An die Rettungssanitäter: Hattet ihr schon mal einen Fall, wo ihr einen Menschen...

Ja 67%
Bis jetzt noch nicht 33%

6 Stimmen

2 Antworten

Der Fall kann so nicht wirklich eintreten. Wir sind ja keine Hellseher, die klar sagen können ob ein Mensch wirklich sterben wird und wann das der Fall sein wird. Ob wir nun noch Maßnahmen ergreifen (können) oder nicht, solange er noch nicht tot ist, ist er noch nicht tot.

Man wundert sich gar nicht so selten, dass Menschen doch nicht sterben, obwohl man fest damit gerechnet hat. Du lädst Patienten in den Rettungswagen, bereitest die Angehörigen darauf vor dass die Sache nicht unbedingt gut aussieht und wenn du drei Tage später in der Klinik nachfragst, wie lange der Patient es noch gemacht hat, erfährst du dass sie wieder fit sind.

Also selbst wenn ich der Meinung wäre dass ein Patient keine Stunde mehr lebt, würde ich das den Angehörigen niemals sagen. Zu groß das Risiko eines Irrtums.

Aber natürlich hat man schon ein paarmal den Fall erlebt, dass man einen noch lebendigen Patienten vorgefunden hat und hinterher war er tot. Das liegt in der Natur der Sache, dass dies passiert.


awoKY 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 16:53

Ja. So war das auch bei Oma.

Hmm. Bei uns sind mal Rettungssanitäter vorbeigekommen, weil Oma nicht mehr ansprechbar war.

Aber die meinten, im Krankenhaus wäre sie nicht gut versorgt.

Das haben wir auch selbst miterlebt.

Sie kam mit einer krassen Po Verletzung nach Hause, die durch das lange Liegen entstand.

Die haben sich nicht darum gekümmert.

Und die haben nicht nach ihr geschaut.

Als ich mal in ihr Zimmer im Krankenhaus rein bin, war sie total kurzatmig und sagte, endlich kommt mal jemand.

Ihre Klingel war runtergefallen. Sie hat die ganze Zeit die Klingel gesucht.

Ich rief die Schwestern und bat ihnen, den Blutdruck zu messen und ihr Blutdruck war weit über 230.

Der Sauerstoff lag bei knapp 70%.

Sie hat dann Sauerstoff und Blutdrucksenker bekommen.

Jetzt wieder zu den Rettungssanitätern: Wie gesagt, die Rettungssanitäter kamen zu uns nach Hause, weil Oma nicht mehr ansprechbar.

Wie so oft war sie dehydriert.

Immer wenn sie Flüssigkeit bekommen hat, wurde sie wach.

Da kein Arzt kommen konnte und die Rettungssanitäter Mitleid mit uns hatten, gaben sie Oma intravenös Flüssigkeit.

Sie kamen dann etwa eine halbe Stunde später zurück, um es wieder abzumachen, aber dann sagten sie, Omas Zustand hat sich tatsächlich weiter verschlechtert. Sie zeigte wenig Reaktion.

Das war der Punkt, an dem die Rettungssanitäter sagten, wir sollten uns von Oma verabschieden. Es könnte in jener Nacht oder in spätestens 2 Tagen soweit sein.

Sie sagten, es wäre besser, wenn Oma im Kreise ihrer Familie stirbt und nicht allein im Krankenhaus. Sie fragten uns, ob wir seelischen Beistand brauchen und ob wir damit umgehen können/es schaffen/klarkommen.

Wir sagten, wir schaffen das. Sie drückten uns und machten sich auf dem Weg zu ihrem nächsten Einsatz.

Aber wenige Stunden später wachte Oma wieder auf und war wieder da. Sie zeigte wieder mehr Reaktion.

Wenige Wochen später war Oma geistig wieder voll dabei. Sie konnte lachen, essen, trinken, ganz normal quatschen und sie wusste ganz genau, was sie wollte. Sie bat uns noch, die Blumen zu gießen.

Oma hat danach noch gute 2 Monate gelebt.

Am 2. Dezember 2022 verlor sie plötzlich aus heiterem Himmel erneut das Bewusstsein, wurde ins Krankenhaus eingeliefert, hing nur noch am Sauerstoff, war ein paar Tage später kurz wach, aber überhaupt nicht mehr ansprechbar, schloss 1 Tag später die Augen, schlief nur noch, bekam täglich Morphium und schlief am 10. Dezember 2022 gegen 20:20 Uhr für immer ein. ✝️

1 Monat vor ihrem 100. Geburtstag.

Bis jetzt noch nicht

Zum Glück noch nicht, aber einige Male war es schon knapp davor.


awoKY 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 16:43

Hmm. Bei uns sind mal Rettungssanitäter vorbeigekommen, weil Oma nicht mehr ansprechbar war.

Aber die meinten, im Krankenhaus wäre sie nicht gut versorgt.

Das haben wir auch selbst miterlebt.

Sie kam mit einer krassen Po Verletzung nach Hause, die durch das lange Liegen entstand.

Die haben sich nicht darum gekümmert.

Und die haben nicht nach ihr geschaut.

Als ich mal in ihr Zimmer im Krankenhaus rein bin, war sie total kurzatmig und sagte, endlich kommt mal jemand.

Ihre Klingel war runtergefallen. Sie hat die ganze Zeit die Klingel gesucht.

Ich rief die Schwestern und bat ihnen, den Blutdruck zu messen und ihr Blutdruck war weit über 230.

Der Sauerstoff lag bei knapp 70%.

Sie hat dann Sauerstoff und Blutdrucksenker bekommen.

Jetzt wieder zu den Rettungssanitätern: Wie gesagt, die Rettungssanitäter kamen zu uns nach Hause, weil Oma nicht mehr ansprechbar.

Wie so oft war sie dehydriert.

Immer wenn sie Flüssigkeit bekommen hat, wurde sie wach.

Da kein Arzt kommen konnte und die Rettungssanitäter Mitleid mit uns hatten, gaben sie Oma intravenös Flüssigkeit.

Sie kamen dann etwa eine halbe Stunde später zurück, um es wieder abzumachen, aber dann sagten sie, Omas Zustand hat sich tatsächlich weiter verschlechtert. Sie zeigte wenig Reaktion.

Das war der Punkt, an dem die Rettungssanitäter sagten, wir sollten uns von Oma verabschieden. Es könnte in jener Nacht oder in spätestens 2 Tagen soweit sein.

Sie sagten, es wäre besser, wenn Oma im Kreise ihrer Familie stirbt und nicht allein im Krankenhaus. Sie fragten uns, ob wir seelischen Beistand brauchen und ob wir damit umgehen können/es schaffen/klarkommen.

Wir sagten, wir schaffen das. Sie drückten uns und machten sich auf dem Weg zu ihrem nächsten Einsatz.

Aber wenige Stunden später wachte Oma wieder auf und war wieder da. Sie zeigte wieder mehr Reaktion.

Wenige Wochen später war Oma geistig wieder voll dabei. Sie konnte lachen, essen, trinken, ganz normal quatschen und sie wusste ganz genau, was sie wollte. Sie bat uns noch, die Blumen zu gießen.

Oma hat danach noch gute 2 Monate gelebt.

Am 2. Dezember 2022 verlor sie plötzlich aus heiterem Himmel erneut das Bewusstsein, wurde ins Krankenhaus eingeliefert, war ein paar Tage später kurz wach, aber überhaupt nicht mehr ansprechbar, schloss 1 Tag später die Augen, schlief nur noch, bekam täglich Morphium und schlief am 10. Dezember 2022 gegen 20:20 Uhr für immer ein. ✝️

1 Monat vor ihrem 100. Geburtstag.