Sind normale Film-DVDs eigentlich Interlaced oder Deinterlaced!?

Interlaced 83%
Deinterlaced 17%

6 Stimmen

1 Antwort

Beides möglich. Kommt darauf an, wie das Ding gemastert wurde.

Beispiele, wie ein Film auf einer DVD gespeichert sein kann:

  • progressiv
  • interlaced
  • fake-interlace (interlaced-kodiert aber effektiv progressivem Material)
  • 3:2-Pulldown (entweder direkt im Videomaterial oder die DVD ist 23.976p und der Player macht's bei der Wiedergabe, um das ganze in NTSC auszuspielen).
  • PAL-speedup

Die letzten beiden dienen dazu, eine Kinofilm in 24p auf die Normen PAL bzw. NTSC anzupassen.

Mischformen im gleichen Film sind möglich, solange es bei einer Auflösung und Norm bleibt.

Für progressive Viedergabe ist einiges zu beachten:

Der Deinterlacer darf nur (und muss!) aktiv sein, wenn es sich um echtes interlaced handelt (also 50i bzw. 59.94i, so wie es z.B. ein Hi8-Camcorder aufnimmt).

Bei fake-interlace ergeben sich durch simples Zusammensetzen der Halbbilder ein Vollbild. Manchmal ist ein Halbbild Versatz drin: | top 1 bottom 2 | top 2 bottom 3 | top 3 | bottom 4 usw. Da muss man das entsprechend hinschieben, dass die Halbbilder desselben Vollbildes jeweils zusammen sind.

Hardcodiertes 3:2 kann man umkehren. Dann wird 59.94i zu 23.976p bzw. 24p. Das Interlacing das durch dieses Verfahren überhaupt erst entstanden ist, wird ebenfalls umgekehrt.

Bei soft-Pulldown ist das Material selbst in 23.976p gespeichert. Der DVD-Player ist dazu angehalten, den für NTSC benötgte Puldown bei seiner Wiedergabe durchzuführen. Hier muss für progressive Wiedergabe des Materials also gar nichts gemacht werden.

Auc hder PAL-Speedup ist nicht behandlungsbedürftig. Hier ist lediglich ein 24p-Film auf 25p abgespielt. Läuft also nur ca. 4% schneller.

Das alles zugegebenermaßen kompliziert. :P

Diese ganze Wandlerrei ist nur deshalb, weil ein klassisch analog angeschlossener DVD-Player nur zwei Videoformate ausspielen darf, da der Röhren-TV sonst nicht klar kommt: 576i50(aka NTSC) und 480i59.94(aka NTSC). Blöd nur, dass Kinofilme in keinem der beiden Formate produziert werden und dass vieles sowohl in PAL- und NTSC-Regionen ausgeliefert werden soll, also muss das irgendwie "rumgebogen" werden.