Warum sagt man in Deutschland "Apfelschorle"?
Bei uns in Österreich heisst es einfach "Gespritzter Apfelsaft" bzw., Apfelsaft "Gespritzt" was aber ist eine Schorle? Ist das Deutsch für Saft? Also die "Schorle"?
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2 Antworten
Schorle bedeutet, dass es ein Getränk mit süßem oder saueren Sprudel gemischt ist.
(Bei Bier gilt das nicht. Da weiß man gemeinhin was ein Radler oder ein Alsterwasser ist ... )
Ansonsten:
Weinschorle
Apfelschorle
Johannisbeersaftschorle
etc.
Ggf. dann eben mit dem Zusatz "süß".
Sonst wird es üblicherweise mit sauerem Sprudel gemacht.
Manche sagen auch Mineralwasser mit Blubb zu sauerem Sprudel mit Kohlensäure ...
Eben ein Mischgetränk aus sprudelnden und nicht sprudelnden Flüssigkeiten (z.B. Saft oder Wein mit Wasser). Zur Herkunft des Wortes "Schorle" weiß Wikipedia basierend auf dem Duden folgendes:
Laut Duden-Herkunftswörterbuch ist das Wort Schorlemorle eine seit dem 18. Jahrhundert zuerst als Schurlemurle in Niederbayern bezeugte Bezeichnung für ein Mischgetränk aus Wein und Mineralwasser. Die Herkunft des Wortes ist ungewiss; es handelt sich vielleicht um eine sprachspielerische Bildung, ähnlich wie die schon für das 16. Jahrhundert bezeugten Bezeichnungen für Bier scormorrium in Münster und Murlepuff in Straßburg. Das in Süddeutschland seit dem 16. Jahrhundert bezeugte Schurimuri („aufgeregter, hektischer Mensch“) und das ältere niederdeutsche Schurrmurr („Mischmasch“) könnten damit verwandt sein. [2]
Nach Kluge liegt dem Wort Schorlemorle dagegen wohl das mundartliche südwestdeutsche schuren („sprudeln“) zu Grunde. [3]
Henning Petershagen führt in einem Artikel der Südwest Presse auch andere Deutungsversuche auf, zum Beispiel eine Verwandtschaft zum niederländischen Begriff schorriemorrie (Gesindel, Pöbel). Die digitale bibliotheek voor de Nederlandse letteren führt das Wort auf das persisch-türkische schurmur zurück, das „Konfusion, Tumult“ bedeutet und ähnlich lautend im Albanischen, Serbischen, Slowenischen und Russischen nachzuweisen ist – bis hin zum spanischen churriburri. Das findet sich im Wörterbuch der königlich-spanischen Akademie als zurriburri (Durcheinander, niederes Subjekt, Pöbel). Schorle sei wohl so entstanden: Das orientalische schurimuri drang in der Urbedeutung von „Durcheinander“ nach Europa vor, wo es zur Charakterbezeichnung (auch zum Familiennamen) und zur Benennung des Getränke-Durcheinanders wurde. [4] [5]
Schorle ist eins der wenigen Wörter, zu dem alle drei Artikel passen können. Übrigens wurde der 2024 verstorbene Theologe Friedrich Schorlemmer gelegentlich mit dem Spitznamen „Schorle“ belegt und wäre ein weiteres Beispiel für den Gebrauch des männlichen Artikels vor diesem Wort.