Kommentar gefunden, weswegen ich jetzt Psychologie ausgewählt habe.

Was bedeutet es, empathisch zu sein?

Ich bin verwirrt. Ich habe so einen Test gemacht, bei dem versucht wird herauszufinden, ob man sadistische/psychopathische etc Züge hat.

Eine Sache, die man angeben musste, war die folgende: "Ich kann es verstehen, wenn Menschen anderen gegenüber Gewalt ausüben" oder so ähnlich.

Das bringt mich zu dem Kern, der mich verwirrt. Ich lese oft von Menschen, die von sich sagen, dass sie sehr empathisch seien, dass sie es überhaupt nicht verstehen können, wie Menschen grausam sein können.

Das Seltsame ist nun, dass ich das sehr gut verstehen kann. Ich kann sehr gut spüren, warum Menschen Gewalt ausüben oder grausam sind. Ich verstehe es in dem Sinne, dass ich spüre, wie es ihnen geht beziehungsweise, warum sie dies tun. Ich spüre, woher ihre Grausamkeit herrührt. Ich spüre die Ursache. Das kann z.B. manchmal sein, dass diese Person sich selbst nicht mehr spürt, also Dissoziationsprobleme hat, also sich mit sich selbst nicht mehr identifiziert und das Gefühl hat, das was sie tut sei nicht real.

Dann ist der grausame Akt ein Versuch, zu spüren, dass das hier real ist. Es kann auch ein Versuch sein, den eigenen Schmerz, zu dem man aus diversen Gründen keinen Zugang mehr hat, in dem anderen zu sehen.

Manchmal spüre ich auch, dass es aus Verzweiflung ist. Die Gewalt ausübende Person ist verzweifelt, weil sie sich etwas aus tiefstem Herzen (oft unterbewusst) wünscht, was nicht erwidert wird, beispielsweise Liebe oder auch nur "Aufmerksamkeit". Menschen werden zum Beispiel grausam, wenn die Person, von der sie eine Reaktion wollen, nicht reagiert.

Grausamkeit kann auch aus Rationalität entstehen, wenn die Person vor lauter Logik den Draht zu Emotionen/Gefühlen/Moral verloren hat. Die Person hat dann nur noch ein Ziel vor Augen und hält dieses Ziel für das Beste. Hier kann unterschieden werden zwischen: Die Person hält es das beste Ziel für alle oder für sich selbst.

Ich könnte diese Liste noch sehr viel weiter ausdifferenzieren und erweitern. Worauf ich hinaus will ist, dass in dem Moment, in dem ich solch einer Person gegenübertrete oder besser gesagt einer Person, die so gehandelt hat oder handelt, dann spüre ich das.

Aber die Empathischen oder die, die sich für empathisch halten, scheinbar nicht.

Liegt das nun daran, dass die Empathischen gar nicht so empathisch sind, wie sie tun? Sondern dass sie stattdessen einfach nur eine Moral predigen und das bedingungslos, also eben gerade ohne jegliche Empathie für den Menschen, der sich an diese Moral nicht hält?

Oder liegt meine "Empathie" mit Menschen, die derartig handeln/gehandelt haben daran, dass ich wie sie bin? Also ich kann es nur verstehen, weil mein Gehirn gleich verdrahtet ist, ich also auch ein Sadist/Psychopath o.Ä. bin?

Ich möchte noch anmerken, dass das, was ich in diesen Fällen spüre, nicht dazu führt, dass ich derartiges Handeln toleriere oder gutheiße. Es heißt nur, dass ich spüre, wieso sie so gehandelt haben und ich teils sogar Mitleid habe. Für sowohl die Opfer als auch die Täter.

lg Kath