Tun euch Obdachlose leid oder ist es euch egal?


20.06.2024, 16:01

Ehrlich sein bitte danke!!!

Das Ergebnis basiert auf 53 Abstimmungen

Leid tun 57%
Egal 43%

20 Antworten

Egal

Zumindest in Großstädten gibt es genügend Hilfsangebote und Hilfen, weswegen Ich den Bettlern auch nix gebe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – wurde gemobbt.

Caila  20.06.2024, 17:15

Die sind oft genug überlastet das es am Ende nicht für Alle reicht.
Unterkünfte werden oft nicht angenommen weil die Leute dort zb beklaut wurden usw.
Ist wie bei der Tafel, die können auch nicht jede Woche Lebensmittel für Alle ausgeben so das die Leute nur aller 2 oder 3 Wochen kommen können.

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Daoga  20.06.2024, 17:08

Und auf dem Land findet man kaum Bettler, weil die Leute da noch gewohnt sind ihr Geld zusammenzuhalten und es für Bettler keine Lebensgrundlagen gibt, auch Flaschen sammeln läuft da nicht weil dort kaum Flaschen weggeworfen werden.

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Starkman405  20.06.2024, 17:09
@Daoga

Bei mir in Österreich aber auch, wir haben Flaschenpfand nur für 0,5L Bierflaschen.

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Daoga  21.06.2024, 11:22
@Starkman405

In Deutschland gibt es das Pfandsiegel für alle Arten von Dosen und Plastikflaschen und obendrein noch Pfand für verschiedene Arten von Glasflaschen, nicht nur die üblichen Bierflaschen. Fleißige Pfandsammler in Großstädten mit "guten" Jagdgebieten (viele Kneipen, Mülltonnen, Fußgänger, Events wo viel gepichelt wird) kommen gut über die Runden, sofern der Staat ihnen wenigstens die Miete samt Nebenkosten zahlt. Wenn man überlegt wie viel Abfall da den Müllabfuhren erspart bleibt, hat das schon einigen Nutzen, selbst wenn die Pfandsammler sich damit nur selber helfen.

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Egal

Hier in Deutschland eher nicht, da eigentlich niemand obdachlos sein muss, durch Sozialleistungen und so.

Aber in Ländern, wo das nicht so ist, schon. Mir tun immer die Hunde, die dabei sitzen leid, auch wenn das iw schon so gewünscht ist.


Daoga  21.06.2024, 11:16

Die Hunde gelten oft als die einzige wahre Familie die diese Leute haben, die werden besser gehalten als die Leute sich selber halten, wenn das Essen nur für einen reicht kriegt es der Hund. Wer einen Hund hat, kann selten total abstürzen, weil sie immer noch was haben an dem sie sich festhalten und um das sie sich kümmern müssen, das sind die Leute mit realer Chance, sich wieder zu fangen, vorausgesetzt allerdings sie dürfen den Hund mitnehmen (Problem vor allem bei Wohnungssuche).

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Leid tun

teils teils in Deutschland muss niemand obdachlos sein. Allerdings sind viele Verlierer des Systems und so sehr aus dem Leben gerissen, dass sie es psychisch nicht mehr schaffen am (normalen) Leben Teil zu nehmen.


Caila  20.06.2024, 16:14

Müssen nein, Aber da wieder heraus kommen wird ihnen auch nicht leicht gemacht.

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Newshu  20.06.2024, 16:50
@Caila

ja das ist das System. Eine Wohnung erhält man nur mit mindestens Sozialhilfe. Für Sozialhilfe braucht man aber einen festen Wohnsitz. Bei den meisten scheitert es schon am Perso. Wenn das dann dennoch alles hinhaut, kommt die Krankenkasse mit einer utopischen Rechnung,.die kein sterblicher begleichen kann

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Daoga  21.06.2024, 11:12
@Newshu

Städte die ein Interesse daran haben ihre Obdachlosen weg von der Straße zu bringen, können eigene Programme starten wo Unterkünfte vermittelt werden (keine Sammelunterkünfte wo geklaut wird und die Leute mit all ihrem Elend auch wieder nur aufeinanderhocken), so daß zumindest mal ein fester Wohnsitz da ist, und dann klappt das auch mit Sozialhilfe und ggf. Suche nach einem Arbeitsplatz. Allerdings sind das alles Maßnahmen nur für die einheimischen Obdachlosen, mit denen man die Ausländer trotzdem nicht los wird, denn die könnte man allenfalls in ihr Heimatland (oft Osteuropa) deportieren.

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Leid tun

Während meines Studiums hatte ich mich in eine Bettlerin verknallt die immer in der Näse des Hauptbahnhofs saß. Wir waren etwa im selben Alter (20), und eines Sommertags als es in Ströhmen geregnet hat, hab ich ihr ne kalte Apfelschorle gekauft und mich dazu gesetzt. Wir sind uns immer häufiger über den Weg gelaufen, und irgendwann hat sie mir ihre Geschichte erzählt. Mit 14 von der narzisstischen Mutter rausgeschmissen weil der neue Freund der Mutter ihr schöne Augen gemacht hat, und die Mutter das nicht ertragen hat. Seitdem sitzt sie auf der Straße.

Über sie hab ich noch andere kennen gelernt, mit einer davon habe ich bis heute, gut 4 Jahre später, immernoch Kontakt, und hatte sogar ne Zeit lang was mit ihr. Mittlerweile wohnt sie in nem betreuten wohnen, wird wegen ihrer Traumata, Depressionen und Drogengeschichte behandelt, hat Entzug und Psychiatrie hinter sich, arbeitet, verdient sich nebenher Geld als Zeichnerin für ein Tattoo Studio und hat einen Freund gefunden. Ich bereuhe es nicht mir die Zeit genommen zu haben mit ihnen zu reden. Seit dem tun sie mir einfach nur noch leid. Leider sind diese Erfolgsgeschichten eher Mangelware.


Daoga  20.06.2024, 14:48

Mit 14 wäre sie Angelegenheit des Jugendamts gewesen und hätte dort Hilfen bekommen können, schon damals betreutes Wohnen. Warum nehmen solche Menschen vorhandene Hilfen so oft nicht wahr, Unwissenheit?

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Caila  20.06.2024, 16:17
@Daoga

Unwissenheit, Angst vor Verurteilung, Angst das die Situation nicht wirklich besser wird. Und je nach Situation auch die Angst das Einem nicht geglaubt wird.

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Daoga  20.06.2024, 16:40
@Caila

Mit 14 war sie aber auch noch schulpflichtig. Hat sich da keiner gekümmert, sie als vermißt gemeldet, die Schulbehörde was unternommen? Klingt als hätten da viele Stellen, nicht nur die Mutter, versagt.

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Caila  20.06.2024, 17:10
@Daoga

Ja aber selbst wenn sie vermisst gemeldet wurden wäre...die Polizei gleicht nicht jeden Jugendlichen auf der Straße mit Vermissten ab. Und wenn die nicht groß auffallen gibt es auch keinen Grund zu kontrollieren.

Aber ja da haben Viele Stellen versagt. Dafür müssen Kinder/Jugendliche aber nicht erst auf der Straße landen, das bekommen Ämter auch so gut hin. ^^

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JokesOnYou  21.06.2024, 08:27
@Caila

Daoga Caila Ich kann gerne, was ihre Geschichte angeht, noch ins Detail gehen. Ich kann nur wiedergeben was sie mir erzählt hat, also entschuldigt wenn irgendwelche Lücken entstehen. Zu dem Zeitpunkt wo sie des Hauses verwiesen wurde hatte sie, abgesehen von den Kleidern am Leib und ein bisschen Geld, nichts dabei, also keine Krankenkarte, keinen Perso, nichts um sich auszuweisen. Ihre Mutter hatte sich auch geweigert irgendwelche Dokumente über sie rauszurücken, irgendwas was ihre Identität bestätigt.

Sie hat anfangs die Behörden abgegrast um irgendwas zu erreichen, ohne Ausweisdokumente ist es aber schwer da seine Identität zu beweisen. Das Jugendamt hat sie dann in eine Pflegefamilie gesteckt wo sie sich auch nicht wohl gefühlt hat. Als sie gefragt hat ob sie woanders hin kann wurde ihr gesagt dass keine andere Familie im Nahen Umfeld Kapazität hat, und sie sich in ein paar Wochen nochmal meldet. Nach 4 Monaten ohne Antwort ist ihr der Kragen geplatzt und sie ist abgehauen. Auf der Straße wurde sie dann von anderen jugendlichen ohne Heim quasi "aufgenommen", hat sich dort viel wohler gefühlt, und ist dort geblieben. Leider gottes hat sie auch den ein oder anderen Diebstahl hinter sich gebracht um über die Runden zu kommen, weswegen sie auch schon ein paar mal im Knast war als ich sie kennen gelernt hatte, doch dann auf einmal ging es Berg auf.

Ich bescheiß euch nicht, aber vor meinen Augen hat sich eine richtige Love story abgespielt. Ein Banker aus der Ing Diba Zweigstelle meiner Stadt hatte ein Auge auf sie geworfen. Eines Herbsttages, als ich mich mit ihr unterhalten hatte, kam er vorbei, hatte sie erst gefragt wer ich bin, vermutlich aus Respekt, hätte ja sein können dass ich ihr Freund war, und als sie mich stolz als ihren "einzigen Freund der nicht von der Straße kommt" vorgestellt hat, hat er ihr einen Becher heiße Schokolade mit seiner Handynummer drauf in die Hand gedrückt und ist schnell weiter. Lange Rede kurzer Sinn: Die beiden kamen ins Gespräch, waren kurz darauf zusammen, er hat sie von der Straße runter geholt in seine Wohnung, sie sogar in den Mietvertrag aufgenommen damit sie einen festen Wohnsitz vorweisen kann, sie bekam ihren Perso, Dokumente, ist wieder zur Schule gegangen um ihren Abschluss nachzuholen, für eine gewisse Weile war das Leben schön. Dann, nach 2 Jahren, hat er aber mit ihr Schluss gemacht, und sie ist daraufhin wieder komplett abgestürzt.

Das letzte mal als ich sie gesehen habe hat sie ihren Körper verkauft um über die Runden zu kommen, das war an ihrem 21. Geburtstag. Sie hat eine Party geplant, Alkohol, Essen und Getränke für locker 200€ gekauft und einen Grill im Hof ihrer derzeitigen WG Wohnung aufgebaut. Am Ende waren es nur sie, ihr "Freund", ex-Knackie, irgendwie ekeliger Typ, ihre Mitbewohnerin, und ich. Am Abend kamen dann die anderen Gäste die eingeladen wurden, ohne Geschenke, nur um 90 Minuten später wieder zu gehen. Ich hoffe dass es ihr gut geht, aber von gemeinsamen Freunden hab ich mitbekommen dass sie sich wohl nicht wieder gefangen hat.

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Egal

Selbst Schuld. In Deutschland muss niemand obdachlos sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Sarkasmus, Ironie und Zynismaus sind mein Spezialgebiet.